PayPal, Kerngeschäft

PayPal: Kerngeschäft schwächelt – Stablecoin boomt

07.12.2025 - 18:19:12

Der US-Zahlungsdienstleister steht an einem Scheideweg: Während das klassische Checkout-Geschäft drastisch an Tempo verliert, explodiert die hauseigene Kryptowährung. Anleger sind gespalten – doch erste Großinvestoren nutzen die Schwäche zum Einstieg.

Selten war die Stimmung rund um PayPal so ambivalent wie in diesen Tagen. Auf der einen Seite dämpft das Management die Erwartungen für das wichtigste Quartal des Jahres. Auf der anderen Seite verzeichnet der Konzern spektakuläre Erfolge in einem völlig neuen Geschäftsfeld. Was bedeutet das für die Zukunft des Finanz-Riesen?

Die Alarmglocken schrillen seit Donnerstag. Auf einer Technologiekonferenz ließ Finanzchefin Jamie Miller durchblicken: Das Wachstum beim “Branded Checkout” – also dem klassischen PayPal-Button auf Händler-Webseiten – dürfte im vierten Quartal 2025 nur noch rund 3 Prozent betragen. Im dritten Quartal waren es noch 5 Prozent gewesen.

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Hinter den nüchternen Zahlen verbirgt sich eine unangenehme Wahrheit: Die Konsumlaune bleibt schwach, der Wettbewerb verschärft sich. Ausgerechnet im entscheidenden Weihnachtsgeschäft verliert PayPal an Schwung.

Die Reaktion ließ nicht lange auf sich warten. Das Analysehaus Wall Street Zen stufte die Aktie am Samstag von “Kaufen” auf “Halten” herab. Der Aktienkurs dümpelt bei rund 52 Euro – technisch angeschlagen, fundamental unter Druck.

Wall Street bleibt skeptisch

Auch die Großbanken halten sich zurück. JPMorgan Chase bekräftigte vergangenen Donnerstag zwar sein Kursziel von 59 Euro, verweist aber auf eine “Neutral”-Einstufung. Übersetzt heißt das: abwarten, Tee trinken.

“Die Verlangsamung beim Checkout ist der Knackpunkt”, so der Tenor unter Analysten. “Die Bewertung mag attraktiv erscheinen, aber erst muss sich das Transaktionsvolumen stabilisieren.”

Tatsächlich wirkt PayPal auf dem Papier günstig: Mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von etwa 11,5 liegt der Konzern deutlich unter dem Branchenschnitt. Doch bei schwächelndem Kerngeschäft nützt auch das beste KGV wenig.

Großinvestoren schlagen zu

Während Analysten zaudern, handeln einige institutionelle Anleger. Am Samstag wurde bekannt: Clear Street LLC hat eine neue Position aufgebaut – 21.810 Aktien im Wert von knapp 1,4 Millionen Euro. Auch Dimensional Fund Advisors stockte zuletzt um über 2 Millionen Aktien auf.

Ist das mutig oder verrückt? Die Bullen argumentieren: PayPal wirft reichlich freien Cashflow ab, die Profitabilität stimmt, die Bewertung ist historisch niedrig. Wer jetzt einsteigt, könnte von einer Gegenbewegung profitieren.

Die Bären kontern: Ein schwächelndes Kerngeschäft wird nicht durch günstige Kennzahlen wettgemacht. Fonds wie Arrowstreet Capital haben ihre Positionen bereits geräumt – ein Warnsignal?

Krypto-Offensive als Rettungsanker

Doch PayPal setzt längst nicht mehr allein auf klassische Online-Zahlungen. Der PayPal USD (PYUSD), ein an den Dollar gekoppelter Stablecoin, entwickelt sich zum heimlichen Star. Anfang Dezember erreichte die Marktkapitalisierung knapp 3,2 Milliarden Euro – ein Plus von 216 Prozent in nur 90 Tagen.

Was steckt dahinter? PayPal hat seine Kryptowährung auf mehreren Blockchains integriert, darunter Solana und Ethereum. Die Folge: Der Coin wird zunehmend in dezentralen Finanzanwendungen (DeFi) und für grenzüberschreitende B2B-Zahlungen genutzt.

CEO Alex Chriss zeigte sich diese Woche optimistisch: “Derzeit halten mehr Menschen Krypto, als sie aktiv zu nutzen. Aber die praktische Anwendung nimmt zu, besonders im internationalen Geschäftsverkehr.” Ein kluger Schachzug – während das traditionelle Geschäft stagniert, positioniert sich PayPal für die Web3-Ära.

Prognose bestätigt, Strategie klar

Trotz der Checkout-Warnung hält PayPal an seiner Jahresprognose fest: Der Gewinn je Aktie soll 2025 zwischen 4,50 und 4,53 Euro liegen. Das Management setzt auf “profitables Wachstum” statt bloße Volumensteigerungen. KI-gestützte Commerce-Tools, Werbeplattformen und Premium-Services sollen die riesige Nutzerbasis besser monetarisieren.

Doch kurzfristig entscheidet das Weihnachtsquartal über die Richtung. Hält die 3-Prozent-Marke beim Checkout? Oder verschlechtert sich die Lage weiter?

Die Wall Street bleibt vorsichtig: Konsens-Rating “Halten”, durchschnittliches Kursziel rund 68 Euro. Die Kluft zum aktuellen Kurs wächst – PayPal ist zur Wette geworden. Wertfalle oder Schnäppchen? Die Antwort dürfte das neue Jahr bringen.

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