PayPal, BNPL-Offensive

PayPal startet große BNPL-Offensive zur Weihnachtszeit

07.10.2025 - 09:29:02

PayPal treibt Buy Now, Pay Later mit aggressiver Weihnachtsstrategie voran: 5% Cashback für Ratenkäufe und erstmals auch stationäre Nutzung. Risikoauslagerung durch Deal mit Blue Owl Capital ermöglicht kapitalschonendes Wachstum.

PayPal greift an: 5 Prozent Cashback für Ratenkäufe und erstmals auch stationärer Handel im Fokus. Der Zahlungsriese will mit aggressiver Strategie das lukrative Weihnachtsgeschäft dominieren.

Der US-Konzern kündigte gestern eine Doppelstrategie an, die das Geschäft mit „Buy Now, Pay Later“ (BNPL) massiv vorantreiben soll. Bis Jahresende erhalten amerikanische Kunden 5 Prozent Cashback auf alle berechtigten Ratenkäufe – ein ungewöhnlich hoher Anreiz in der hart umkämpften Fintech-Branche.

Parallel dazu bringt PayPal seine „Pay Monthly“-Funktion erstmals in physische Geschäfte. Kunden können über eine virtuelle Einmalkarte in der PayPal-App auch im stationären Handel Ratenzahlungen abwickeln. Ein strategischer Schachzug, der die Dominanz des Konzerns vom Online- ins Offline-Geschäft ausweiten soll.

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Milliardenschwere Expansion trifft auf Konsumstress

Die Timing-Entscheidung ist kein Zufall: Eine von PayPal beauftragte Umfrage zeigt, dass 60 Prozent der amerikanischen Verbraucher mit erhöhtem Finanzdruck ins Weihnachtsgeschäft starten. Perfekte Bedingungen für flexible Zahlungsoptionen.

„Unsere Kunden suchen nach Zahlungslösungen, die das Weihnachtsshopping einfacher und lohnender machen“, erklärt Michelle Gill, die bei PayPal für Kleinunternehmen und Finanzdienstleistungen zuständig ist.

Die Zahlen untermauern den Erfolg: 2024 wickelte PayPal weltweit BNPL-Transaktionen im Wert von über 28 Milliarden Euro ab – ein Plus von 21 Prozent. Für Händler zahlt sich das aus: Die durchschnittlichen Bestellwerte steigen um bis zu 91 Prozent, wenn Kunden Ratenzahlung nutzen.

Cleverer Schachzug: Risiko auslagern, Kontrolle behalten

Hinter der Offensive steckt eine fundamentale Neuausrichtung. Ende September schloss PayPal einen Zweijahres-Deal mit Blue Owl Capital ab. Der alternative Vermögensverwalter übernimmt Ratenkredite im Wert von knapp 6 Milliarden Euro aus PayPals „Pay in 4“-Portfolio.

Das Geniale daran: PayPal behält alle kundenbezogenen Aktivitäten wie Kreditprüfung und Service, lagert aber das Ausfallrisiko aus. „Ein großer Schritt vorwärts für unser kapitalschonende Kreditmodell“, kommentiert Finanzchefin Jamie Miller die Transaktion.

Diese Strategie ermöglicht explosives Wachstum ohne Eigenkapital-Belastung. Ressourcen werden frei für Innovationen und strategische Investitionen – ein entscheidender Vorteil im Wettlauf mit Apple, Klarna und Affirm.

CEO Chriss setzt auf profitables Wachstum

Die BNPL-Offensive ist Teil einer umfassenden Turnaround-Strategie unter CEO Alex Chriss, der Ende 2023 das Ruder übernahm. Schluss mit Wachstum um jeden Preis – stattdessen fokussiert sich PayPal auf profitable Expansion der Kernmarke und omnikanale Fähigkeiten.

Doch nicht alle Analysten sind überzeugt. Wolfe Research stufte die Aktie kürzlich auf „Peer Perform“ herab und zweifelt daran, ob PayPal sein Zielwachstum von 7 Prozent bei schwächelndem Konsumverhalten erreichen kann.

PayPals Führung bleibt optimistisch und hob die Jahresprognose 2025 an. Die Transaktionsmargen wachsen stark – ein Zeichen für die richtige strategische Ausrichtung.

Regulatorische Hürden im Anmarsch

Der BNPL-Boom steht allerdings unter zunehmender regulatorischer Beobachtung. Australien behandelt Ratenkredite bereits wie traditionelle Kredite, andere Märkte könnten folgen. Für PayPal ein Wettlauf gegen die Zeit, die Marktposition zu festigen, bevor schärfere Regeln greifen.

Mit über 80 Prozent der Kunden, die BNPL für das Weihnachtsgeschäft planen, ist das Potenzial trotzdem enorm. Die Expansion in den stationären Handel erschließt dabei völlig neue Dimensionen.

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Vision 2027: Die globale Commerce-Plattform

PayPals Langzeitstrategie zielt auf eine integrierte Plattform aus digitalem Wallet, Venmo, Händlerservices und BNPL ab. Bis 2027 soll daraus „die Commerce-Plattform der Weltwirtschaft“ entstehen – mit zweistelligen Wachstumsraten bei den Transaktionsmargen.

Die internationale Expansion läuft bereits: BNPL ist in neun globalen Märkten verfügbar, weitere Rollouts sind für 2025 geplant. Partnerschaften wie der Deal mit Google für KI-gestützte Zahlungsinfrastruktur sollen neue Shopping-Erlebnisse schaffen.

Entscheidend wird die Umsetzung: Kann PayPal seine „dynamische Commerce-Plattform“ erfolgreich etablieren und dabei profitables Wachstum im Kerngeschäft mit der Skalierung neuer BNPL-Services vereinen? Das Weihnachtsgeschäft 2025 wird erste Antworten liefern.

@ boerse-global.de