Rock Tech Lithium Aktie: FID-Warten zermürbt

Rock Tech Lithium steht trotz politischer Rückendeckung aus Brüssel und erheblicher Projektfortschritte in Guben massiv unter Druck. Die Aktie markierte am Mittwoch ein neues 52-Wochen-Tief – ohne konkrete Hiobsbotschaft. Der Grund: Anleger verlieren die Geduld, solange die entscheidende Finanzierungszusage für den Lithium-Konverter aussteht.

Kapitulation statt Euphorie

Am 10. Dezember rutschte die Aktie um rund 7 Prozent auf 0,67 CAD ab – den tiefsten Stand seit zwölf Monaten. Bemerkenswert: Es gab keine operative Warnung, keine schlechte Nachricht aus dem Unternehmen. Stattdessen scheinen vor allem Privatanleger das Handtuch zu werfen, die auf eine schnellere Klärung der Finanzierungsfrage gehofft hatten.

Der Kontrast könnte kaum größer sein. Anfang Dezember hatte die EU-Kommission den “ResourceEU”-Aktionsplan vorgestellt, mit dem bis zu 3 Milliarden Euro für strategische Rohstoffprojekte mobilisiert werden sollen. CEO Mirco Wojnarowicz wertete das als “klares Signal” für die Branche. Die Börse quittiert solche Ankündigungen mittlerweile allerdings mit einem Schulterzucken – zu oft wurden politische Absichtserklärungen nicht in harte Verträge umgesetzt.

Projektfortschritt wird ignoriert

Dabei hat Rock Tech in der zweiten Jahreshälfte 2025 durchaus Fakten geschaffen:

• Investitionskosten gesenkt: Ende Oktober reduzierte das Unternehmen die geschätzten Baukosten für den Guben-Konverter von 730 Millionen auf 680 Millionen Euro – ein Minus von knapp 7 Prozent.
• Betriebskosten drastisch gedrückt: Mitte September präsentierte Rock Tech ein überarbeitetes Kostenmodell, das die Produktionskosten für Lithiumhydroxid um 23 Prozent von rund 5.033 auf 3.878 Euro pro Tonne senkt.

Verantwortlich für diese Optimierungen zeichnet das Führungsduo Mirco Wojnarowicz (CEO) und Christopher Wright (CFO), das seit Mai 2025 im Amt ist – entgegen jüngster Spekulationen über angeblich neue Managementwechsel.

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Bewertung spiegelt extremen Pessimismus

Die aktuelle Notierung preist faktisch null Wert für die bereits gesicherten Genehmigungen und Subventionszusagen in Guben ein. Rock Tech wird damit behandelt wie ein reiner Explorer ohne Projektreife – obwohl das Unternehmen als nachgelagerter Konverter deutlich näher an der Wertschöpfung steht als klassische Minenbetreiber.

Der breite Sektor leidet unter der Zurückhaltung institutioneller Investoren, die in einem Hochzinsumfeld auf wasserdichte Finanzierungsstrukturen bestehen. Lithium-Aktien werden pauschal abgestraft, unabhängig vom individuellen Projektfortschritt.

Alles hängt an der Finanzierung

Die Unterstützungszone um 0,65-0,67 CAD fungiert derzeit als letzte Verteidigungslinie. Solange Rock Tech nicht die finale Investitionsentscheidung (FID) samt bindender Finanzierungszusage verkündet, dürfte die Volatilität hoch bleiben. Die neue “CRM Bank” aus dem ResourceEU-Programm könnte theoretisch den letzten fehlenden Baustein liefern – konkrete Zusagen stehen aber weiter aus.

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