Psychische, Erkrankungen

Psychische Erkrankungen: Arbeitsausfälle auf Rekordniveau

18.11.2025 - 08:59:11

Deutschland erlebt einen dramatischen Anstieg bei psychisch bedingten Krankschreibungen. Die DAK-Gesundheit verzeichnete 2023 einen Höchststand von 323 Fehltagen je 100 Versicherte – ein Plus von 52 Prozent innerhalb einer Dekade. Haupttreiber: ständige digitale Erreichbarkeit und wachsender Leistungsdruck.

Psychische Leiden gehören mittlerweile zu den drei häufigsten Gründen für Arbeitsausfälle. Besonders Depressionen, Angststörungen und Belastungsreaktionen führen zu überdurchschnittlich langen Ausfallzeiten. Die hkk Krankenkasse bestätigt den Trend: Der Krankenstand erreichte 2024 einen neuen Rekordwert, getrieben durch mentale Überlastung und gestörte Work-Life-Balance.

Die volkswirtschaftlichen Folgen sind massiv. Der DEKRA Arbeitssicherheitsreport beziffert den Ausfall der Bruttowertschöpfung durch psychische Erkrankungen auf 35,4 Milliarden Euro. Gleichzeitig die ernüchternde Bilanz: Nur 28 Prozent der Betriebe führen die gesetzlich vorgeschriebenen psychischen Gefährdungsbeurteilungen durch.

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Die Grenzen zwischen Arbeit und Freizeit verschwimmen. E-Mails nach Feierabend, Nachrichten am Wochenende, permanente Erreichbarkeit – die Digitalisierung fordert ihren Tribut. Was als Effizienzgewinn gedacht war, entpuppt sich als Gesundheitsrisiko. Die Folge: Erschöpfung, Burnout und langfristige Ausfälle.

Viele Unternehmen erfassen diese digitalen Stressfaktoren noch nicht systematisch. Dabei zeigen die Zahlen deutlich: Wer präventiv handelt, spart nicht nur Kosten, sondern sichert sich auch Wettbewerbsvorteile im Kampf um Fachkräfte.

Unternehmen reagieren: Neue Regeln für alte Probleme

Erste Firmen ziehen Konsequenzen. Die Maßnahmen reichen von technikfreien Besprechungen über WLAN-freie Ruhezonen bis zu klaren E-Mail-Regeln nach 18 Uhr. Entscheidend: Führungskräfte müssen vorleben, was sie predigen. Wer selbst ständig erreichbar ist, kann von seinem Team keine Abgrenzung erwarten.

Ergänzend setzen Unternehmen auf:

  • Flexible Arbeitszeiten für individuelle Erholungsphasen
  • Mental-Health-Programme mit professioneller Beratung
  • Sport- und Entspannungsangebote direkt am Arbeitsplatz
  • Schulungen zu digitalem Stressmanagement

Deutschland hinkt hinterher

Frankreich, Belgien und Spanien haben längst gehandelt: Gesetzliche Regelungen garantieren Arbeitnehmern das Recht auf Nichterreichbarkeit. In Deutschland fehlt ein solches Gesetz noch. Zwar schützt das Arbeitszeitgesetz durch Höchstarbeits- und Ruhezeiten, doch die Realität sieht anders aus – besonders im Homeoffice.

Der Druck entsteht weniger durch rechtliche Vorgaben als durch die Unternehmenskultur. Hinzu kommt ein Wertewandel: Jüngere Generationen wie die Gen Z stellen mentale Gesundheit und Work-Life-Balance klar über traditionelle Karrierepfade. Wer als Arbeitgeber attraktiv bleiben will, muss reagieren.

Kulturwandel wird Pflicht

Auf EU-Ebene wird über eine Richtlinie zum Recht auf Nichterreichbarkeit verhandelt. Der Druck auf den deutschen Gesetzgeber wächst. Doch unabhängig von gesetzlichen Vorgaben: Unternehmen können es sich nicht mehr leisten, das Thema zu ignorieren.

Die aktuellen Gesundheitsreports sind ein Weckruf. Investitionen in das Wohlbefinden der Mitarbeiter zahlen sich aus – nicht als Sozialleistung, sondern als strategischer Erfolgsfaktor. Wer heute in mentale Gesundheit investiert, sichert morgen seine Wettbewerbsfähigkeit.

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