PayPal, Offensive

PayPal startet Offensive gegen Amazon und Klarna

08.10.2025 - 09:21:02

Kleine Händler bekommen Amazon-Power

PayPal greift mit gleich drei Strategien die Konkurrenz an: Eine neue Werbeplattform soll Amazon herausfordern, 5 Prozent Cashback lockt Kunden von Klarna ab, und eine Kooperation mit DP World beschleunigt den Welthandel.

Die Ankündigungen dieser Woche zeigen: Der US-Zahlungsriese will mehr sein als nur ein digitales Portemonnaie. Mit seiner 25-jährigen Datensammlung und 400 Millionen Nutzern weltweit positioniert sich PayPal als zentrale Plattform für Online-Commerce – und nimmt dabei etablierte Player ins Visier.

Am 7. Oktober stellte PayPal den „Ads Manager“ vor – eine Werbeplattform, die Millionen kleiner Unternehmen zu Konkurrenten von Amazon macht. Das Versprechen: Ohne Vorabkosten können Händler ihre eigenen Werbenetzwerke aufbauen und damit zusätzlich Geld verdienen.

Die Rechnung ist simpel: Während bisher nur Konzerne wie Amazon oder Google ihre Kundendaten zu Geld machen konnten, demokratisiert PayPal diesen millionenschweren Markt. Kleine Geschäfte erhalten Zugang zu relevanten Transaktionsdaten und können gezielt Werbung an ihre Kunden ausspielen.

Der Start ist für Anfang 2026 in den USA geplant, Deutschland und Großbritannien folgen. Für PayPal könnte das eine goldene Einnahmequelle werden – schließlich fließt jeder Werbe-Euro direkt über die eigene Plattform.

5 Prozent Cashback: Klarna unter Druck

Zeitgleich attackiert PayPal die Buy-Now-Pay-Later-Konkurrenz mit einem verlockenden Angebot: Bis Jahresende erhalten US-Kunden 5 Prozent ihres Geldes zurück, wenn sie PayPals Ratenkauf nutzen. Das Timing ist perfekt – 60 Prozent der Verbraucher fühlen sich laut Studien finanziell gestresst vor den Feiertagen.

Das dürfte Klarna und Affirm nervös machen. Während die Konkurrenten hauptsächlich auf flexible Zahlungsoptionen setzen, kombiniert PayPal diese mit direkten Geldprämien. Zusätzlich erweitert das Unternehmen seinen „Pay Monthly“-Service auch für Geschäfte vor Ort – über eine virtuelle Karte in der App.

„Unsere Kunden suchen Zahlungsoptionen, die das Einkaufen einfacher und lohnender machen“, erklärt Michelle Gill, Geschäftsführerin für Kleinunternehmen bei PayPal.

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Welthandel in Echtzeit

International setzt PayPal auf Geschwindigkeit: Eine Partnerschaft mit dem Logistikgiganten DP World soll grenzüberschreitende Zahlungen von Tagen auf Minuten verkürzen. „Welthandel funktioniert am besten, wenn Zahlungen schnell, transparent und sicher sind“, betont CEO Alex Chriss.

Diese Kooperation ist Teil einer größeren Strategie: Die „PayPal World“-Plattform verbindet lokale Zahlungssysteme weltweit. Erster Partner war Indiens Unified Payments Interface (UPI) – ein Signal für PayPals Fokus auf wachstumsstarke Märkte.

KI gegen Betrüger

Während PayPal expandiert, verstärkt das Unternehmen auch die Sicherheit. Bereits im Juli führte der Konzern KI-gestützte Betrugswarnung ein, die Nutzer in Echtzeit vor verdächtigen Transaktionen warnt – sowohl bei PayPal als auch bei der Tochter Venmo.

Das ist bitter nötig: Sicherheitsfirmen melden für 2025 einen deutlichen Anstieg von Phishing-Attacken gegen PayPal-Nutzer. Die KI analysiert Transaktionsmuster und schlägt Alarm, bevor Geld fließt.

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Mehr als nur ein Bezahldienst

PayPals jüngste Offensive zeigt eine klare Vision: Aus dem einfachen „Bezahlen“-Button soll eine komplette Handelsplattform werden. Die Waffen: ein vertrauensvolles Markenimage, ein Netzwerk von Händlern und Kunden sowie ein Datenschatz aus 25 Jahren Zahlungsverkehr.

Der Ads Manager wird 2026 zum Lackmustest. Nehmen ihn Millionen kleiner Unternehmen an, könnte PayPal eine neue, hochprofitable Einnahmequelle erschließen. Gleichzeitig bindet die Kombination aus Belohnungen und flexiblen Krediten die Verbraucher enger an die Plattform.

Das Ziel ist klar: PayPal will dort sein, wo Zahlungen, Werbung und Finanzdienstleistungen verschmelzen. Die Konkurrenz ist gewarnt.

@ boerse-global.de