RatOn-Trojaner: Neue Bedrohung automatisiert Geldtransfers
11.09.2025 - 12:01:01Der neuartige Android-Trojaner RatOn führt automatisierte Geldtransfers durch und nutzt Banking-Apps für Betrug. Cyberexperten warnen vor eskalierender Finanzkriminalität mit KI-gestützten Angriffen.
Ein hochentwickelter Android-Trojaner namens „RatOn“ automatisiert Geldtransfers direkt von den Geräten der Opfer. Cybersicherheitsexperten warnen vor einer neuen Dimension finanzieller Schadsoftware, die Fernzugriff, NFC-Relay-Angriffe und ein automatisiertes Transfersystem kombiniert.
Die Entdeckung erfolgt inmitten rasant steigender Cyberbedrohungen gegen den globalen Finanzsektor. Bereits dieses Jahr verzeichneten KI-gestützte Phishing-Attacken, komplexe Ransomware-Angriffe und Lieferketten-Breaches dramatische Anstiege. Der erstmals im Juli entdeckte RatOn zeigt, mit welcher Geschwindigkeit Cyberkriminelle das wachsende Vertrauen in Mobile Banking ausnutzen.
Besonders bemerkenswert: Die Sicherheitsfirma Threat Fabric stellte fest, dass RatOn komplett neu programmiert wurde. Das deutet auf einen neuen, hochfähigen Akteur in der Szene hin.
Dreifach-Bedrohung: So funktioniert der Angriff
RatOn verbreitet sich hauptsächlich über bösartige Apps, die sich als Erwachsenen-Versionen populärer Anwendungen wie TikTok tarnen. Nutzer umgehen dabei Androids Standard-Sicherheitsmaßnahmen.
Nach der Installation fordert die Schadsoftware aggressiv umfassende Berechtigungen – insbesondere Zugriff auf Androids Bedienungshilfen und Geräteadministrator-Rechte. So können Angreifer den Bildschirm überwachen, Login-Daten abfangen und ohne Wissen des Nutzers andere Apps steuern.
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Besonders alarmierend: Der Trojaner führt automatisierte Überweisungen durch, indem er legitime Banking-Apps missbraucht. Erste Kampagnen zielten auf Nutzer in Tschechien und der Slowakei ab, speziell auf die Banking-App „George ?esko“. Die Malware empfängt Befehle von einem Kontrollserver und simuliert Nutzeraktionen – einschließlich PIN-Eingabe – für betrügerische Transaktionen.
2025: Jahr der eskalierenden Finanzkriminalität
RatOn ist kein Einzelfall, sondern Symptom einer aggressiveren Bedrohungslandschaft. Die Cyber Security Agency Singapurs meldete einen Anstieg von Phishing-Fällen um 49 Prozent und Ransomware-Attacken um 21 Prozent.
Besonders perfide: KI-generierte Inhalte in Phishing-E-Mails werden immer überzeugender. Gleichzeitig bleiben Lieferketten-Angriffe eine kritische Schwachstelle. Ein einziger Breach bei einem Software-Anbieter kann Kaskadeneffekte auslösen und sensible Daten mehrerer Institutionen kompromittieren.
Banken rüsten auf: KI gegen KI
Die Finanzindustrie beschleunigt die Einführung fortschrittlicher Sicherheitstechnologien. Künstliche Intelligenz wird zunehmend zur Echtzeit-Bedrohungserkennung eingesetzt. Banken implementieren KI-gestützte Systeme für Verhaltensanalysen und automatisierte Bedrohungserkennung.
Auch die Multi-Faktor-Authentifizierung entwickelt sich weiter: Statt einfacher SMS-Codes werden biometrische Verfahren wie Gesichts- und Stimmerkennung zum Standard. Regulierungsdruck verstärkt diesen Trend zusätzlich – Behörden fordern häufigere Risikobewertungen und schnellere Breach-Meldungen.
Technologisches Wettrüsten um Online-Banking
Der Kampf um Online-Banking-Sicherheit gleicht einem technologischen Wettrüsten. Cyberkriminelle nutzen KI für hyperrealistische Deepfake-Betrug und effektivere Phishing-Kampagnen. Banken setzen dieselbe Technologie für intelligentere Abwehrsysteme ein.
Die Entwicklung von Malware wie RatOn von Grund auf zeigt: Kriminelle Organisationen investieren massiv in Forschung und Entwicklung. Sie behandeln Cyberkriminalität wie ein Geschäft.
Finanzinstitute müssen daher auf „Zero-Trust“-Sicherheit setzen, bei der grundsätzlich keine Entität automatisch vertrauenswürdig ist. Die durchschnittlichen Kosten einer Datenpanne für Finanzorganisationen liegen bereits bei rund 4,2 Millionen Euro.
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Quantum-Bedrohung am Horizont
Langfristig drohen noch disruptivere technologische Herausforderungen. Sicherheitsexperten drängen bereits auf Vorbereitungen für Quantum-Computing, das aktuelle Verschlüsselungsstandards brechen könnte.
Kurzfristig bleibt der Fokus auf der Sicherung digitaler Lieferketten, der Bekämpfung KI-gestützter Betrugsfälle und dem Risikomanagement vernetzter Finanztechnologien wie Open-Banking-APIs. Die in den kommenden Monaten implementierten Sicherheitsmaßnahmen werden über Jahre hinweg die Stabilität des digitalen Banking-Ökosystems bestimmen.