PayPal unter Druck: Analysten zweifeln trotz Dividenden-Premiere
24.11.2025 - 21:00:12Die digitale Bezahlplattform startet die Woche mit gemischten Signalen: Während die Q3-Zahlen überzeugten, senkt Jefferies das Kursziel deutlich. Kann die neue KI-Strategie den Turnaround einleiten?
PayPal Holdings (NASDAQ: PYPL) kämpft zu Beginn der entscheidenden Weihnachtssaison mit Gegenwind von der Wall Street. Am Montag reduzierte die Investmentbank Jefferies Financial Group ihr Kursziel für die Aktie deutlich – ein Dämpfer für Anleger, die auf die jüngste Erholung gesetzt hatten. Dabei hatte sich der Kurs am vergangenen Freitag noch um über 4 Prozent erholt.
Die Diskrepanz ist bezeichnend: Einerseits lieferte PayPal Ende Oktober starke Quartalszahlen und kündigte erstmals eine Dividende an. Andererseits intensiviert sich der Wettbewerb mit Apple Pay und Stripe, während CEO Alex Chriss das Unternehmen radikal umbaut. Die zentrale Frage: Reichen operative Verbesserungen aus, wenn das Kerngeschäft mit dem „Branded Checkout” schwächelt?
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Jefferies senkte das Kursziel von 75 auf 60 US-Dollar – bei unveränderter „Hold”-Einstufung. Die neue Marke liegt praktisch auf Höhe des aktuellen Aktienkurses von 60,57 Dollar (Stand: 21. November). Übersetzt: Die Analysten sehen kurzfristig kaum Potenzial nach oben.
Die Zurückhaltung spiegelt eine geteilte Wall Street wider. Während die Royal Bank of Canada im Oktober ihr Ziel auf 91 Dollar anhob und von „Outperform” spricht, mahnt Jefferies zur Vorsicht. Der Durchschnitt der Analystenmeinungen landet bei einem klaren „Halten” – ein Zeichen dafür, dass viele erst weitere Beweise für den Erfolg der Neuausrichtung sehen wollen.
Langfristig bleibt die Aktie ein Sorgenkind: Seit Jahresbeginn verlor das Papier rund 29 Prozent und hinkt dem S&P 500 deutlich hinterher. Die Erholung am Freitag konnte die Verluste aus den Vortagen nur teilweise wettmachen.
Starke Quartalszahlen – aber Zukunft ungewiss
Die Debatte um die PayPal-Bewertung entzündete sich an einem eigentlich soliden Q3-Bericht vom 28. Oktober. Mit 8,4 Milliarden Dollar Umsatz (plus 7 Prozent) übertraf das Unternehmen die Erwartungen von 8,23 Milliarden klar. Besonders die Rentabilität glänzte:
- Gewinn je Aktie: Mit 1,34 Dollar (Non-GAAP) lag PayPal deutlich über der Konsensschätzung von 1,20 Dollar – ein Plus von 12 Prozent im Jahresvergleich.
- Zahlungsvolumen: Das Total Payment Volume (TPV) kletterte um 8 Prozent auf 458,1 Milliarden Dollar.
- Dividenden-Premiere: Erstmals zahlt PayPal eine Quartalsdividende von 0,14 Dollar je Aktie aus – die erste Ausschüttung erfolgt am 10. Dezember.
„Wir haben das Wachstum zurückgebracht und steuern 2025 auf ein Wachstum der Transaktionsmarge von 6 bis 7 Prozent zu”, betonte CEO Chriss im Earnings Call. Die Effizienzsteigerungen seiner „Übergangsjahr”-Initiative zeigen Wirkung.
Doch der Markt reagierte verhalten. PayPal hob zwar die Jahresprognose für den Gewinn je Aktie auf 5,35 bis 5,39 Dollar an. Der Ausblick für Q4 (1,27 bis 1,31 Dollar) enttäuschte jedoch einige Analysten, die sich mehr Dynamik für den Jahresendspurt erhofft hatten. Reicht das Momentum bis 2026?
Die KI-Wende: „Agentic Commerce” als Gamechanger?
Hinter den Kulissen vollzieht PayPal einen radikalen Strategieschwenk. Das Unternehmen will vom reinen Zahlungsabwickler zur KI-gestützten Commerce-Plattform werden – Stichwort „Agentic Commerce”. Ziel ist es, die PayPal-Wallet bereits in der Entdeckungsphase des Shoppings zu verankern, nicht erst beim Checkout.
Die jüngsten Partnerschaften unterstreichen den Ehrgeiz:
- Perplexity AI: Mitte November wurde eine Kooperation mit der KI-Suchmaschine bekannt. Gemeinsam entwickelt man ein „Agentic Shopping”-Produkt, das Käufe direkt aus Suchergebnissen heraus ermöglichen soll.
- Google und OpenAI: PayPal integriert seine Checkout-Funktion tiefer in aufkommende KI-Interfaces – ein Versuch, frühzeitig Fuß in der nächsten Shopping-Ära zu fassen.
CEO Chriss sieht darin die Antwort auf die Sorgen um den „Branded Checkout”. Dieser wuchs im Q3 immerhin um 8 Prozent – ein Zeichen, dass der Turnaround greift. „Das ist heute ein stärkeres Unternehmen als vor zwei Jahren”, so Chriss mit Verweis auf die neue Produktpipeline.
Konkurrenz schläft nicht – und Insider verkaufen
Die Fintech-Branche bleibt ein Haifischbecken. Apple Pay und Stripe setzen PayPal weiter unter Druck, während Kunden zunehmend zwischen Anbietern wechseln. Die „Hold”-Einstufung der Wall Street signalisiert: Zwar würdigt man die verbesserte Profitabilität und die Aktienrückkäufe von 1,5 Milliarden Dollar im Q3. Doch viele warten auf harte Belege, dass die KI-Strategie wirklich zusätzliches Wachstum bringt.
Insider-Aktivitäten sorgen für zusätzliche Verunsicherung. Suzan Kereere, Präsidentin für Global Markets, verkaufte am 19. November 4.162 Aktien – nachdem sie bereits Anfang November größere Pakete abgestoßen hatte. Solche Transaktionen können vielfältige Gründe haben, doch Anleger interpretieren sie oft als Mangel an kurzfristigem Vertrauen ins eigene Papier.
Weihnachtsgeschäft als Lackmustest
Das vierte Quartal wird zeigen, ob PayPal die Erwartungen erfüllen kann. Mit der ersten Dividendenzahlung am 10. Dezember und dem Rollout der Perplexity-Integration stehen wichtige Meilensteine an. Kann das Unternehmen die skeptischen Kursziele von Jefferies widerlegen?
Die nächsten Wochen entscheiden, ob der Umbau zur Commerce-Plattform mehr ist als Marketing-Gerede. Anleger werden genau verfolgen, wie sich die neuen KI-Shopping-Tools im harten Wettbewerb bewähren – und ob das Branded-Checkout-Geschäft endlich nachhaltig anzieht. Für PayPal ist es eine „Show-me”-Story: Zahlen allein reichen nicht mehr, jetzt muss die Vision liefern.
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