PayPal, NFL-Deal

PayPal: NFL-Deal und Wachstumssorgen im Widerstreit

05.12.2025 - 10:30:12

Historischer Sponsoring-Vertrag gegen Gewinnwarnung: Der Zahlungsriese befindet sich in turbulenten Zeiten. Während ein potenzieller Mega-Deal mit der NFL die strategische Zukunft neu definieren könnte, drückt eine düstere Prognose auf die Aktie.

Ein Sieg für die Marke, ein Dämpfer für die Bilanz – selten war die Diskrepanz zwischen strategischem Erfolg und Börsenreaktion so deutlich wie in dieser Woche bei PayPal Holdings Inc. (NASDAQ: PYPL). Nur Tage nachdem Finanzchefin Jamie Miller vor verlangsamtem Wachstum im Kerngeschäft warnte und die Aktie um bis zu vier Prozent abstürzte, erreichten das Unternehmen Berichte über einen Durchbruch: PayPal steht offenbar kurz vor einem bahnbrechenden Sponsoring-Vertrag mit der National Football League (NFL). Doch was bedeutet das konkret für Anleger und die weitere Entwicklung?

Am Mittwoch, dem 3. Dezember, löste Jamie Miller auf der UBS Global Technology and AI Conference einen Verkaufssturm aus. Ihre klare Botschaft: Das Wachstum im „Branded Checkout”-Geschäft – also jenen Transaktionen, bei denen Kunden aktiv den PayPal-Button beim Online-Shopping wählen – werde im vierten Quartal 2025 „mindestens zwei Prozentpunkte langsamer” ausfallen als noch im dritten Quartal. Zum Vergleich: Im Vorquartal lag das Wachstum bei etwa acht Prozent.

Miller machte keine Geheimnisse aus den Gründen. „Wir sehen eine Verlangsamung bei Verbrauchern, vor allem in den mittleren bis unteren Einkommensschichten”, erklärte sie. Hinzu komme eine strategische Neuausrichtung bei den Transaktionsmargen, die kurzfristig auf die Zahlen drücke. Noch brisanter: Für 2026 kündigte sie höhere Betriebskosten an, was das Gewinnwachstum pro Aktie abbremsen dürfte.

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Die Börse reagierte prompt. Die PayPal-Aktie verlor zwischenzeitlich bis zu vier Prozent und kämpfte auch am Donnerstag, dem 4. Dezember, um Stabilisierung. Analysten von Zacks und Investing.com betonten, dass die Gesamtprognose zwar unverändert bleibe, die spezifischen Kommentare zum Branded Checkout – dem traditionellen Herzstück von PayPal – jedoch Besorgnis auslösten. Gerade im kritischen Weihnachtsgeschäft zeigen sich die Konsumenten offenbar zurückhaltender.

NFL-Durchbruch: Das Ende des Visa-Monopols

Während die Anleger nervös wurden, feilte PayPals Business-Development-Team an einem strategischen Coup. Berichten vom 4. Dezember zufolge steht der Zahlungsdienstleister kurz davor, als erster offizieller „Peer-to-Peer Banking Partner” der NFL aufzutreten – eine völlig neue Sponsoring-Kategorie.

Was steckt dahinter? Jahrzehntelang hielt Visa eine exklusive, allumfassende Partnerschaft mit der NFL, die sämtliche Zahlungs- und Finanzrechte abdeckte. Doch dieses Monopol läuft am 31. März aus. Die Liga nutzt die Gelegenheit zur Neustrukturierung und teilt die Finanzsparte künftig in drei lukrative Einzelkategorien auf:

  1. Official Banking: Geht angeblich an die U.S. Bank.
  2. Kreditkarten: Bleibt bei American Express.
  3. Peer-to-Peer/Digitale Zahlungen: Sichert sich PayPal.

Für PayPal bedeutet das weit mehr als einen Marketing-Erfolg. Die Integration in die digitalen Plattformen der NFL – etwa NFLshop.com – sowie die zentrale Rolle für Venmo, PayPals Tochter für Peer-to-Peer-Zahlungen, könnten die Nutzung massiv ankurbeln. Von der Aufteilung von Ticketkosten unter Freunden bis hin zu Stadion-Zahlungen: Die Einsatzmöglichkeiten sind vielfältig.

