Psychische Erkrankungen: 33 Tage Ausfall pro Fall
10.11.2025 - 10:41:11Pflege und Kitas: Hier brennt es besonders
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Psychische Erkrankungen bleiben ein Haupttreiber für Krankschreibungen in Deutschland. Fast 33 Tage dauert eine Krankschreibung aufgrund psychischer Diagnosen im Schnitt – dreimal länger als bei anderen Leiden.
Der aktuelle DAK-Psychreport für 2024 wertet Daten von 2,42 Millionen Erwerbstätigen aus. Das Ergebnis: Psychische Leiden verursachten 342 Fehltage je 100 Versicherte und landeten damit auf Platz drei der Ausfall-Ursachen. Nur Atemwegs- und Muskel-Skelett-Erkrankungen liegen davor.
Depressionen führen die Liste an: Allein diese Diagnose verantwortete 183 Fehltage je 100 Beschäftigte. Die extreme Dauer der Ausfälle belastet Betroffene und Unternehmen gleichermaßen.
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Nicht alle Branchen trifft es gleich hart. Das Gesundheits- und Sozialwesen steht unter besonderem Druck. Beschäftigte in Kinderbetreuung und Altenpflege weisen die höchsten Ausfallzeiten auf.
Im Gesundheitswesen insgesamt lagen die Fehlzeiten bei 476 Tagen je 100 Versicherte – 39 Prozent über dem Durchschnitt aller Branchen. Diese Zahlen überraschen kaum: Emotionale Belastung, Personalmangel und hohe Verantwortung prägen den Arbeitsalltag.
Auch zwischen den Geschlechtern zeigen sich deutliche Unterschiede. Frauen verzeichneten 2024 mit 431 Fehltagen je 100 Versicherte deutlich mehr Ausfälle als Männer mit 266 Tagen. Ein Hinweis darauf, dass Präventionsmaßnahmen gezielter auf spezifische Risikogruppen zugeschnitten werden müssen.
Die unterschätzte Pflicht: Psychische Gefährdungsbeurteilung
Seit 2013 ist die Sache eigentlich klar: Arbeitgeber müssen psychische Belastungen systematisch erfassen und Gegenmaßnahmen ergreifen. So steht es im Arbeitsschutzgesetz (§ 5 ArbSchG).
Die Realität sieht anders aus. Viele Unternehmen kommen dieser Verpflichtung nur halbherzig nach. Dabei sind die Vorgaben eindeutig: Hohe Arbeitsintensität, Dauerstress und mangelnde soziale Unterstützung müssen identifiziert werden – genauso wie physische Risiken.
Die Gemeinsame Deutsche Arbeitsschutzstrategie (GDA) bietet Leitlinien zur Umsetzung. Doch zwischen Theorie und Praxis klafft eine Lücke. Wer die psychische Gefährdungsbeurteilung ernst nimmt, legt das Fundament für ein gesünderes Arbeitsumfeld.
Neue Stressfaktoren: KI und Digitalisierung
Die Arbeitswelt wandelt sich rasant. Der AOK-Fehlzeiten-Report 2025 nennt neue Belastungsfaktoren: Digitalisierung und Künstliche Intelligenz verändern Arbeitsabläufe und erzeugen zusätzlichen Druck.
Gleichzeitig steigt das Bewusstsein für mentale Gesundheit – besonders bei der Gen Z. Diese Generation fordert betriebliche Gesundheitsförderung nicht als Nice-to-have, sondern als Grundvoraussetzung. Unternehmen, die hier nicht liefern, verlieren im Wettbewerb um Talente.
Die Investition in mentale Gesundheit wird zum strategischen Erfolgsfaktor. Eine offene Unternehmenskultur, die das Thema enttabuisiert, ist dabei genauso wichtig wie konkrete Angebote zur Stressbewältigung und Resilienzförderung.
Was jetzt zu tun ist
Die Zahlen fordern Handeln. Unternehmen müssen psychische Gesundheit als festen Bestandteil ihres betrieblichen Gesundheitsmanagements etablieren.
Konkrete Maßnahmen:
* Schulung von Führungskräften zum Erkennen von Überlastung
* Flexible Arbeitsmodelle für bessere Work-Life-Balance
* Wertschätzende Führungskultur statt Dauerdruck
* Niedrigschwellige Unterstützungsangebote
Angesichts demografischer Entwicklung und Fachkräftemangel wird die Fähigkeit, ein gesundes Arbeitsumfeld zu schaffen, über den Unternehmenserfolg entscheiden. Die Förderung mentaler Gesundheit ist keine Kür mehr – sondern strategische Pflicht.
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