Rutschgefahr im Lager: DGUV warnt vor Winter-Unfällen
27.11.2025 - 12:59:12Die Zahlen sind alarmierend: Über 11.800 meldepflichtige Unfälle durch Glätte verzeichnete die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) allein 2024. Jetzt, zur kritischsten Phase des Jahres für die Logistikbranche, schlagen die Sicherheitsexperten Alarm – ausgerechnet zum “Black Friday”, wenn die Paketflut die Lager flutet und gleichzeitig die jährliche Sicherheitsunterweisung für Gabelstaplerfahrer ansteht.
Die Gefahr lauert dabei nicht nur draußen. Wenn nasse Reifen auf glatte Hallenböden treffen, verlängern sich Bremswege dramatisch. Für Unternehmen, die ihre gesetzlich vorgeschriebene Unterweisung nach DGUV Vorschrift 68 durchführen, wird die aktuelle Warnung zum Pflichtstoff.
Noch brisanter wird die Lage durch einen Verdi-Report, der am Mittwoch veröffentlicht wurde. Die Studie mit 3.000 Befragten aus der KEP-Branche (Kurier, Express, Paket) offenbart erschreckende Zustände: Nur 40 Punkte erreicht die Branche beim “Gute-Arbeit-Index” – weit unter dem branchenübergreifenden Schnitt von 65 Punkten.
Hohe körperliche Belastung und chronischer Zeitdruck dominieren den Arbeitsalltag. Genau diese Faktoren führen erfahrungsgemäß zu Unfällen mit Flurförderzeugen, wenn Erschöpfung und Hektik dazu verleiten, Sicherheitsprotokolle zu missachten. Kann man unter solchen Bedingungen überhaupt noch von sicherer Arbeit sprechen?
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Verdi nutzte den gestrigen “Black Friday” gezielt für öffentlichkeitswirksame Aktionen in Freiburg und anderen Städten. Die Botschaft ist klar: Hoher Durchsatz darf niemals Vorrang vor den Sicherheitsstandards haben, die in den jährlichen Unterweisungen vermittelt werden.
Pflicht statt Formalität
Die jährliche Sicherheitsunterweisung ist kein bürokratisches Ritual, sondern eine strikte Rechtspflicht gemäß Arbeitsschutzgesetz und DGUV Vorschrift 68. Mit dem Jahresende 2025 vor der Tür hetzen viele Unternehmen nun, um ihre dokumentierten Schulungen abzuschließen und compliant zu bleiben.
Dabei zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab: Immer mehr Betriebe setzen auf hybride Schulungsmodelle. Theoretisches Wissen wird über digitale Lernplattformen vermittelt und geprüft, sodass die Praxiszeit gezielt für fahrzeugspezifisches Handling genutzt werden kann. Besonders relevant ist dieser Ansatz angesichts technologischer Neuerungen wie Lithium-Ionen-Batterien und Fahrerassistenzsysteme.
Doch die Notwendigkeit praktischer Wachsamkeit bleibt unverändert. Der tragische Unfall in Halsbach bei Altötting vom 16. November, bei dem ein 69-Jähriger durch einen umkippenden Gabelstapler tödlich verletzt wurde, mahnt eindringlich. Unfalluntersuchungen decken immer wieder Lücken in der Risikowahrnehmung auf – genau das, was die jährliche Unterweisung verhindern soll.
Systemisches Dilemma der deutschen Logistik
Die Kombination aus DGUV-Winterwarnung und Verdi-Arbeitsbericht legt ein grundsätzliches Problem offen: Wie lässt sich Effizienz mit Sicherheit vereinbaren, wenn die Hochsaison läuft? Der gezielte Fokus der DGUV auf “Rutschgefahr” in dieser Woche kommt nicht von ungefähr. In früheren Jahren häuften sich Sturz- und Traktion-Unfälle mit Flurförderzeugen stets im November und Dezember.
Verschärft wird die Situation durch strengere Regulierung. Die Reform der DGUV Vorschrift 2, Ende 2024 finalisiert und seit April 2025 schrittweise umgesetzt, legt deutlich mehr Wert auf die Qualität der Sicherheitsbetreuung. Firmen, die keine aktualisierte, situationsrelevante Unterweisung bieten – etwa zur Wintervorbereitung –, könnten im Schadensfall erheblich stärker haften.
Wirtschaftswachstum erhöht den Druck
Die KfW Research prognostizierte am Dienstag eine Rückkehr zum Wirtschaftswachstum für 2026. Das bedeutet voraussichtlich höhere Logistikvolumen – und damit noch robustere Sicherheitsrahmen als bisher.
Für die unmittelbare Zukunft gilt: Sicherheitsbeauftragte sollten die Integration der DGUV-Winterwarnung vom 25. November in ihre Schulungsdokumentationen nachweisen können. Während die Temperaturen diese Woche deutschlandweit fallen, verwandelt sich die “jährliche Sicherheitsunterweisung” von einer Checkliste in eine kritische Verteidigungslinie gegen Arbeitsunfälle. Die Frage ist nicht mehr, ob man Zeit für Sicherheit hat – sondern ob man sich Unfälle leisten kann.
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