Psychische Gesundheit: Jedes fünfte Kind zeigt Warnsignale
17.11.2025 - 14:01:1222 Prozent der Kinder und Jugendlichen zeigen psychische Auffälligkeiten - fünf Prozent mehr als vor der Pandemie. Experten fordern Schulfach Gesundheit und bessere Prävention.
Deutschland steckt in einer stillen Krise. 22 Prozent der Kinder und Jugendlichen leiden an psychischen Auffälligkeiten – fünf Prozent mehr als vor Corona. Die Zahlen sind alarmierend, die Ursachen vielfältig: Leistungsdruck, Social Media und globale Krisen setzen der jungen Generation massiv zu.
Die COPSY-Langzeitstudie des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf zeichnet ein düsteres Bild. Während die Pandemie abgeklungen ist, haben neue Ängste ihren Platz eingenommen. 65 Prozent der Jugendlichen sorgen sich um Inflation, 60 Prozent fürchten Kriege. Der Klimawandel belastet zusätzlich.
Die WHO schlägt Alarm: Europaweit leidet jede siebte Person unter 20 Jahren an einer psychischen Erkrankung. Der Trend zeigt steil nach oben.
Schule und Social Media: Die toxische Mischung
Der schulische Leistungsdruck macht mehr als der Hälfte der Jugendlichen zu schaffen. 51 Prozent kämpfen laut der Trendstudie “Jugend in Deutschland 2024” mit regelmäßigem Stress. Die Schule wird zum Dauerbrenner.
Viele Jugendliche kämpfen mit Konzentrationsproblemen und Leistungsdruck – Eltern und Lehrkräfte suchen praktische Hilfen. Der kostenlose Report „Gehirntraining leicht gemacht“ bietet 11 alltagstaugliche Übungen, 7 umsetzbare Geheimtipps und einen Kurz‑Selbsttest, mit denen sich Fokus und Gedächtnis stärken lassen. Viele Übungen dauern nur wenige Minuten und lassen sich in Pausen oder im Unterricht einsetzen. Gehirntraining‑Report jetzt kostenlos herunterladen
Dazu kommt die digitale Belastung. Ein Drittel aller Kinder und Jugendlichen sieht in sozialen Medien regelmäßig verstörende Inhalte. Jeder Fünfte erlebt Ausgrenzung und Abwertung online. Die Flucht in die digitale Welt wird zur Falle.
Besonders hart trifft es Mädchen und Kinder aus sozioökonomisch schwächeren Familien. Sie zeigen überproportional häufig depressive Symptome und fühlen sich einsam.
Warnsignale früh erkennen
Die Symptome sind vielfältig:
- Körperliche Beschwerden: Kopf- und Bauchschmerzen ohne klare Ursache
- Verhaltensänderungen: Sozialer Rückzug und Isolation
- Kognitive Probleme: Konzentrationsschwierigkeiten und Leistungsabfall
- Schlafstörungen: Ein- und Durchschlafprobleme
Experten raten Eltern zu aufmerksamem Beobachten. Das Gespräch suchen, Vertrauen aufbauen – ohne Druck. Doch auch die besten Eltern können das Problem nicht allein lösen.
Schulen am Limit
83 Prozent der Schüler berichten von häufigen Unterrichtsstörungen. Die Lernumgebung ist belastet, die Ressourcen fehlen. Dabei wären Schulen der ideale Ort für Prävention. Ein positives Schulklima und vertrauensvolle Beziehungen zu Lehrkräften wirken als Schutzfaktor.
Das DAK-Präventionsradar 2025 offenbart eine erschreckende Lücke: 84 Prozent der Schulkinder haben eine mangelnde Gesundheitskompetenz. Sie können nicht einschätzen, was ihrer psychischen und körperlichen Gesundheit schadet oder nützt. Wer wenig Gesundheitskompetenz besitzt, berichtet deutlich häufiger von Erschöpfung und Depression.
Schulfach Gesundheit als Lösung?
Krankenkassen und Experten fordern einen Systemwechsel. Die DAK-Gesundheit drängt auf die Einführung eines Schulfachs “Gesundheit”. Jugendliche sollen lernen, bewusste Entscheidungen für ihr Wohlbefinden zu treffen.
Erste Initiativen zeigen Wirkung. “Mental Health Days” an Schulen brechen das Tabu psychischer Erkrankungen. Mobbing und Leistungsdruck werden offen diskutiert. Das Programm “YAM – Youth Aware of Mental Health” hat in Studien bereits bewiesen: Es reduziert Suizidgedanken und Neuerkrankungen an Depressionen signifikant.
Doch solche Programme sind noch die Ausnahme, nicht die Regel.
Eine Zeitbombe tickt
Unbehandelte psychische Erkrankungen im Jugendalter haben massive Folgen. Sie beeinträchtigen die soziale und schulische Entwicklung und wirken bis ins Erwachsenenalter nach. Etwa drei Viertel aller psychischen Erkrankungen entstehen in der Phase des Heranwachsens.
Die volkswirtschaftlichen Kosten sind enorm. Experten betonen: Investitionen in die psychische Gesundheit junger Menschen zahlen sich langfristig aus – gesellschaftlich wie ökonomisch.
Politik muss handeln
Die Debatte über eine nationale Strategie zur Förderung der psychischen Gesundheit nimmt Fahrt auf. Die Forderungen sind klar:
- Bessere finanzielle Ausstattung der Schulpsychologie und Schulsozialarbeit
- Flächendeckende Etablierung evidenzbasierter Präventionsprogramme
- Koordiniertes Vorgehen von Bildungs- und Gesundheitspolitik
Ohne entschlossenes Handeln droht die stille Krise zu eskalieren. Die junge Generation braucht jetzt Unterstützung – nicht irgendwann. Selbstwirksamkeit und soziale Unterstützung müssen gestärkt werden, damit Kinder und Jugendliche den Herausforderungen der Zukunft gewachsen sind.
Die Zahlen sind da, die Lösungen bekannt. Jetzt ist die Politik am Zug.
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