Psychisch, Fehlzeiten

Psychisch bedingte Fehlzeiten: Warum Chefs jetzt zur Gesundheitsgefahr werden

03.12.2025 - 22:50:11

70 Prozent der Arbeitnehmer fühlen sich häufig gestresst – und die Führungskraft ist oft schuld. Neue Daten zeigen: Wer heute falsch führt, macht sein Team krank. Die Rechnung kommt prompt.

Die Zahlen sind alarmierend. Die aktuelle Mavie Stress Studie 2025 belegt einen Anstieg um 16 Prozentpunkte gegenüber dem Vorjahr. Mehr als die Hälfte der Befragten (54 %) nennt die Arbeit als Hauptstressfaktor. Ganz oben auf der Liste: Konflikte mit Vorgesetzten und mangelnde Unterstützung.

Was lange als “Soft Skill” galt, wird zur harten wirtschaftlichen Kennzahl. Experten warnen vor einem Führungsvakuum, das die psychische Stabilität ganzer Belegschaften gefährdet. Wer jetzt nicht handelt, riskiert den gesundheitlichen Kollaps seiner Abteilung.

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Die Zahlen sprechen eine klare Sprache. Psychische Erkrankungen verursachen nur 4,8 Prozent aller Krankmeldungen, sind aber für über 12,5 Prozent der Fehltage verantwortlich. Der Grund: Diese Fälle dauern im Schnitt fast 29 Tage.

Parallel dazu der Gallup Engagement Index: Die emotionale Bindung von Mitarbeitenden stagniert auf einem historischen Tiefstand von nur 9 Prozent. Fast 78 Prozent praktizieren “Quiet Quitting” – Dienst nach Vorschrift. Innovationskraft und Produktivität bleiben auf der Strecke.

Das Dilemma: Führungskräfte sind Täter und Opfer zugleich. Der Workplace Mental Health Trends Report 2025 von Lyra Health zeigt, dass nur 39 Prozent der HR-Verantwortlichen spezifische Ressourcen für die mentale Gesundheit von Managern bereitstellen. Die emotionale Bindung der Führungskräfte selbst liegt bei kritischen 17 Prozent.

Ein ausgebrannter Chef kann keine psychologische Sicherheit bieten. Der Druck wird ungefiltert weitergegeben.

Der Ausweg: Stärken statt Schwächen im Fokus

Es gibt Hoffnung. Teams mit stärkenorientierter Führung weisen eine bis zu achtmal höhere emotionale Bindung auf. Die Rechnung ist simpel: Wer die individuellen Talente seiner Mitarbeitenden kennt und fördert, reduziert Fehlzeiten messbar.

Die ISO 45003 liefert dazu den Rahmen. Die Norm für das Management psychosozialer Risiken rückt zunehmend in den Fokus von Compliance- und HR-Abteilungen. Unternehmen, die ihre Führungskräfte in psychologischer Erster Hilfe und empathischer Kommunikation schulen, ernten die Früchte.

“Prävention bedeutet heute nicht mehr nur Obstkorb und Yoga-Kurs”, erklärt ein AOK-Sprecher. “Prävention bedeutet, Führungskräfte zu befähigen, Überlastung zu erkennen, bevor der Krankenschein kommt.”

Gewinner und Verlierer: Der Markt spaltet sich

Der Fachkräftemangel verschärft den Druck. Unternehmen können es sich nicht leisten, Talente durch schlechte Führung zu verlieren. Die alte Weisheit gilt: “People leave managers, not companies.”

Die Trennung im Markt wird deutlicher:

  • Gewinner: Unternehmen, die mentale Gesundheit als KPI in Zielvereinbarungen aufnehmen
  • Verlierer: Betriebe, die “Burnout-Kultur” tolerieren und mit steigenden Krankenkassenbeiträgen bezahlen

Die Diskussion hat sich verschoben. Weg von der individuellen Resilienz (“Der Mitarbeiter muss stressresistenter werden”) hin zur organisationalen Verantwortung (“Die Führung muss gesunde Rahmenbedingungen schaffen”).

Mental Health wird zur Chefsache

Für 2026 prognostizieren Experten eine Welle von Anpassungen in Vergütungsmodellen. Boni für Führungskräfte werden zunehmend an Wellbeing-Metriken der Teams gekoppelt – etwa an Fluktuationsrate oder Gesundheitsstand der Abteilung.

KI-gestützte Tools zur Früherkennung von Stressbelastung nehmen zu. Doch Technologie kann Empathie nicht ersetzen. Die Kernkompetenz der Zukunft lautet: Menschlichkeit als ökonomische Notwendigkeit.

Wer heute nicht in die eigene mentale Stabilität und die seines Teams investiert, handelt nicht nur unsozial, sondern geschäftsschädigend. Die Rechnung kommt – in Form von Krankmeldungen, Kündigungen und verlorener Produktivität.

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