Phishing-Welle, Weihnachtsshopping

Phishing-Welle bedroht Weihnachtsshopping mit KI-generierten Attacken

02.12.2025 - 03:40:12

TÜV-Verband und BSI warnen vor einer neuen Dimension von KI-gestützten Phishing-Angriffen, Smishing und gefälschten Apps in der Weihnachtssaison. Verbraucher sind durch perfekte Fälschungen besonders gefährdet.

Während Millionen Deutsche nach Weihnachtsgeschenken suchen, schlagen TÜV-Verband und BSI Alarm. Cyberkriminelle nutzen Künstliche Intelligenz für eine beispiellose Betrugswelle – und das Smartphone ist das Hauptziel.

Die Zeiten schlecht übersetzter Spam-Mails sind vorbei. Nur 24 Stunden nachdem der TÜV-Verband vor einem “Phishing-Boom” warnte, bestätigen aktuelle Analysen: Die Angriffe haben eine neue Qualität erreicht. KI-generierte Betrugsversuche täuschen selbst vorsichtige Nutzer mit perfekter Grammatik und täuschend echten Designs.

KI macht Phishing-Mails ununterscheidbar vom Original

Die alarmierendste Entwicklung dieser Saison ist der massive KI-Einsatz durch Betrüger. Marc Fliehe, Cybersicherheitsexperte beim TÜV-Verband, warnt: Die Tools generieren fehlerfreie, personalisierte Nachrichten in Echtzeit. Besonders perfide – die emotionale Manipulation.

Gezielt setzen Kriminelle in der Shopping-Hochsaison auf Zeitdruck. Angebliche Probleme bei der Paketzustellung oder Sicherheitswarnungen von Streaming-Diensten treiben Opfer zum schnellen Handeln. Ein konkretes Beispiel identifizierte die Verbraucherzentrale gestern bei Disney+: Nutzer sollen unter Androhung sofortiger Sperrung binnen weniger Tage ihre Zahlungsdaten aktualisieren. Logos und Layouts sind visuell kaum vom Original zu unterscheiden.

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Smishing und Quishing: Die unsichtbaren Gefahren

Während E-Mail-Filter besser werden, verlagern Betrüger ihre Aktivitäten auf mobile Kanäle. Zwei Methoden dominieren die Warnmeldungen dieses Winters: Smishing (SMS-Phishing) und Quishing (QR-Code-Phishing).

Rekordwerte bei gefälschten Paket-SMS

Das BKA und Mobilfunkanbieter melden Höchststände. Einzelne Smishing-Kampagnen erreichen bis zu 500.000 Empfänger gleichzeitig. Der Klassiker “Ihr Paket konnte nicht zugestellt werden” wurde modernisiert: Links führen auf täuschend echte DHL- oder Amazon-Klone. Diese greifen nicht nur Login-Daten ab – Android-Nutzer laden beim Aufruf teils sofort Schadsoftware nach.

QR-Codes werden zur physischen Falle

Noch gefährlicher ist “Quishing”, weil unterschätzt. Kriminelle nutzen das blinde Vertrauen in QR-Codes. Der TÜV-Verband warnt vor manipulierten Codes in drei Bereichen:

  • E-Ladesäulen: Überklebte Codes leiten auf gefälschte Zahlungsseiten um
  • Briefpost: Gefälschte Bank- oder Behördenschreiben enthalten Codes zur “Verifizierung”
  • Parkscheine: Falsche Sticker an Parkautomaten suggerieren bequeme Handy-Zahlung

Das Problem: Bei QR-Codes ist das Ziel für das menschliche Auge nicht lesbar. Der intuitive Sicherheitscheck bei normalen Links entfällt komplett.

120.000 Fake-Apps überschwemmen die Stores

Die Gefahr lauert nicht nur in Nachrichten. Sicherheitsforscher von Zimperium zLabs veröffentlichten Mitte November erschreckende Zahlen: Über 120.000 betrügerische Shopping-Apps wurden im Vorfeld des Weihnachtsgeschäfts identifiziert.

Diese Apps imitieren bekannte Marken oder nutzen generische Namen wie “Super Discount Shop”. Das Ziel ist zweigeteilt: Datendiebstahl durch unnötige Berechtigungen (besonders SMS-Zugriff für 2-Faktor-Codes) und klassische Fake-Shops. Die Ware wird bezahlt, aber nie geliefert. Mobile Bedrohungen sind laut Zimperium im Vergleich zum Vorjahr um das Vierfache gestiegen.

Besonders riskant: “Sideloading” und Installationen aus unsicheren Quellen. Social-Media-Links locken mit “exklusiven Rabatten” zum Download außerhalb offizieller Stores.

Inflation macht Verbraucher anfälliger

Die Betrugsversuche treffen auf fruchtbaren Boden. Anhaltende Inflation und wirtschaftlicher Druck machen Verbraucher empfänglicher für unrealistische Schnäppchen. Betrüger nutzen diese Psychologie gnadenlos aus.

Im Vergleich zu 2023 und 2024 zeigt sich deutliche Professionalisierung. Wo früher ein Blick ins Impressum genügte, kopieren Betrüger heute ganze Firmenidentitäten inklusive Handelsregistereinträgen. Das BSI wies bereits am 25. November darauf hin: Die Unterscheidung zwischen seriösem Shop und Betrugsseite ist für Laien kaum noch möglich – ohne externe Tools wie den “Fakeshop-Finder” der Verbraucherzentralen.

Die Branche reagiert zwar. Banken führen strengere Prüfungen bei Kartenzahlungen ein, Betriebssysteme warnen aggressiver vor unbekannten Quellen. Doch die Geschwindigkeit, mit der Betrüger neue Domains registrieren (oft nur für Stunden aktiv), überholt die schwarzen Listen der Sicherheitsanbieter.

Nach Weihnachten droht Rücksendungs-Betrug

Experten warnen: Die Gefahr endet nicht am Heiligen Abend. Für die Tage nach Weihnachten und Anfang Januar wird eine Welle von Rücksendungs-Betrug erwartet. Verbraucher erhalten Nachrichten über angebliche Rückerstattungen für zurückgesendete Ware – um Kreditkartendaten abzugreifen.

So schützen Sie sich jetzt:

  • Keine Hektik: Countdowns oder “Letzte Chance”-Meldungen ignorieren
  • App-Hygiene: Shopping-Apps nur aus offiziellen Stores laden und Herausgeber prüfen
  • QR-Vorsicht: Keine Codes an öffentlichen Plätzen oder aus unerwarteten Briefen scannen
  • Manuelle Eingabe: Keine Links in SMS zur Paketverfolgung nutzen – stattdessen App des Dienstleisters öffnen oder URL manuell eingeben

Das Smartphone ist in diesem Weihnachtsgeschäft unser wichtigstes Werkzeug – und gleichzeitig unsere größte Schwachstelle. Skepsis ist der beste Virenschutz.

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