Pflanzenheilkunde, Onkologie

Pflanzenheilkunde trifft Onkologie: Schweizer Fachkongress setzt neue Akzente

27.11.2025 - 13:00:12

Die Phytotherapie rückt in die Mitte der modernen Medizin. Während heute in Baden die 39. Jahrestagung der Schweizerischen Medizinischen Gesellschaft für Phytotherapie stattfindet, sorgt zeitgleich eine neue österreichische Studie zu Long-COVID für Aufsehen. Was früher als Randgebiet der Medizin galt, entwickelt sich zu einem unverzichtbaren Baustein der supportiven Therapie – besonders in der Krebsbehandlung.

Die Zeiten, in denen Heilpflanzen allenfalls eine Wellness-Nische besetzten, sind vorbei. Heute diskutieren Ärzte, Apotheker und Forscher in Baden über knallharte Fragen: Wie lassen sich Chemotherapie-Nebenwirkungen mit pflanzlichen Mitteln lindern? Welche Evidenz gibt es für Misteltherapie bei verschiedenen Tumorarten? Und wie gelingt die Integration in den Klinikalltag?

Der Kongress im Trafo-Zentrum Baden bringt die Crème de la Crème der europäischen Phytotherapie zusammen. Dr. Marc Schläppi aus St. Gallen zeigt auf, nach welchen Kriterien sich integrative Onkologie in konventionellen Krankenhäusern etablieren lässt – ein heikles Thema, bei dem es um Qualitätsstandards und Akzeptanz geht.

Besonders spannend dürfte der Vortrag von Prof. Roman Huber aus Freiburg werden. Er beleuchtet die komplexe Studienlage zur Viscum album-Therapie, der europäischen Mistel. Welche Präparate helfen bei welchen Krebsarten? Die Antworten fallen differenzierter aus, als viele erwarten würden. Angela McCutcheon aus Arlesheim ergänzt mit praktischen Aspekten zur Immunmodulation.

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Viele Long‑COVID‑Patienten berichten von anhaltender Fatigue und spürbaren Konzentrationsproblemen — ein Bereich, in dem ergänzende Maßnahmen helfen können. Der kostenlose PDF‑Report „Gehirntraining leicht gemacht“ erklärt 7 Schlüsselstrategien, bietet 11 alltagstaugliche Übungen und einen Selbsttest, mit denen Sie Fokus und Gedächtnis systematisch stärken können. Die Übungen lassen sich in kurzen Einheiten in den Alltag integrieren und ergänzen phytotherapeutische Ansätze ideal. Gratis-Report ‘Gehirntraining’ jetzt anfordern

Auch die klassische Pflege kommt nicht zu kurz: Dr. Jana Ertl aus Bern widmet sich äußeren Anwendungen – Wickel, Auflagen, Kompressen. Was nach Hausapotheke klingt, entpuppt sich als therapeutisches Instrument an der Schnittstelle zwischen Pflege und Medizin.

Long-COVID im Visier: Österreichische Forscher legen vor

Während in der Schweiz über Krebs gesprochen wird, liefert Österreich Munition für ein anderes Schlachtfeld. Am Dienstag machte die Österreichische Gesellschaft für Phytotherapie (ÖGPHYT) auf eine neue Publikation aufmerksam, die es in sich hat: Eine systematische Übersicht zu pflanzlichen Therapieoptionen bei Long-COVID und postviralen Symptomen.

Die Arbeit von Prim. i.R. Dr. D. Margotti und seinem Team erschien in der Wiener Medizinischen Wochenschrift (DOI: 10.1007/s10354-025-01113-8) und ist frei zugänglich. Timing ist alles – gerade jetzt, wo Ärzte und Betroffene nach evidenzbasierten Alternativen für Fatigue und kognitive Störungen suchen. Die ÖGPHYT positioniert sich damit als Wissensbroker für die breite medizinische Community.

Aus- und Fortbildung boomt: Hamburg und der BDH melden Vollauslastung

Die akademische Welt reagiert auf den Trend. An der Universität Hamburg läuft derzeit ein Zertifikatsprogramm mit dem Schwerpunkt “Phytotherapie bei tumorkranken Menschen”. Der nächste Durchgang startet im Januar 2026 – und richtet sich explizit an Ärzte, Apotheker und Pflegekräfte. Interdisziplinär, rechtlich fundiert, klinisch relevant.

Parallel dazu meldet der Bund Deutscher Heilpraktiker (BDH) für seinen Online-Workshop zur Praxisgründung morgen ausgebuchte Plätze. Offenbar wollen viele Heilpraktiker nicht nur therapeutisch, sondern auch unternehmerisch professioneller werden. Die Professionalisierung läuft auf allen Ebenen.

Was bedeutet das konkret für Patienten?

Die Entwicklung ist kein Zufallsprodukt. Europäische Phytotherapie-Verbände setzen gezielt auf evidenzbasierte Integration statt auf Konfrontation mit der Schulmedizin. Das Ziel: Pflanzenheilkunde als selbstverständlicher Bestandteil von Behandlungsleitlinien, nicht als exotisches Beiwerk.

Die schnelle Reaktion auf Long-COVID zeigt zudem: Die Szene ist agiler, als mancher denkt. Wo klassische Pharmastudien Jahre brauchen, kann die Phytotherapie auf jahrhundertealte Erfahrung zurückgreifen und diese mit moderner Forschung verbinden.

Ausblick: Chile-Reise und EU-Regularien

Wer noch weiter denken will: Die Gesellschaft für Phytotherapie (GPT) sammelt bis Ende November Voranmeldungen für eine Fachreise nach Chile Ende 2026. Globale Perspektiven für eine Disziplin, die längst nicht mehr nur regional denkt.

Und im Hintergrund werkelt das HMPC der Europäischen Arzneimittel-Agentur weiter an Sicherheitsrichtlinien, zuletzt Mitte November. Die Therapien, über die heute in Baden diskutiert wird, müssen höchste Standards erfüllen – auch das ein Zeichen der Professionalisierung.

Das Signal aus Baden, Wien und Hamburg ist eindeutig: 2025 wird als Jahr in Erinnerung bleiben, in dem Phytotherapie endgültig erwachsen wurde. Spezialisierung, interdisziplinäre Kooperation und wissenschaftliche Exzellenz sind keine Zukunftsmusik mehr – sie sind Gegenwart.

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PS: Neben pflanzlichen Therapien lohnt es sich, die mentale Leistungsfähigkeit gezielt zu fördern. Der Gratis‑Guide „Gehirntraining leicht gemacht“ enthält einen 2‑Minuten‑Selbsttest, praxisnahe Übungen und Ernährungstipps zur besseren Konzentration — ideal bei postviralen Symptomen. Wer gezielt trainiert, kann den Alltag erleichtern und Therapieeffekte besser nutzen. Der Download erfolgt sofort per E‑Mail. Jetzt kostenlosen Gehirntraining‑Guide per E‑Mail sichern

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