Personalplanung, Deutschland

Personalplanung: Deutschland hinkt bei KI-Weiterbildung dramatisch zurück

20.11.2025 - 04:21:12

Die deutsche Wirtschaft steht vor einem Dilemma: Während die schwächelnde Konjunktur den Fachkräftemangel vorübergehend entspannt, schaffen Unternehmen massenhaft neue KI-Stellen – ohne die bestehende Belegschaft fit zu machen. Das Ergebnis? Eine gefährliche Qualifikationslücke, die den digitalen Wandel zu torpedieren droht.

Neue Studien offenbaren diese Woche eine paradoxe Situation am deutschen Arbeitsmarkt. Laut KfW Research vom 19. November leiden aktuell nur noch knapp 26 Prozent der Unternehmen unter Personalmangel – vor einem Jahr waren es fast 32 Prozent. Doch diese Atempause täuscht: Parallel setzen Firmen massiv auf Künstliche Intelligenz und bauen neue Stellen auf, während sie ihre Mitarbeiter sträflich vernachlässigen. Deutschland landet bei der KI-Weiterbildung auf dem letzten Platz aller Industrienationen.

Deutsche Unternehmen implementieren KI im Eiltempo, besonders in der Personalabteilung. Das zeigt der “New-Work-Barometer 2025” der SRH-Hochschule vom 17. November. Die Motivation ist eindeutig: 64 Prozent wollen produktiver werden, 52 Prozent ihre Teams von administrativem Ballast befreien.

Doch wie systematisch gehen die Firmen vor? Die Technologieberatung Slalom fand heraus: 73 Prozent der Unternehmen im Wandel schaffen neue KI-Rollen oder ganze Teams. Aber nur magere 32 Prozent nutzen KI-Tools für strategische Personalplanung und Zukunftsszenarien. Die meisten jagen kurzfristigen Effizienzgewinnen nach, statt langfristig zu denken.

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Schlusslicht bei der Weiterbildung

Das eigentliche Drama spielt sich bei den Qualifikationen ab. Eine KPMG-Studie, die die Frankfurter Allgemeine Zeitung am 19. November zitiert, schockiert: Nur 20 Prozent der deutschen Beschäftigten haben irgendeine Form von KI-Training erhalten. Damit belegt Deutschland den letzten Platz im internationalen Vergleich.

Die Zahlen aus anderen Ländern zeigen, wie groß der Rückstand ist: In der Schweiz sind es 45 Prozent, in den USA 28 Prozent, in Großbritannien 27 Prozent. Kein Wunder also, dass 55 Prozent der befragten Unternehmen in der Slalom-Studie Qualifikationslücken als größtes Hindernis für den KI-Erfolg nennen. Fast die Hälfte kämpft zudem mit Misstrauen und Zukunftsängsten in der Belegschaft – logische Folgen fehlender Vorbereitung.

Gesundheitswesen fordert praxistaugliche Lösungen

Nicht alle Branchen brauchen dieselben KI-Werkzeuge. Beim Deutschen Krankenhaustag diese Woche wurde das besonders deutlich. Die Ärzteverbände VLK und Marburger Bund forderten am 18. November KI-Systeme, die tatsächlich entlasten – statt neue Komplexität zu schaffen.

Ihre Vision: Eine nahtlos integrierte KI-Infrastruktur, die Dienstpläne optimiert und Ärzten mehr Zeit für Patienten verschafft. Die Botschaft ist klar: Keine universellen Plattformen, sondern maßgeschneiderte Branchenlösungen.

Konjunkturdelle als gefährliche Täuschung

Die aktuelle Entspannung beim Fachkräftemangel ist trügerisch. Ja, weniger Unternehmen suchen verzweifelt nach Personal. Aber das quantitative Problem weicht einer qualitativen Krise: Die Schere zwischen benötigten KI-Kompetenzen und vorhandenen Fähigkeiten öffnet sich rasant.

Wer jetzt nur neue KI-Spezialisten einstellt, statt die eigenen Leute weiterzubilden, riskiert eine gespaltene Belegschaft. Die einen können mit der Technologie arbeiten, die anderen fühlen sich abgehängt. Strategische Personalplanung bedeutet heute: Vorhandene Mitarbeiter gezielt für die KI-Ära rüsten, statt nur Stellen nachzubesetzen.

Umdenken oder Abgehängtsein

Deutschlands wirtschaftliche Zukunft hängt nicht davon ab, wie schnell Unternehmen KI einführen – sondern wie konsequent sie in ihre Menschen investieren. Die Studien dieser Woche senden ein unmissverständliches Signal: Kurzfristige Effizienzgewinne verpuffen, wenn die Belegschaft nicht mitkommt.

Gefragt sind jetzt Räume zum Experimentieren, systematische Weiterbildungsprogramme und das, was Forscher “KI-gestützte Super-Mitarbeiter” nennen. Der Ruf des Gesundheitswesens nach branchenspezifischen Tools dürfte Schule machen. Wer heute nicht in Qualifikation investiert, wird morgen im internationalen Wettbewerb den Anschluss verlieren.

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