PayPal, Venmo

PayPal und Venmo: Ab heute können Nutzer direkt zahlen

17.11.2025 - 11:11:11

PayPal und seine Tochter Venmo verschmelzen – zumindest was die Nutzerdaten angeht. Seit heute, dem 17. November 2025, können Kunden beider Plattformen einander finden und direkt bezahlen. Doch die neue Funktion hat einen Haken: Profile sind standardmäßig für alle sichtbar.

Die Änderung, die in der aktualisierten Datenschutzerklärung von PayPal festgehalten ist, markiert einen Wendepunkt in der Strategie des Unternehmens. Jahrelang war es unmöglich, Geld direkt zwischen den beiden populären Bezahldiensten zu transferieren – und das, obwohl Venmo bereits seit 2013 zu PayPal gehört. Nutzer mussten umständliche Umwege über Bankkonten nehmen, was Tage dauern konnte. Ab sofort reicht eine Telefonnummer oder E-Mail-Adresse, um jemanden auf der jeweils anderen Plattform zu finden und zu bezahlen.

Im Kern geht es um plattformübergreifende Auffindbarkeit. Wer heute einen Venmo-Nutzer per Handynummer sucht, sieht künftig auch dessen PayPal-Profil – inklusive Name, Nutzername, Profilbild und Land. Die gleiche Sichtbarkeit gilt andersherum.

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PayPal bezeichnet dies als Teil seiner “PayPal World”-Initiative, mit der das Unternehmen verschiedene globale Zahlungssysteme verbinden will. Der Start mit den eigenen Plattformen wirkt logisch: Zusammen vereinen PayPal und Venmo weltweit knapp zwei Milliarden Nutzer. Diese Integration schafft ein mächtiges Netzwerk, das von der Restaurantrechnung unter Freunden bis zur Bezahlung kleiner Unternehmen alles abdecken soll.

Die Crux: PayPal hat die Sichtbarkeit standardmäßig aktiviert. Die Datenschutzerklärung formuliert es so: “Wenn Sie auf diese Weise gefunden werden möchten, ist keine Aktion erforderlich.” Wer das nicht will, muss selbst aktiv werden und in den Kontoeinstellungen die Suchbarkeit manuell deaktivieren.

Datenschutz als Opt-out statt Opt-in

Diese Vorgehensweise ist kein Einzelfall bei PayPal. Bereits im Oktober 2024 kündigte das Unternehmen an, Einkaufsdaten der Nutzer mit Händlern zu teilen – für “personalisierte Shopping-Erlebnisse”. Auch diese Funktion, die im Sommer 2025 startet, ist standardmäßig aktiviert.

Die Daten dienen als Grundlage für KI-gesteuerte Funktionen, die PayPal verstärkt ausbaut. Im Januar 2024 stellte das Unternehmen seine “Advanced Offers Platform” vor, die Kundendaten nutzt, um maßgeschneiderte Angebote zu erstellen. Im Mai 2025 folgte “Offsite Ads” – eine Werbeplattform, die Transaktionsdaten verwendet, um auf externen Websites gezielte Anzeigen auszuspielen.

Die PayPal-Venmo-Integration fügt sich nahtlos in diese Strategie ein: Je mehr Daten das Unternehmen über Nutzerverhalten sammelt, desto präziser kann es personalisieren und monetarisieren.

Bequemlichkeit gegen Privatsphäre?

Die Entscheidung, beide Nutzerbasen zu verschmelzen, ist eine direkte Antwort auf den wachsenden Wettbewerbsdruck. Konkurrenten wie Apple Pay oder Zelle (ein in den USA populärer Überweisungsdienst der großen Banken) punkten mit nahtlosen, integrierten Zahlungslösungen. Indem PayPal die Mauern zwischen seinen eigenen Diensten einreißt, erhöht das Unternehmen nicht nur den Komfort, sondern stärkt auch seinen Netzwerkeffekt.

Doch die Opt-out-Strategie wirft Fragen auf. Viele Nutzer dürften gar nicht mitbekommen, dass ihre Profile plötzlich plattformübergreifend sichtbar sind. Diese Vorgehensweise priorisiert die Aktivierung der neuen Funktion gegenüber expliziter Nutzerzustimmung – ein Trend, der sich durch die gesamte Tech-Branche zieht.

Was bedeutet das für deutsche und europäische Nutzer? Die DSGVO setzt strengere Maßstäbe für Einwilligungen als das US-Recht. Ob PayPals Opt-out-Modell den europäischen Datenschutzstandards standhält, bleibt abzuwarten. Verbraucherschützer dürften die Entwicklung genau beobachten.

Jetzt handeln: So schützen Sie Ihre Daten

Nutzer sollten unverzüglich ihre Datenschutzeinstellungen überprüfen. In den Kontoeinstellungen lässt sich die plattformübergreifende Sichtbarkeit deaktivieren. Wer vorausschauend plant, sollte bereits jetzt prüfen, welche Datenfreigaben ab Sommer 2025 greifen – wenn die Händler-Datenfreigabe aktiv wird.

Die PayPal-Venmo-Integration ist vermutlich erst der Anfang. Die einheitliche Plattform könnte den Weg ebnen für plattformübergreifende Prämienprogramme, KI-gestützte Shopping-Empfehlungen und ausgefeiltere Werbetools. PayPal wandelt sich vom reinen Zahlungsabwickler zur umfassenden Commerce- und Werbeplattform.

Die zentrale Herausforderung? Das Unternehmen muss seine Ambitionen mit wachsenden Ansprüchen an Datenschutz und Transparenz in Einklang bringen – besonders in regulierungsfreudigen Märkten wie der EU. Denn eines ist klar: Bequemlichkeit ist attraktiv, doch zu welchem Preis?

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