PayPal, KI-Shopping

PayPal setzt auf KI-Shopping – trotz schwächelnder Konsumausgaben

22.11.2025 - 17:00:12

Eine Woche der großen Ankündigungen liegt hinter dem Zahlungsdienstleister: CEO Alex Chriss offenbart den Weg in die “agentenbasierte Commerce”-Zukunft, während das Unternehmen gleichzeitig mit gebremsten Konsumausgaben kämpft. Die Frage: Kann KI die aktuellen Wachstumsprobleme lösen?

Nach einem bemerkenswert offenen Auftritt auf der Citi FinTech-Konferenz am 19. November steht fest: PayPal navigiert zwischen langfristiger Innovation und unmittelbaren Herausforderungen. Der Spagat zwischen Vision und Realität könnte für Anleger zur entscheidende Geschichte 2026 werden.

Chriss überraschte Investoren in New York mit ungewöhnlicher Ehrlichkeit. Seit Mitte September beobachte PayPal eine spürbare Verlangsamung bei Konsumausgaben, besonders in mittleren und unteren Einkommensschichten. Diese Entwicklung zieht sich bis ins vierte Quartal und dämpft die Erwartungen für das Kerngeschäft.

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Die Reaktion des Marktes fiel verhalten aus – die Aktie gab nach der Konferenz deutlich nach. Investoren honorierten zwar die Transparenz, zeigten sich aber besorgt über die schleppende Migration zum neuen “Fastlane”-Checkout. Bis Mitte November haben erst rund 20 Prozent der Händler auf die optimierte Plattform gewechselt.

Kein Wunder also, dass Chriss den Fokus massiv auf die Zukunft richtet: KI-gesteuerte Einkaufsprozesse sollen das Ruder herumreißen.

KI-Agenten übernehmen das Shoppen

Was genau meint PayPal mit “agentic commerce”? Das Konzept beschreibt KI-Assistenten, die eigenständig für Nutzer Produkte suchen, vergleichen und kaufen – vollautomatisch. PayPal positioniert sich als zentrale Zahlungsinfrastruktur für diese neue Ära.

“Wir investieren, um in diesen Bereichen zu gewinnen”, betonte Chriss selbstbewusst. Als ersten Schritt startete PayPal eine Partnerschaft mit der KI-Suchmaschine Perplexity. Nutzer können dort Artikel direkt über Suchanfragen erwerben – PayPal wickelt die Zahlung im Hintergrund ab.

Die Wette ist riskant, aber potenziell revolutionär. Sollten sich KI-Einkaufsagenten durchsetzen, könnte PayPal vom simplen Bezahlbutton zum unverzichtbaren Bestandteil des KI-Shopping-Stacks aufsteigen. Doch bis dahin bleibt die Frage: Lassen sich Konsumenten das Einkaufen tatsächlich abnehmen?

Datenschutz-Update sorgt für gemischte Reaktionen

Seit dem 17. November gilt eine überarbeitete Datenschutzerklärung, die für Millionen Nutzer spürbare Änderungen bringt. Die wichtigste Neuerung: PayPal und Venmo erlauben es Nutzern künftig, sich über Kontaktinformationen wie Telefonnummern zu finden und zu bezahlen.

Die Details:

  • Wird ein Nutzer über Kontaktdaten gefunden, sieht der Absender Profilbild, Namen und Nutzernamen
  • Nutzer in Kalifornien, North Dakota und Vermont erhalten spezielle staatliche Hinweise zu ihren Widerspruchsrechten
  • PayPal teilt persönliche Informationen mit Händlern, um Einkaufserlebnisse zu personalisieren – ein Schritt, der das Werbegeschäft stärken soll

Die Änderungen zielen darauf ab, Peer-to-Peer-Zahlungen zu vereinfachen. Gleichzeitig nutzt PayPal die Daten, um KI-Modelle zur Betrugserkennung zu trainieren. Ein schmaler Grat zwischen Komfort und Datenschutz, der nicht bei allen Nutzern gut ankommen dürfte.

Milliarden-Deal mit KKR und Liverpool-Partnerschaft

Abseits der strategischen Neuausrichtung sicherte sich PayPal zwei wichtige operative Erfolge. Am 17. November verlängerte das Unternehmen seine Partnerschaft mit der Investmentfirma KKR. Der Deal hat Gewicht: KKR verpflichtet sich, europäische “Jetzt kaufen, später zahlen”-Kredite im Volumen von bis zu 65 Milliarden Euro zu erwerben.

Für PayPal bedeutet das eine Entlastung der Bilanz vom Kreditrisiko, während die Kundenbeziehung erhalten bleibt. Chriss prognostiziert für 2025 ein BNPL-Volumen von 34,5 Milliarden Euro – angetrieben durch einen “generationellen Wandel” junger Konsumenten weg von klassischen Kreditkarten.

Drei Tage später folgte die Krönung: PayPal wurde offizieller Digital-Payment-Partner des FC Liverpool. Die mehrjährige Vereinbarung bringt PayPals Branding ins legendäre Anfield-Stadion und in die digitalen Checkout-Prozesse des Klubs. Ein cleverer Schachzug für mehr Sichtbarkeit im britischen Markt.

Investment-Jahr 2026 voraus

Die kommenden Monate werden zeigen, ob PayPals Strategie aufgeht. Für den 10. Dezember steht die Ausschüttung einer erstmaligen Dividende von 0,12 Euro pro Aktie an – ein Signal finanzieller Disziplin trotz Transformation.

Chriss kündigte bereits an: 2026 wird ein Jahr hoher Investitionen. Das könnte kurzfristig die Transaktionsmargen belasten, soll aber die dominante Position im KI-Commerce-Zeitalter sichern. Die entscheidende Kennzahl bleibt die Migrations-Rate zum neuen Checkout-Erlebnis.

Kann PayPal die Vision vom KI-gesteuerten Shopping Realität werden lassen, während gleichzeitig die Kassensysteme migriert werden müssen? Die Antwort auf diese Frage dürfte den Aktienkurs 2026 maßgeblich bestimmen.

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