PayPal: Milliarden-Offensive gegen Amazon und Klarna
14.10.2025 - 19:53:02PayPal expandiert mit Ratenkäufen im Einzelhandel und neuer Werbeplattform, während KI-Sicherheitssysteme vor Betrug schützen sollen. Der Zahlungsanbieter baut sein Handels-Ökosystem aus.
PayPal greift an – und zwar gleich an mehreren Fronten. Der US-Zahlungsriese startet eine beispiellose Expansion in deutsche Einzelhandelsgeschäfte und entwickelt sich vom simplen Online-Bezahldienst zu einem KI-gestützten Handels-Ökosystem. Das Ziel: Amazon und Klarna das Wasser abgraben.
Die jüngsten Ankündigungen zeigen PayPals Strategie in aller Deutlichkeit. Während Konkurrent Klarna noch primär auf Online-Shopping setzt, bringt PayPal seine „Später bezahlen“-Services direkt in deutsche Läden. Gleichzeitig baut das Unternehmen eine völlig neue Geschäftssparte auf: eine Werbeplattform für Millionen kleinerer Händler.
Angriff auf Klarnas Kerngeschäft
Ab den kommenden Wochen können US-Kunden PayPals Ratenkauf-Service „Pay Monthly“ direkt im Geschäft nutzen. Das Prinzip: Antrag über die PayPal-App, bei Genehmigung gibt es eine virtuelle Einmalkarte fürs Smartphone – fertig ist der Einkauf auf Raten.
Um den Service anzukurbeln, lockt PayPal mit einem verlockenden Angebot: 5 Prozent Cashback auf alle Ratenkäufe bis Jahresende, sowohl online als auch im Laden. PayPal begründet dies mit einer eigenen Umfrage, wonach 60 Prozent der Verbraucher dieses Jahr finanziell angespannter in die Weihnachtssaison starten.
In Europa läuft die Expansion bereits. Deutschland erhielt bereits früh im Jahr kontaktlose Zahlungen und Ratenpläne. Im Juni folgte eine physische PayPal-Kreditkarte in Partnerschaft mit Synchrony und Mastercard – ein direkter Angriff auf traditionelle Kreditkartenanbieter.
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Revolution für kleine Händler
Noch ambitionierter ist PayPals neuer Vorstoß ins Werbegeschäft. Am 7. Oktober stellte das Unternehmen den „PayPal Ads Manager“ vor – eine Plattform, die Millionen kleiner und mittlerer Unternehmen zu eigenen Werbenetzwerken macht.
Das Konzept ist brillant einfach: Händler können auf ihren Websites und Apps Werbeplätze verkaufen, ohne Vorabkosten oder komplizierte Technik. Was bisher Amazon und Google vorbehalten war, soll nun jeder Bäcker und jede Boutique nutzen können.
Der Launch ist für Anfang 2026 in den USA geplant, Deutschland und Großbritannien folgen. Die Plattform ist Teil von PayPals „PayPal Open“-System, das Zahlungen, Finanzservices und KI-Analysen in einem Dashboard vereint.
KI-Wächter gegen Betrug
Parallel rüstet PayPal massiv bei der Sicherheit auf. Seit Juli analysiert ein KI-System Milliarden von Datenpunkten in Echtzeit, um Betrügereien zu erkennen, bevor Geld fließt. Anders als statische Warnungen passt sich das System an jeden Einzelfall an.
Die KI lernt kontinuierlich und erkennt sogar völlig neue Betrugsmaschen. Bei hohem Risiko kann das System zusätzliche Kontrollen einbauen oder Zahlungen komplett blockieren. Besonders wichtig angesichts der zunehmenden PayPal-Phishing-Attacken mit gefälschten Rechnungen und „Konto-Setup“-E-Mails.
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Kampf um die Handels-Zukunft
PayPals Strategie ist klar erkennbar: Weg vom reinen Bezahlbutton, hin zur Komplettlösung für den Handel. Mit dem Vorstoß in Ladenlokale greift PayPal direkt Klarna und Affirm an, mit der Werbeplatform Amazon und Google.
Besonders clever: PayPal nutzt seinen größten Vorteil – das riesige Händlernetzwerk und die Transaktionsdaten – um ins lukrative Werbegeschäft einzusteigen. Das schafft neue Einnahmequellen und macht die Plattform für Geschäftskunden wertvoller.
Der Erfolg hängt jedoch entscheidend vom Vertrauen der Nutzer ab. PayPal setzt deshalb massiv auf moderne Sicherheitstechnik: Passkey-authentifizierte Transaktionen haben 70 Prozent weniger Kontomissbrauch als herkömmliche Passwort-Logins.
Die nächsten Monate werden zeigen, ob PayPals Bet aufgeht: Wird die Cashback-Offensive das Bezahlverhalten in deutschen Geschäften beeinflussen? Kann der Ads Manager 2026 etablierte Werbegiganten herausfordern?
PayPal jedenfalls ist überzeugt: Die Kombination aus flexiblen Zahlungen, Händler-Tools und KI-Sicherheit soll das Erfolgsrezept sein. Nicht nur Transaktionen abwickeln, sondern die Zukunft des Handels gestalten – das ist der Anspruch.