„Die strategische Logik der NFL ist klar: maximale Einnahmen durch Kategorie-Segmentierung”, analysierte das Branchenmagazin Ministry of Sport am 4. Dezember. Für PayPal ist der Deal ein Meilenstein, der das Unternehmen über bisherige College-Sponsorings hinaus in die lukrativste Profiliga der USA katapultiert.

Indien-Offensive: Expansion auf dem Subkontinent

Während die Schlagzeilen sich auf die USA konzentrierten, trieb PayPal seine internationale Strategie voran. Am 3. Dezember gab das Unternehmen eine neue Partnerschaft mit Kreative & Co bekannt, einer führenden Performance-Marketing-Agentur in Indien. Ziel ist es, indischen Direct-to-Consumer-Marken (D2C) den Zugang zu globalen Märkten zu erleichtern.

Die Zusammenarbeit fokussiert sich auf zwei zentrale Herausforderungen: Vertrauen und Compliance. Durch die Integration von PayPals grenzüberschreitender Zahlungsinfrastruktur sollen aufstrebende indische Brands sofort eine sichere Checkout-Lösung für Kunden in den USA und Europa anbieten können.

„Durch die Partnerschaft mit Kreative & Co ermöglichen wir indischen D2C-Marken einen nahtlosen Zugang zu globalen Märkten”, erklärte ein PayPal-Sprecher. Die Initiative kommt zu einem Zeitpunkt, an dem der indische D2C-Markt explodiert und Unternehmen zunehmend westliche Märkte ins Visier nehmen.

Das „Übergangsjahr” in der Realität

Diese gegensätzlichen Entwicklungen – Kursverluste durch vorsichtige Prognosen versus prestigeträchtiger NFL-Deal – spiegeln präzise wider, was CEO Alex Chriss seit seinem Amtsantritt als „Übergangsjahr” beschreibt. In einem Interview mit American Banker vom 2. Dezember betonte Chriss, dass 2025 darum gehe, die Grundlagen für nachhaltiges, profitables Wachstum zu schaffen – auch wenn das schmerzhafte Anpassungen erfordere.

„Mehr Menschen halten Kryptowährungen, als sie für Zahlungen zu nutzen”, erklärte Chriss mit Blick auf die Stablecoin-Strategie des Unternehmens. „Das wird Zeit brauchen.” Seine Geduld gilt auch neuen Technologien wie der kürzlich gestarteten „Instant Buy”-Funktion in Partnerschaft mit Perplexity, die auf KI-gestützten Handel setzt.

Analysten vermuten, dass die negative Marktreaktion auf Millers Aussagen eine kurzfristige Überreaktion sein könnte. „Die Bewertung spiegelt bereits gedämpfte Erwartungen wider”, zitiert Investing.com einen Experten. Die Kluft zwischen fallendem Aktienkurs und wachsender Präsenz in hochkarätigen Bereichen wie der NFL deutet darauf hin, dass PayPals traditionelles Checkout-Geschäft zwar reift, die Ecosystem-Strategie – Venmo, grenzüberschreitende Zahlungen, strategische Sponsorings – jedoch aggressiv auf die nächste Phase vorbereitet wird.

Was kommt als Nächstes?

In den letzten Wochen des Jahres 2025 richtet sich die Aufmerksamkeit auf die offizielle Bestätigung des NFL-Deals, die möglicherweise noch vor Beginn der Playoffs im Januar erfolgt. Zudem werden Investoren die Weihnachtsumsätze genau beobachten, um zu prüfen, ob die von Jamie Miller prognostizierte „Verlangsamung” eine kleine Delle oder einen strukturellen Rückgang der Kaufkraft darstellt.

Kann der neue „Peer-to-Peer”-Status mit der NFL einen dringend benötigten Schub für Venmo liefern und die schwächeren Transaktionsvolumen im traditionellen Checkout-Geschäft ausgleichen? Mit einer Aktie, die laut einigen Analysten unter ihrem fairen Cashflow-Wert gehandelt wird, werden die kommenden Wochen zum kritischen Test für das Vertrauen der Investoren in Chriss’ langfristige Vision.

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