Psychische, Erkrankungen

Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz erreichen 2025 Rekordniveau

09.12.2025 - 05:20:12

Die Alarmsignale sind unüberhörbar: Psychische Erkrankungen am Arbeitsplatz haben 2025 einen historischen Höchststand erreicht. Gesundheitsorganisationen und Krankenkassen schlagen Alarm und warnen vor einer “stillen Pandemie”. Experten fordern ein radikales Umdenken – weg von Wellness-Angeboten, hin zu strukturellen Veränderungen.

Was früher als “Managerkrankheit” abgetan wurde, ist heute ein flächendeckendes Phänomen. Besonders betroffen: die “Sandwich-Generation” der 30- bis 40-Jährigen und Berufseinsteiger der Gen Z. Die Krankenkassen melden neue Höchststände bei den Ausfällen.

Die Zahlen sind alarmierend. Der aktuelle AXA Mental Health Report 2025 zeigt: Mehr als ein Viertel (26 Prozent) aller Voll- und Teilzeitangestellten war im vergangenen Jahr mindestens einmal wegen mentaler Probleme krankgeschrieben. Im Vorjahr waren es noch 21 Prozent.

Besonders drastisch ist die Lage in Pflegeberufen. Laut DAK Psychreport liegen die psychisch bedingten Fehltage in Kinderbetreuung und Altenpflege bis zu 71 Prozent über dem Durchschnitt. „Wir sehen hier nicht mehr nur individuelle Erschöpfungssymptome, sondern die Folgen systemischer Überlastung”, erklärt ein DAK-Sprecher.

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Während physische Krankheitsgründe stagnieren, dominieren Depressionen, Angststörungen und schwere Belastungsreaktionen die Statistiken.

Die “Rush Hour des Lebens” trifft am härtesten

Wer ist wirklich gefährdet? Der Workplace Report 2025 von DearEmployee räumt mit einem Klischee auf: Burnout trifft nicht primär Führungskräfte kurz vor der Rente. Das höchste Risiko tragen Beschäftigte zwischen 31 und 40 Jahren – eingekeilt zwischen Karriereaufbau, kleinen Kindern und pflegebedürftigen Eltern.

Gleichzeitig zeigt sich eine spezifische Vulnerabilität der Generation Z. Fast die Hälfte (46 Prozent) der unter 25-Jährigen fühlt sich in Online-Chats sicherer als in persönlichen Treffen. Diese soziale Isolation schwächt die Resilienz am Arbeitsplatz massiv.

Der ständige Vergleich in sozialen Medien und die Angst vor Arbeitsplatzverlust durch KI-Automatisierung wirken als Brandbeschleuniger für psychische Krisen.

Anspruch und Realität klaffen auseinander

Das brisanteste Ergebnis: Die massive Diskrepanz zwischen Problembewusstsein und tatsächlichen Maßnahmen. Eine im Oktober veröffentlichte Studie von Union Investment deckt auf: 90 Prozent der Erwerbstätigen halten es für wichtig, dass Unternehmen sich um mentale Gesundheit kümmern. Aber nur 44 Prozent haben den Eindruck, dass ihr Arbeitgeber das Thema ernst nimmt.

„Obstkörbe und Yoga-Apps reichen nicht mehr”, so das Fazit von Arbeitspsychologen. Die Beschäftigten fordern strukturelle Entlastung:

  • Realistische Personalbemessung statt chronischer Unterbesetzung
  • Klare Grenzen der Erreichbarkeit (“Right to Disconnect”)
  • Eine Führungskultur, die psychische Gesundheit nicht stigmatisiert

Wo Unternehmen nur “Schein-Prävention” betreiben, steigt die Frustration – und damit das Burnout-Risiko – sogar noch an.

Milliarden-Schaden für die Wirtschaft

Die volkswirtschaftlichen Auswirkungen sind heute spürbarer denn je. Der Produktionsausfall durch psychische Erkrankungen geht in die Milliarden. Unternehmen berichten vermehrt von Schwierigkeiten, Projekte fristgerecht abzuschließen, da Schlüsselpositionen durch Langzeiterkrankungen unbesetzt bleiben.

Während 2023 und 2024 noch über “Quiet Quitting” diskutiert wurde, sehen wir jetzt die harten medizinischen Konsequenzen. Die “stille Pandemie” ist laut geworden.

Ein weiterer Faktor: die Rolle der Künstlichen Intelligenz. Ursprünglich als Entlastung gepriesen, führt die Implementierung von KI-Tools paradoxerweise zu Arbeitsverdichtung. Die Erwartung, mit KI “mehr in weniger Zeit” zu schaffen, hat den Druck erhöht statt gemindert.

Was 2026 bringen wird

Für das kommende Jahr zeichnet sich ein Paradigmenwechsel ab. Die Politik steht unter Druck, die Gefährdungsbeurteilung psychischer Belastungen strenger zu kontrollieren. Es ist zu erwarten:

  • Verbindliche Präventionsziele in Tarifverträgen werden eine größere Rolle spielen
  • Technologie-gestützte Frühwarnsysteme halten Einzug in HR-Abteilungen, um Überlastungstendenzen in Teams frühzeitig zu erkennen
  • Die 4-Tage-Woche wird nicht mehr als “Benefit”, sondern als notwendige Gesundheitsmaßnahme diskutiert

Die Botschaft zum Jahresende ist eindeutig: Burnout-Prävention ist keine “Soft Skill”-Frage mehr, sondern eine harte wirtschaftliche Notwendigkeit. Unternehmen, die jetzt nicht investieren, riskieren einen “Brain Drain” durch krankheitsbedingte Ausfälle.

Warnsignale im Team erkennen

Experten raten, im Dezember besonders auf Frühwarnzeichen zu achten:

  • Zynismus und Distanzierung: Wenn engagierte Mitarbeiter plötzlich gleichgültig über ihre Aufgaben sprechen
  • Kognitive Einbußen: Häufung von Flüchtigkeitsfehlern, Vergesslichkeit und Konzentrationsschwierigkeiten
  • Sozialer Rückzug: Meidung von gemeinsamen Pausen oder Team-Events
  • Körperliche Symptome: Klagen über Schlafstörungen, Rückenschmerzen oder häufige Infekte
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