RTL Group Aktie: Harter Sparkurs
05.12.2025 - 17:30:32RTL Deutschland streicht 600 Stellen, während das Streaming-Geschäft stark wächst. Die Übernahme von Sky Deutschland soll 2026 für Synergien sorgen.
Europas führender Unterhaltungskonzern befindet sich in einem tiefgreifenden Wandel. Während das klassische TV-Werbegeschäft schwächelt, setzt das Unternehmen alles auf die Karte Streaming. Doch der Umbau fordert Opfer: Mit einem massiven Stellenabbau in Deutschland reagiert das Management auf die wirtschaftlichen Realitäten. Für Anleger stellt sich die Frage, ob die Strategie der “nationalen Streaming-Champions” die strukturellen Probleme im Kerngeschäft kompensieren kann.
Einschnitte in Deutschland
Die Nachricht vom 2. Dezember 2025 sitzt tief: RTL Deutschland streicht rund 600 Vollzeitstellen an den deutschen Standorten. Das entspricht etwa 10 Prozent der hiesigen Belegschaft. Verantwortlich für diesen Schritt ist laut CEO Stephan Schmitter die anhaltende Schwäche im TV-Werbemarkt sowie der verschärfte Wettbewerb durch globale Streaming-Plattformen.
Diese Maßnahme ist die direkte Konsequenz aus der Prognosesenkung vom 18. November. Das Management musste die Erwartungen für das bereinigte EBITA von ursprünglich rund 780 Millionen auf 650 Millionen Euro korrigieren. Besonders in der zweiten Jahreshälfte kam die erhoffte Erholung der Werbemärkte in Deutschland und Frankreich nicht zustande. In den ersten neun Monaten 2025 sanken die TV-Werbeeinnahmen konzernweit um 7,4 Prozent.
Lichtblick Streaming und Übernahme
Während das lineare Fernsehen kämpft, liefert das Streaming-Geschäft die dringend benötigten Wachstumsimpulse. Die Zahl der zahlenden Abonnenten stieg bis September 2025 um 17,4 Prozent auf knapp 7,6 Millionen. Die digitalen Werbeeinnahmen konnten bereits 70 Prozent des Rückgangs im TV-Werbegeschäft auffangen.
Zusätzlich treibt der Konzern die Übernahme von Sky Deutschland voran. Der Abschluss der Transaktion wird für das erste Halbjahr 2026 erwartet. Durch den Zusammenschluss entstünde ein Unterhaltungsgigant mit rund 11,5 Millionen Abonnenten im deutschsprachigen Raum. Das Management verspricht sich davon Synergien in Höhe von 250 Millionen Euro.
Die Streaming-Kennzahlen im Überblick:
* Abonnenten: 7,591 Millionen (Stand September 2025)
* Umsatzwachstum: +26,6 Prozent in den ersten neun Monaten
* Anlaufverluste: Mehr als halbiert auf rund 50 Millionen Euro
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Bilanzstärke und Dividendenfantasie
Trotz der operativen Herausforderungen steht die RTL Group finanziell solide da. Der Verkauf von RTL Nederland spülte 1,1 Milliarden Euro in die Kassen und drückte die Nettoverschuldung auf nur noch 71 Millionen Euro. Die Aktie konnte seit Jahresbeginn über 23 Prozent zulegen, auch wenn sie zuletzt etwas korrigierte und aktuell bei 33,50 Euro notiert. Der extrem niedrige RSI-Wert von 14,5 deutet kurzfristig auf eine überverkaufte Situation hin.
Für Aktionäre bleibt die Ausschüttungspolitik ein zentrales Argument. Neben der regulären Dividende stellt das Unternehmen eine Sonderdividende von 5,00 Euro je Aktie aus dem Holland-Verkauf in Aussicht. Zudem läuft ein Führungswechsel: Im Mai 2026 wird Clément Schwebig den langjährigen CEO Thomas Rabe ablösen.
Ausblick
Der Konzern hält an seinen mittelfristigen Zielen fest und peilt ein bereinigtes EBITA von einer Milliarde Euro an. Die kommenden Monate stehen im Zeichen der Integration von Sky Deutschland und des CEO-Wechsels. Konkrete Impulse für den Kurs sind spätestens im Mai 2026 zu erwarten, wenn die Auszahlung der Sonderdividende erfolgt und die neue Führungsriege offiziell übernimmt.
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