PayPal: Großoffensive im britischen Markt mit neuem Treueprogramm
19.11.2025 - 09:50:12Der US-Zahlungsriese startet seine bisher ehrgeizigste Initiative in Europa – und macht Druck auf Apple Pay und Revolut. Was steckt hinter der 150-Millionen-Pfund-Offensive?
PayPal krempelt sein Geschäft auf der Insel komplett um. Nach fast zwei Jahren der strategischen Neuausrichtung präsentiert das Unternehmen seinen knapp 30 Millionen britischen Kunden ein radikal verändertes Angebot: erstmals eine echte Debitkarte, ein innovatives Treueprogramm und die Möglichkeit, auch im stationären Handel auf Raten zu zahlen. Der Zeitpunkt ist alles andere als zufällig gewählt.
Denn parallel zur Produktoffensive sichert sich PayPal über eine Partnerschaft mit dem Investmentgiganten KKR finanziellen Rückhalt für seine “Jetzt kaufen, später zahlen”-Dienste. KKR erwirbt dabei Forderungen aus dem europäischen BNPL-Geschäft im Volumen von ummerzu 65 Milliarden Euro. Die Botschaft ist klar: PayPal meint es ernst mit Europa – und besonders mit Großbritannien.
Herzstück der Neuausrichtung ist PayPal+, ein Treueprogramm nach amerikanischem Vorbild. Britische Kunden können kostenlos über die App beitreten und bei nahezu allen Käufen Punkte sammeln – egal ob online oder im Geschäft. Die Rechnung ist simpel: 1.000 Punkte entsprechen 10 Pfund beim nächsten Einkauf.
Doch PayPal geht noch einen Schritt weiter. Das dreistufige System (Blue, Gold, Black) belohnt aktive Nutzer mit bis zu 50 Prozent Mehrwert auf ihre gesammelten Punkte. Wer in die höheren Stufen aufsteigt, erhält Zugang zu exklusiven Events – etwa durch die bereits angekündigte Kooperation mit Live Nation UK, die Frühbucherzugang zu beliebten Musikfestivals ermöglicht. Besonders clever: Die PayPal-Punkte lassen sich zusätzlich zu bestehenden Kundenkarten sammeln.
“Wir haben unseren Kunden zugehört und unsere Produkte zu einer einheitlichen Lösung zusammengeführt”, erklärt Diego Scotti, Leiter der Verbraucher-Sparte bei PayPal. Der Subtext: Nach Jahren der Fragmentierung will das Unternehmen wieder zum bevorzugten Zahlungsmittel werden.
Von der Online-Wallet zur Geldbörse für überall
Die wohl größte Veränderung: PayPal wird physisch. Mit der neuen PayPal-Debitkarte können Briten erstmals weltweit ohne zusätzliche Transaktionsgebühren bezahlen – direkt aus ihrem PayPal-Guthaben. Ein geschickter Schachzug gegen digitale Herausforderer wie Revolut, die genau mit diesem Versprechen Millionen Kunden gewonnen haben.
Noch interessanter wird es beim Thema Kredit. Der bereits etablierte PayPal-Credit-Service, bisher nur für Online-Käufe nutzbar, erhält ebenfalls eine physische und virtuelle Karte. Damit können Kunden nun auch im Ladengeschäft in Raten zahlen – etwa über die “Pay in 3”-Option, die Zahlungen auf drei Monate verteilt. Jede Transaktion bringt zusätzlich Treuepunkte.
Wer die Debitkarte nutzt, kassiert sogar den zehnfachen Punktewert. Eine klare Incentivierung, um die Karte zum täglichen Begleiter zu machen.
Kampf um die digitale Geldbörse wird härter
PayPals Vorstoß kommt nicht aus dem Nichts. Der britische Markt für digitale Zahlungen wächst rasant und entwickelt sich zu einem der härtesten Wettbewerbsfelder in Europa. Apple Pay ist längst etabliert, Revolut und andere Neobanken gewinnen kontinuierlich Marktanteile. Für PayPal geht es um nicht weniger als die Verteidigung seiner einstigen Vormachtstellung.
Die jüngste Expansion erfolgt fast zwei Jahre nachdem das Unternehmen seine britischen Strukturen nach dem Brexit neu organisiert hat. Mit der 150-Millionen-Pfund-Investition zeigt sich: PayPal betrachtet Großbritannien als strategischen Schlüsselmarkt, von dem aus weitere europäische Initiativen folgen könnten.
Die Parallelen zum deutschen Markt sind offensichtlich. Auch hierzulande konkurrieren etablierte Player wie die Sparkassen-Girocard, Apple Pay und aufstrebende Fintechs um die Gunst der Verbraucher. Ob und wann PayPal+ nach Deutschland kommt, bleibt offen – doch die britische Offensive dürfte genau beobachtet werden.
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KI und Open Banking: Was als Nächstes kommt
Die aktuellen Neuerungen sind erst der Anfang. PayPal hat bereits Integrationen mit KI-Plattformen wie ChatGPT angekündigt und deutet damit an, wohin die Reise geht: Zahlungen sollen nahtlos in digitale Erlebnisse eingebettet werden, ohne dass Nutzer ihre gewohnte Umgebung verlassen müssen.
Zudem spielt Open Banking PayPal in die Karten. Je mehr Finanzdienstleistungen sich öffnen und vernetzen, desto wertvoller wird eine zentrale Plattform, die verschiedene Funktionen bündelt – von Guthaben über Kredit bis zu Treuepunkten.
Die Frage ist weniger, ob PayPals Strategie aufgeht, sondern wie schnell. Mit der finanziellen Absicherung durch KKR und einem umfassenden Produktportfolio hat sich das Unternehmen jedenfalls für einen langen Atem positioniert. Für die Konkurrenz bedeutet das: Der Kampf um die digitale Geldbörse der Zukunft hat gerade erst begonnen.
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