Quick Share spricht jetzt mit AirDrop
22.11.2025 - 21:50:12Google bricht eine jahrzehntealte Mauer ein: Android-Nutzer können ab sofort Dateien direkt mit iPhones teilen – ohne App, ohne Cloud, ohne Umwege. Was nach dieser Ankündigung vom Donnerstag noch für Überraschung sorgt: Apple scheint davon vorher nichts gewusst zu haben.
Der Startschuss fällt mit der neuen Pixel-10-Familie. Zum ersten Mal in der Geschichte beider Plattformen verschmelzen Quick Share und AirDrop zu einem nahtlosen System. Schluss mit komprimierten Bildern über WhatsApp, vorbei die Zeiten umständlicher Cloud-Uploads. Die Dateien wandern direkt von Gerät zu Gerät – ob Android oder iOS spielt plötzlich keine Rolle mehr.
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Doch wie hat Google diesen Coup gelandet? Und warum schweigt Apple?
Über ein Jahrzehnt lang war der Datenaustausch zwischen Android und iOS eine Geduldsprobe. Fotos verloren an Qualität, Videos brauchten ewig zum Upload, Dokumente verschwanden in E-Mail-Anhängen. Die grüne Blase zog eine unsichtbare Grenze durchs digitale Leben.
“Das Teilen von Momenten sollte nicht vom Smartphone abhängen”, erklärt Google in seiner offiziellen Mitteilung vom Donnerstag. Die Lösung: Quick Share erkennt nun iPhones, wenn deren Besitzer die AirDrop-Einstellung “Für alle (10 Minuten)” aktivieren. Eine direkte Wi-Fi- und Bluetooth-Verbindung baut sich auf – keine Server dazwischen, keine Komprimierung, keine Kompromisse.
Das Pixel 10 zeigt verfügbare Apple-Geräte im Quick-Share-Menü an, als gehörten sie zum eigenen Ökosystem. Ein Fingertipp genügt, die Übertragung startet. Was für Nutzer nach Magie aussieht, ist das Ergebnis monatelanger Entwicklungsarbeit – und offenbar ohne Apples Segen entstanden.
Sicherheit durch Rust und externe Prüfung
Gerade bei einem solchen Eingriff in Apples traditionell abgeschottetes System drängt sich die Frage auf: Wie sicher ist das Ganze? Google hat vorgesorgt und die Implementierung komplett in Rust programmiert – einer Sprache, die Speicherfehler von vornherein verhindert.
Doch das Unternehmen ging noch einen Schritt weiter: Die Sicherheitsfirma NetSPI unterzog die neue Funktion einem rigorosen Penetrationstest. Das Ergebnis, veröffentlicht parallel zur Ankündigung, fällt eindeutig aus: “Googles Implementierung führt keine Schwachstellen in das breitere Protokoll-Ökosystem ein. Der Prozess des Dateiaustauschs ist bemerkenswert stark, da er keinerlei Informationen preisgibt.”
Dave Kleidermacher, Googles Vizepräsident für Plattformsicherheit und Datenschutz, betont im Google Security Blog: “Wir haben diese Funktion mit Sicherheit als Fundament entwickelt und schützen eure Daten mit starken Schutzmaßnahmen, die von unabhängigen Sicherheitsexperten getestet wurden.”
Anmeldedaten wandern automatisch mit
Während Quick Share den Alltag revolutioniert, nimmt Google am Freitag ein weiteres Ärgernis ins Visier: den Gerätewechsel. Die aktualisierte “Restore Credentials”-Funktion sorgt dafür, dass Apps auf einem neuen Smartphone nicht mehr einzeln neu angemeldet werden müssen.
Ursprünglich Ende 2024 eingeführt, unterstützt das Feature nun eine breitere Palette an Authentifizierungs-Tokens und wurde speziell für die Pixel-10-Hardware optimiert. Wer von einem alten Android-Gerät – oder sogar einem iPhone – zum neuen Pixel wechselt, findet seine Apps bereits eingeloggt vor. Keine Passwort-Marathons mehr, keine verlorenen Sessions.
Diese Kombination aus nahtlosem Teilen und reibungslosem Umzug macht das Pixel 10 zum wohl zugänglichsten Smartphone des Jahres 2025 – unabhängig davon, von welcher Plattform man kommt.
Apple außen vor: Regulierung als Türöffner?
Das Pikante an der Geschichte: Apple war offenbar nicht eingeweiht. “Wir haben das durch unsere eigene Implementierung erreicht”, bestätigte ein Google-Sprecher gegenüber Medien. “Unsere Implementierung wurde gründlich von unseren eigenen Datenschutz- und Sicherheitsteams geprüft, zusätzlich haben wir eine externe Sicherheitsfirma mit Penetrationstests beauftragt.”
Branchenexperten vermuten, dass der Digital Markets Act der EU Google diese Tür geöffnet hat. Die Verordnung zwingt Gatekeeper wie Apple zu offeneren Standards. Apples Unterstützung des “Wi-Fi Aware”-Standards der Wi-Fi Alliance – möglicherweise eine Compliance-Maßnahme – könnte die technische Lücke geschaffen haben, die Google nutzte.
“Das ist ein mutiger Schachzug von Google”, urteilt Dan Boneh, Sicherheitsexperte an der Stanford University. Er bezeichnet Googles Ansatz als “starkes Modell für sichere plattformübergreifende Interoperabilität”, das die Privatsphäre-Anforderungen beider Systeme respektiere.
Was kommt als Nächstes?
Vorerst bleibt die Funktion den Pixel-10-Modellen vorbehalten – darunter Pro, Pro XL und Pro Fold. Doch Google kündigt bereits an, weitere Android-Geräte folgen zu lassen. Samsung und OnePlus dürften bald nachziehen.
Nun liegt der Ball bei Apple. Das Unternehmen aus Cupertino schweigt bisher zu der Entwicklung. Allerdings: Googles client-seitige, sichere Implementierung zu blockieren, wäre technisch nur möglich, wenn Apple AirDrop für seine eigenen Nutzer einschränkt – ein PR-Desaster.
Für Verbraucher markiert der November 2025 einen Wendepunkt. Die Smartphone-Marke verliert an Bedeutung, der Inhalt gewinnt. Während diese nahtlosen Sharing- und Migrations-Tools reifen, bröckeln die digitalen Mauern zwischen iOS und Android – eine Dateiübertragung nach der anderen.
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