Phytotherapie-Tagung, Pflanzenheilkunde

Phytotherapie-Tagung: Pflanzenheilkunde in der Krebstherapie

27.11.2025 - 20:20:12

Baden wird heute zum Zentrum moderner Krebstherapie: Die 39. Schweizerische Jahrestagung für Phytotherapie beleuchtet, wie Pflanzenheilkunde die konventionelle Onkologie wirksam ergänzen kann.

Im Trafo Congress Center in Baden diskutieren Onkologen, Hausärzte und Apotheker über die Integration von Phytotherapie in die Standardbehandlung von Krebs. Die Veranstaltung der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie (SMGP) setzt auf einen evidenzbasierten Ansatz: Pflanzenheilkunde nicht als Alternative, sondern als sinnvolle Ergänzung zur Schulmedizin.

Während moderne Krebstherapien immer effektiver werden, belasten sie Patienten oft erheblich. Hier setzt die “supportive Onkologie” an – sie zielt darauf ab, Nebenwirkungen zu lindern und die Lebensqualität während Chemotherapie und Bestrahlung zu verbessern. Genau diese Lücke wollen die Experten heute mit pflanzlichen Therapieansätzen schließen.

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Dr. med. Marc Schläppi vom Zentrum für Integrative Medizin am Kantonsspital St. Gallen präsentierte Strategien, wie sich integrative Onkologie in konventionellen Kliniken umsetzen lässt. Seine zentrale Botschaft: Erfolgreiche Implementierung erfordert klare Standards und die nahtlose Kombination beider Ansätze.

Die Nachfrage der Patienten nach komplementären Therapien erreicht in der Schweiz Höchststände. Mediziner erkennen zunehmend, dass standardisierte, evidenzbasierte Leitlinien notwendig sind – sowohl für die Patientensicherheit als auch für die therapeutische Wirksamkeit.

Könnte diese Entwicklung der Schlüssel zu einer menschlicheren Onkologie sein? Die Resonanz bei den Teilnehmern legt das nahe.

Misteltherapie im wissenschaftlichen Fokus

Ein Schwerpunkt der Tagung liegt auf der Misteltherapie – einer der am häufigsten eingesetzten und zugleich kontrovers diskutierten komplementären Behandlungen in der Onkologie.

Prof. Dr. med. Roman Huber vom Universitätszentrum für Naturheilkunde in Freiburg lieferte eine umfassende Analyse der aktuellen Studienlage. Seine Präsentation zur “Mistel – aktuelle Evidenzlage” beleuchtete unterschiedliche Präparate und deren Wirksamkeit bei verschiedenen Tumorarten. Stand 2025: Die Datenlage wird dichter, aber Differenzierung bleibt entscheidend.

Angela McCutcheon von der Klinik Arlesheim ergänzte die Theorie um die Praxis. Sie zeigte detailliert, welche Mistelpräparate sich für welche Indikationen eignen und wie sie im integrativen Setting optimal eingesetzt werden.

Wickel, Fatigue und entzündete Schleimhäute

Neben der Mistel standen weitere pflanzliche Interventionen im Mittelpunkt:

Dr. med. Jana Ertl beleuchtete das therapeutische Potenzial äußerer Anwendungen wie Wickel und Einreibungen. Ihre Forschungsergebnisse zeigen: Diese traditionellen Methoden können Symptome tatsächlich lindern und Patienten spürbar entlasten.

Besondere Aufmerksamkeit erhielten Mukositis (Schleimhautentzündungen) und tumorbedingte Fatigue – zwei belastende Nebenwirkungen, für die die konventionelle Medizin oft nur begrenzte Lösungen bietet. Die vorgestellten phytotherapeutischen Optionen könnten hier neue Wege eröffnen.

Auch für Vierbeiner: Veterinärmedizinisches Symposium

Parallel zur Hauptveranstaltung fand heute Nachmittag ein spezialisiertes Symposium für Tierärzte statt. Im Fokus: Heilpflanzen in der veterinärmedizinischen Onkologie.

Die Themen reichten von Cannabidiol (CBD) – kritisch hinterfragt als “Hype oder Hoffnung” – über Heilpilze in der Mykotherapie bis zur Misteltherapie für Katzen, Hunde und Pferde. Das spiegelt den “One Health”-Ansatz wider: Was dem Menschen hilft, könnte auch Tieren zugutekommen.

Markt für integrative Onkologie reift

Die SMGP-Tagung 2025 unterstreicht die zunehmende Professionalisierung der Phytotherapie in der Schweiz. Anders als der oft unregulierte Nahrungsergänzungsmittelmarkt setzt die SMGP auf rationale Phytotherapie mit definierten Qualitäts-, Sicherheits- und Wirksamkeitsstandards.

Für Pharmaindustrie und Gesundheitswesen ist das ein Signal: Der Markt für integrative Onkologie-Produkte reift. Kliniken wie das Kantonsspital St. Gallen zeigen, dass die Integration funktioniert. Phytopharmaka könnten standardmäßig zur supportiven Therapie gehören – ähnlich wie es europaweit bei der Regulierung integrativer Medizin zu beobachten ist.

“Die synergistische Kombination aus konventioneller Onkologie und ausgewählter Komplementärmedizin ist die Zukunft patientenzentrierter Versorgung”, betonen die Organisatoren. Eine Aussage, die den Wandel im medizinischen Denken deutlich macht: Hightech-Medizin und traditionelles Pflanzenwissen müssen sich nicht ausschließen.

Ausblick: Neue Leitlinien für 2026?

Nach den heutigen Diskussionen dürfte die SMGP aktualisierte Empfehlungen für den Einsatz von Phytotherapeutika in der Onkologie veröffentlichen. Diese Leitlinien könnten 2026 die klinische Praxis in der gesamten Schweiz beeinflussen und Ärzten die nötige Sicherheit geben, pflanzliche Therapien neben der Chemotherapie zu verschreiben.

Die erfolgreiche Umsetzung integrativer Modelle in großen Schweizer Kliniken lässt vermuten: 2026 könnte das Jahr werden, in dem “Integrative Onkologie”-Abteilungen flächendeckend entstehen. Patienten würden dann eine ganzheitlichere Behandlung erhalten, die Lebensqualität und Überlebenschance gleichermaßen berücksichtigt.

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