Rothenburg 2026: TCM-Kongress setzt auf Gendermedizin
24.11.2025 - 03:31:12Der 57. TCM-Kongress setzt 2026 auf genderspezifische Krankheitsmuster, während eine neue Meta-Analyse Qigong bei Schlafstörungen hinterfragt. Die Branche bewegt sich zu evidenzbasierter Praxis.
Die TCM-Szene in Europa bereitet sich auf ihren wissenschaftlichen Höhepunkt vor: Der 57. TCM Kongress Rothenburg öffnet den Call for Posters – mit einem bahnbrechenden Themenschwerpunkt. Zeitgleich erschüttert eine neue Meta-Analyse zur Schlafqualität die Überzeugungen vieler Qigong-Therapeuten.
Während die Feierlichkeiten zum 15. Jubiläum des Welt-Akupunktur-Tages (16. November) gerade verklungen sind, läuft in den Fachverbänden bereits die heiße Phase der Kongressplanung. Die Arbeitsgemeinschaft für Klassische Akupunktur und Traditionelle Chinesische Medizin (AGTCM) hat diese Woche aktualisierte Zeitpläne und Forschungsaufrufe veröffentlicht. Der Fokus: genderspezifische Krankheitsmuster und evidenzbasierte Praxis.
Lebensphasen und Geschlecht: Rothenburgs neuer Kurs
Die wichtigste Nachricht für TCM-Fachleute in dieser Woche kommt aus Rothenburg ob der Tauber. Vom 12. bis 15. Mai 2026 findet der 57. TCM-Kongress statt – und das Leitthema überrascht: „Lebensphasen – Genderspezifische Krankheits- und Schmerzmuster”.
Seit heute können Forschende und Praktiker ihre Abstracts für den „TCM-Forschungstag” einreichen. Laut offizieller Ankündigung auf der Kongress-Website markiert dieser thematische Schwerpunkt einen kritischen Evolutionsschritt: weg von der allgemeinen Praxis, hin zu demografisch spezifischen Behandlungsansätzen.
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Wichtige Termine für Therapeuten:
* Abstract-Einreichung: bis 18. Dezember 2025
* Registrierungsstart: Anfang Dezember 2025
* Forschungspreis: Die AGTCM vergibt einen mit 1.000 Euro dotierten Preis für herausragende wissenschaftliche Arbeiten (Bewerbungsfrist: 30. Januar 2026)
Besonders Therapeuten mit Schwerpunkt Schröpfen und Akupunktur sind aufgerufen, ihre klinischen Erkenntnisse zur genderspezifischen Schmerzbehandlung zu dokumentieren und auf internationaler Bühne zu präsentieren. Könnte gerade diese Generation von Praktikern den Beweis liefern, dass TCM mehr ist als Erfahrungsmedizin?
Qigong entzaubert? Neue Studie irritiert die Szene
Ein Wochenend-Paukenschlag für Qigong-Lehrer: Eine Meta-Analyse von 30 randomisierten kontrollierten Studien mit über 2.500 Teilnehmern stellt vertraute Überzeugungen infrage. Die Ergebnisse, die internationale Medienportale am 22. und 23. November diskutierten, sind eindeutig: Für die Verbesserung der Schlafqualität zeigt hochintensives Yoga, zweimal wöchentlich praktiziert, statistisch stärkere Effekte als traditionelle chinesische Bewegungsformen wie Qigong und Tai Chi.
Was bedeutet das für die Praxis?
Für Qigong-Lehrer wird es konkret: Die Daten legen nahe, dass Qigong weiterhin Goldstandard für Angstreduktion und Energieregulation bleibt – bei Schlafstörungen jedoch möglicherweise nicht die erste Wahl ist. Weiterbildungscurricula müssen künftig „Dosierung” und Intensitätslevel thematisieren, wenn Qigong speziell bei Insomnie verschrieben wird.
Therapeuten sollten diese Erkenntnisse in Patientengespräche integrieren und erwägen, Qigong bei Schlafproblemen mit anderen Modalitäten zu kombinieren. Die Botschaft ist klar: Evidenzbasierte Praxis fordert auch von der TCM kontinuierliche Selbstreflexion.
Dezember-Intensivkurse: Letzte Chance auf Fortbildungspunkte
Für Praktizierende, die noch vor Jahresende Zertifizierungen oder Fortbildungspunkte sammeln möchten, bestätigen mehrere Institute aktive Kursangebote:
Paracelsus Schulen (Deutschland & Schweiz):
* Dresden: „Grundkurs Akupunktur” startet am 14. Dezember 2025 – Meridiantheorie als Basis für fortgeschrittene Schröpf-Module
* Zürich/Online: Anmeldung zur „TCM – große Fachausbildung” für Neueinsteiger 2026 weiterhin möglich
Bacopa Bildungszentrum (Österreich):
* Tuina An Mo: Spezialisierungsblock für „Tuina An Mo PraktikerIn”-Zertifizierung vom 18. bis 21. Dezember 2025 – inklusive 30 Minuten täglicher Qigong-Praxis
* 2026-Vorschau: TCM-Fortbildung mit Dr. Florian Ploberger ab Januar 2026 für fortgeschrittene Praktiker
Deutsche Tuina Akademie:
* Spezialisierte „Schröpfen-Therapie”-Kurse mit Feuer- und Glas-Methoden, Schwerpunkt „Anti-Stress-Anwendung” – Reaktion auf wachsende Nachfrage nach psychischer Gesundheitsunterstützung in TCM-Praxen
Von Awareness zu Akademisierung
Die aktuelle Bildungsoffensive folgt strategisch auf den 15. Jahrestag des Welt-Akupunktur-Tags am 16. November 2025. Die AGTCM nutzte diesen Meilenstein – der an die UNESCO-Anerkennung der Akupunktur 2010 erinnert – für eine breite Informationskampagne.
Branchenbeobachter bemerken: Der Übergang von „Bewusstsein” (Mitte November) zu „Bildung” (Ende November) ist ein üblicher saisonaler Zyklus. Der Zyklus 2025 unterscheidet sich jedoch durch die verstärkte Betonung wissenschaftlicher Validierung. Die explizite Integration eines „Forschungstags” in Rothenburg und die rasche Verbreitung der Qigong-Schlaf-Meta-Analyse signalisieren einen Paradigmenwechsel: Die Branche bewegt sich zu einem strengeren, datengestützten Standard.
Therapeuten lernen nicht mehr nur, wie man schröpft oder Qigong durchführt. Sie werden herausgefordert zu verstehen, wem es am effektivsten hilft (Gendermedizin) und wie es im Vergleich zu anderen Modalitäten abschneidet (vergleichende Wirksamkeitsforschung).
Die nächsten Schritte für Praktiker
Mit Blick auf Dezember 2025 und das erste Quartal 2026 erwartet die Branche striktere Zertifizierungsstandards. Die AGTCM-Forschungspreis-Deadline im Januar schafft einen klaren Anreiz für akademische Dokumentation.
Prioritäten für die kommenden Wochen:
1. Kongressplätze sichern: Sobald die Rothenburg-Registrierung Anfang Dezember öffnet
2. Patientenprotokolle aktualisieren: Qigong-Empfehlungen bei Schlafstörungen auf Basis der November-2025-Evidenz anpassen
3. 2025-Credits abschließen: Durch verbleibende Dezember-Intensivkurse bei Paracelsus oder Bacopa
Die TCM steht an einem Wendepunkt: Tradition trifft auf Datenwissenschaft. Wer jetzt dokumentiert und forscht, prägt die nächste Generation dieser jahrtausendealten Heilkunst.
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