Phishing-Welle, Deutschland

Phishing-Welle rollt über Deutschland: Banken und Netflix im Visier

15.11.2025 - 15:11:12

Betrüger schlagen zu – und zwar raffinierter denn je. Eine massive Phishing-Offensive bedroht aktuell Millionen Nutzer in Deutschland und Österreich. Datenschutzbehörden schlagen Alarm: Gefälschte E-Mails von Consorsbank, Barclays, Netflix und sogar der österreichischen Wirtschaftskammer jagen persönliche Daten. Der Zeitpunkt ist kein Zufall – zeitgleich veröffentlichte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am 12. November seinen Jahresbericht. Die Bilanz? Ernüchternd. Deutschlands digitale Abwehr zeigt immer mehr Schwachstellen, während Cyberkriminelle Rekordschäden verursachen.

Besonders perfide: Die Angreifer setzen auf psychologischen Druck und täuschend echte Kopien offizieller Nachrichten. Wer nicht aufpasst, tappt schnell in die Falle.

Die Verbraucherzentrale arbeitet auf Hochtouren. Am 14. November warnte sie vor einer gezielten Attacke auf Consorsbank-Kunden. Die betrügerischen E-Mails tragen die Betreffzeile “Sofortige Bestätigung Ihrer Autorisierung” und behaupten, die SecurePlus-App laufe am 16. November ab. Nutzer werden unter Druck gesetzt, sich über einen manipulierten Link “neu zu legitimieren”.

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Parallel dazu locken Betrüger Netflix-Abonnenten mit einem vermeintlichen Schnäppchen: Ein persönliches Abo für nur zwei Euro – ein Preis, den der Streaming-Riese nie anbietet. Ziel ist der Diebstahl von Zahlungsdaten.

Auch Barclays-Kunden stehen auf der Abschussliste. Seit dem 12. November kursieren E-Mails mit dem Titel “Wichtiger Hinweis: Neues Dokument in Ihrem Online-Postfach”. Die Masche: Ein angeblich zeitlich begrenztes Dokument erzeugt künstliche Dringlichkeit. Die Warnsignale? Unpersönliche Anreden, dubiose Absenderadressen und eingebettete Links – klassische Phishing-Merkmale.

Unternehmen geraten ins Visier: Wenn offizielle Stellen geklont werden

Die Bedrohung endet nicht bei Privatpersonen. Cyberkriminelle nehmen zunehmend die Wirtschaft ins Visier. Am 14. November schlug die österreichische Wirtschaftskammer (WKO) Alarm: Mitgliedsbetriebe erhalten gefälschte E-Mails, die zur Aktualisierung von Firmendaten im Handelsregister auffordern. Die Drohkulisse? Bußgelder über 50 Euro bei Nichtbefolgung.

Das eigentliche Ziel dieser Masche ist raffiniert: Die Betrüger sammeln echte Unternehmensdaten, um damit später im Namen der Firma noch überzeugendere Betrugsaktionen durchzuführen. Eine Spirale der Täuschung.

Diese Entwicklung deckt sich mit den Erkenntnissen des BSI-Berichts. Behörden und Konzerne stehen im Fokus organisierter Hackergruppen, sogenannter Advanced Persistent Threats (APTs). Diese Cyber-Spione zielen auf langfristige Infiltration ab – Datendiebstahl und Industriespionage inklusive. Das BSI warnt eindringlich: Angreifer nutzen gezielt die Namen bekannter Marken und offizieller Institutionen, um ihren Betrugsversuchen einen seriösen Anstrich zu verleihen.

Neue Bedrohung jenseits der E-Mail: QR-Code-Fallen und Telefon-Phishing

Die Kriminellen erweitern ihr Arsenal kontinuierlich. Der BSI-Bericht 2025 identifiziert “Quishing” als wachsende Gefahr – Phishing via manipulierte QR-Codes. In mehreren deutschen Großstädten tauchten gefälschte QR-Code-Aufkleber an Parkuhren auf. Wer sie scannt, landet auf betrügerischen Zahlungsseiten. Ein physischer Angriff mit digitalen Folgen.

Doch auch das gute alte Telefon erlebt ein Revival – als Betrugswaffe. Am 13. November warnten Datenschützer in Nordrhein-Westfalen vor zunehmendem “Vishing”. Dabei geben sich Anrufer als offizielle Datenschutzbeauftragte aus und entlocken Opfern persönliche und finanzielle Informationen. Die Botschaft ist klar: Wachsamkeit ist auf allen Kanälen gefordert.

Deutschlands digitale Verwundbarkeit: Die Zahlen sprechen Bände

Die aktuelle Angriffswelle ist kein isoliertes Phänomen – sie spiegelt systemische Risiken wider. Der BSI-Bericht offenbart einen alarmierenden Anstieg: 24 Prozent mehr neu entdeckte Software-Schwachstellen zwischen Mitte 2024 und Mitte 2025. BSI-Präsidentin Claudia Plattner brachte es auf den Punkt: “Angreifer suchen gezielt die verwundbarsten Angriffsflächen. Nur wer sich aktiv schützt, kann Schäden vermeiden.”

Die wirtschaftlichen Folgen sind erschreckend. Der Digitalverband Bitkom bezifferte die durch Cyberangriffe verursachten Schäden für die deutsche Wirtschaft kürzlich auf rekordverdächtige 202 Milliarden Euro. Bitkom-Präsident Dr. Ralf Wintergerst stellte unmissverständlich fest: “Deutschland gehört zu den Top-Zielen für Cyberkriminelle.” Zwar böten mittlerweile viele Unternehmen Sicherheitsschulungen an, doch fehle einer erheblichen Zahl noch immer ein formaler Notfallplan für Cyber-Vorfälle.

Was bedeutet das konkret? Die deutsche Wirtschaft blutet digital aus – und viele Unternehmen sind immer noch unzureichend vorbereitet.

Ausblick: KI macht Phishing noch gefährlicher

Die Bedrohung wird weiter zunehmen. Experten erwarten, dass Kriminelle verstärkt Künstliche Intelligenz einsetzen werden. Das Resultat? Perfekt personalisierte Betrugs-E-Mails ohne Rechtschreibfehler, die selbst geübte Augen kaum noch als Fälschung erkennen. Die klassischen Warnsignale verschwinden zunehmend.

Dagegen hilft nur eine mehrschichtige Verteidigung. Behörden und Cybersicherheitsexperten empfehlen folgende Schutzmaßnahmen:

Für jeden Nutzer unverzichtbar:
Gesunde Skepsis: Jede unaufgeforderte Nachricht mit Handlungsaufforderung kritisch hinterfragen
Unabhängig verifizieren: Niemals Links in verdächtigen Nachrichten anklicken. Stattdessen die offizielle Website oder App direkt aufrufen
Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren: Diese zusätzliche Sicherheitsebene stoppt Angreifer selbst bei gestohlenem Passwort
Unternehmen in der Pflicht: Regelmäßige Sicherheitsschulungen für alle Mitarbeiter sind keine Option mehr – sie sind Überlebensstrategie

Die digitale Welt wird komplexer, die Angriffe raffinierter. Verantwortung für Sicherheit tragen wir alle. Proaktive Abwehr und eine Kultur ständiger Wachsamkeit – das sind die wirksamsten Waffen gegen die allgegenwärtige Phishing-Bedrohung. Denn eines ist sicher: Die nächste Angriffswelle ist bereits unterwegs.

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