Revolut führt „Street Mode gegen Handy-Diebstahl ein
02.12.2025 - 19:19:11Die Fintech-Bank Revolut hat heute eine neue Sicherheitsfunktion vorgestellt, die Kontoplünderungen nach Handy-Diebstählen verhindern soll. Der sogenannte „Street Mode” nutzt standortbasierte Technologie und reagiert automatisch, sobald Nutzer sich außerhalb vertrauter Orte befinden – ein direkter Gegenschlag gegen die dramatisch steigende Zahl erzwungener Überweisungen.
Der Zeitpunkt ist kein Zufall: Europäische Sicherheitsbehörden melden einen alarmierenden Anstieg von „Transfer-Überfällen”. Dabei stehlen Kriminelle nicht nur Smartphones, sondern zwingen ihre Opfer unter Androhung von Gewalt, Banking-Apps zu entsperren und Geld zu überweisen.
Das Herzstück des Street Mode ist ein cleverer Schutzmechanismus: Nutzer definieren zunächst „vertrauenswürdige Orte” wie ihr Zuhause oder den Arbeitsplatz. Verlässt man diese Sicherheitszonen, aktiviert die App automatisch verschärfte Kontrollen.
Smartphone-Diebstahl und erzwungene Überweisungen nehmen dramatisch zu (allein in Großbritannien +425 %). Wenn Ihr Alltag auch Mobile-Banking umfasst, sollten Sie einfache, sofort umsetzbare Maßnahmen kennen. Das kostenlose Sicherheitspaket für Android erklärt die fünf wichtigsten Schutzmaßnahmen gegen Datenklau, Phishing und missbräuchliche Überweisungen – mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen, Checklisten und empfohlenen Einstellungen, ganz ohne teure Zusatz-Apps. Gratis-Sicherheitspaket für Android herunterladen
Übersteigt eine Überweisung außerhalb dieser Bereiche ein selbst festgelegtes Limit, greift ein dreistufiges Verteidigungssystem:
Erste Barriere: Sofortige Gesichtserkennung per Selfie-Check.
Zweite Barriere: Die Transaktion wird für eine Stunde eingefroren – unabhängig vom ersten Authentifizierungsversuch.
Dritte Barriere: Nach Ablauf der Stunde muss ein erneuter Selfie-Scan die Überweisung freigeben.
„Street Mode ist ein intelligenter, standortbewusster Schutzschild”, erklärt Rami Kalai, Product Owner bei Revolut. „Er gibt unseren Kunden die Kontrolle zurück und schützt ihr Vermögen genau dann, wenn sie es am dringendsten brauchen.”
425 Prozent mehr Handy-Diebstähle
Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache: Allein in Großbritannien sind Smartphone-Diebstähle seit 2021 um 425 Prozent gestiegen. Eine Untersuchung von SquareTrade zeigt zudem, dass fast 40 Prozent aller in Europa gestohlenen Handys aus dem Vereinigten Königreich stammen – ein konzentrierter Kriminalitäts-Hotspot in europäischen Metropolen.
Die traditionelle Banking-Sicherheit mit einmaliger biometrischer Anmeldung greift hier zu kurz. Beobachten Diebe ihre Opfer beim Eingeben des Entsperrcodes, können sie nach dem Raub problemlos auf das Gerät zugreifen. Noch perfider: Kriminelle halten Menschen fest, bis diese hohe Summen autorisieren.
Genau hier setzt die einstündige Verzögerung an. Sie nimmt Verbrechern den Anreiz, Opfer festzuhalten – denn das Geld lässt sich ohnehin nicht sofort transferieren. Ein psychologisch cleverer Schachzug.
Nutzerkontrolle statt Zwangsbeglückung
Revolut integriert Street Mode in die „Wealth Protection”-Suite, die bereits von über einer Million europäischen Kunden genutzt wird. Die Aktivierung bleibt freiwillig und erfordert nur wenige Schritte:
Navigation zum Bereich „Sicherheit”, Aktivierung von „Wealth Protection”, Einschalten des „Street Mode” samt individueller Limits sowie Festlegung der vertrauenswürdigen Orte auf einer Karte.
Entscheidend: Kleine Alltagstransaktionen und Zahlungen innerhalb der Sicherheitszonen laufen weiterhin reibungslos. Die verschärfte Sicherheit wird nur dort aktiv, wo das Risiko steigt – ohne den normalen Nutzer zu behindern.
Geofencing als neue Benchmark?
Mit dem standortbasierten Ansatz betritt Revolut Neuland. Während viele Banken auf verhaltensbasierte Biometrie setzen – also analysieren, wie jemand sein Handy hält oder tippt – wählt die Fintech-Bank einen greifbaren, regelbasierten Weg, den Nutzer selbst steuern können.
„Das Konzept der dynamischen Reibung – Sicherheitshürden nur bei erhöhtem Risiko – ist die Zukunft der Betrugsprävention”, urteilt Branchenbeobachterin Sarah Jenkins. „Durch Geolokalisierung erkennt Revolut an, dass eine Überweisung um 2 Uhr nachts auf einer überfüllten Einkaufsstraße ein anderes Risikoprofil hat als eine vom heimischen Sofa.”
Der Launch Anfang Dezember ist strategisch gewählt: Pünktlich zur Weihnachtssaison, wenn überfüllte Innenstädte und Festtagstrubel traditionell für steigende Kriminalität sorgen.
Druck auf traditionelle Banken
Street Mode steht ab sofort den 65 Millionen Revolut-Kunden in Großbritannien und im Europäischen Wirtschaftsraum zur Verfügung. Sollte sich die Funktion als wirksam erweisen, dürfte der Konkurrenzdruck auf klassische Filialbanken steigen.
Mit „Transfer-Überfällen” als Priorität für Strafverfolger und Regulierer könnte standortbasierte Transaktionssicherheit bald zum Standard werden. Für Revolut-Nutzer gilt derweil: App aktualisieren, vertrauenswürdige Orte festlegen – und entspannter durch die Vorweihnachtszeit kommen.
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