PayPal-Mega-Störung legt Europas Zahlungsverkehr lahm
14.09.2025 - 18:36:01Ein technischer Fehler in PayPals Betrugserkennung legte den europäischen Zahlungsverkehr lahm und offenbarte die Abhängigkeit von US-Zahlungsdienstleistern mit weitreichenden wirtschaftlichen Folgen.
Ein massiver Systemausfall bei PayPal Ende August hat über zehn Milliarden Euro an Transaktionen in Europa blockiert und die Verwundbarkeit des digitalen Zahlungsverkehrs schonungslos offengelegt. Die Panne, die das Unternehmen auf einen technischen Fehler in seinen Betrugserkennungssystemen zurückführt, ließ Händler ohne funktionierende Zahlungen zurück und verunsicherte Millionen von Verbrauchern.
Am Wochenende vom 23. bis 24. August 2025 wurde nach einem Systemupdate unbeabsichtigt die automatische Betrugsprüfung deaktiviert. Deutsche Banken, darunter die DZ Bank und BayernLB, sperrten daraufhin Millionen ungeprüfter Lastschriften als Vorsichtsmaßnahme – ein Dominoeffekt mit dramatischen Folgen für den europäischen Zahlungsverkehr.
Sicherheitsprobleme häufen sich
Diese Betriebsstörung reiht sich in eine Serie von Sicherheitsproblemen ein, die PayPals Glaubwürdigkeit erschüttern. Bereits im Januar 2025 verhängte die New Yorker Finanzaufsicht eine Strafe von zwei Millionen Dollar gegen den Zahlungsriesen wegen gravierender Cybersicherheitsmängel.
Der Grund: Ein „Credential-Stuffing“-Angriff im Dezember 2022 hatte fast 35.000 PayPal-Konten kompromittiert. Cyberkriminelle nutzten dabei aus anderen Datenlecks gestohlene Zugangsdaten, um sich unbefugt Zugang zu verschaffen. Besonders brisant: Den betroffenen Entwicklerteams fehlte die nötige Schulung zu PayPals eigenen Sicherheitsverfahren.
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Kaskadeneffekt trifft Wirtschaft hart
Die Auswirkungen der August-Störung gingen weit über technische Probleme hinaus. Händler verloren über Nacht ihren Cashflow, was sich auf Lagerhaltung und Lohnauszahlungen auswirkte. Verbraucher erlebten gescheiterte Rechnungszahlungen und wachsende Unsicherheit gegenüber digitalen Zahlungsplattformen.
„Kunden erwarten nahtlosen, ununterbrochenen Service“, warnen Branchenexperte. „Eine Störung im Zahlungsverkehr führt oft zu Frustration und langfristigem Vertrauensverlust.“ Die finanziellen Schäden beschränken sich nicht auf entgangene Umsätze – sie umfassen auch Imageschäden und den Verlust von Kundentreue.
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Europas gefährliche Abhängigkeit
Der Vorfall verdeutlicht Europas problematische Abhängigkeit von US-amerikanischen Zahlungsdienstleistern. Mit einem Großteil des Online-Handels, der über wenige große Plattformen abgewickelt wird, kann der Ausfall eines einzelnen Anbieters kaskadierende Effekte auf die gesamte Wirtschaft haben.
Diese Erkenntnis verstärkt die regulatorischen Bemühungen der EU. Das Digital Operational Resilience Act (DORA), das im Januar 2025 vollständig in Kraft tritt, soll die IT-Sicherheit von Finanzinstituten stärken und genau solche Störungen verhindern. Das Ziel: Ein Ausfall bei einem Anbieter soll nicht mehr das gesamte Finanzsystem gefährden.
Diversifizierung wird zum Überlebensfaktor
PayPal steht nun unter verschärfter Beobachtung europäischer Finanzaufsichtsbehörden, insbesondere der deutschen BaFin und der luxemburgischen CSSF. Das Unternehmen hat zugesagt, mit seinen Bankpartnern zusammenzuarbeiten und alle legitimen Transaktionen zu honorieren.
Für Unternehmen wird die Lehre aus dem August-Debakel klar: Die Diversifizierung der Zahlungsabwicklung über mehrere Anbieter wird vom Nice-to-have zur Überlebensstrategie. Der Vorfall dürfte die Entwicklung hin zu Multi-Prozessor-Architekturen beschleunigen, um die Abhängigkeit von einzelnen Anbietern zu reduzieren.
Die Botschaft ist eindeutig: In einer zunehmend digitalisierten Welt sind sichere und stabile Zahlungsnetzwerke unverzichtbar. Der Fokus liegt jetzt darauf, ein widerstandsfähigeres und diversifizierteres Finanzsystem aufzubauen, das künftige technische Ausfälle besser verkraften kann.