PayPal-Desaster: Deutsche Banken stoppen Milliarden-Überweisungen
15.10.2025 - 22:45:02Ein massiver Sicherheitsausfall bei PayPal zwang deutsche Banken zur Blockade von Transaktionen im Wert von über zehn Milliarden Euro, was den E-Commerce lahmlegte und das Vertrauen erschütterte.
Ein massiver Sicherheitsausfall bei PayPal zwang deutsche Banken im August zu einer drastischen Notbremse: Sie blockierten Transaktionen im Wert von über zehn Milliarden Euro. Das digitale Zahlungssystem, auf das über 30 Millionen Deutsche vertrauen, versagte bei der Betrugserkennung – mit weitreichenden Folgen für Handel und Verbraucher.
Ende August brach PayPals automatische Betrugsüberwachung zusammen. Verdächtige Lastschriften erreichten deutsche Kreditinstitute ungefiltert. Die Banken-Alarmsysteme schlugen an: Bayerische Landesbank, Hessische Landesbank und DZ-Bank stoppten vorsorglich alle PayPal-Transaktionen. Der Schaden: Händler erhielten kein Geld für bereits versendete Waren, Kunden wussten nicht, ob ihre Bestellungen bezahlt waren.
Systemversagen mit Milliardenschaden
Was zunächst wie ein technisches Problem aussah, entpuppte sich als fundamentaler Sicherheitskollaps. PayPals Betrugsfilter waren „weitgehend oder vollständig ausgefallen“, wie der Deutsche Sparkassen- und Giroverband mitteilte. Allein die Bayerische Landesbank hielt vier Milliarden Euro zurück.
Die Schutzmaßnahme war notwendig – aber der Kollateralschaden immens. Deutschlands E-Commerce-Sektor, der stark auf PayPal angewiesen ist, kam praktisch zum Erliegen. PayPal bezeichnete den Vorfall verharmlosend als „temporäre Servicestörung“ und versprach, alle „legitimen Händlertransaktionen vollständig zu vergüten“.
Doch das Vertrauen war erschüttert. Die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wurde informiert – ein Zeichen für die nationale Tragweite des Desasters.
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Deutsche Banken setzen auf Europa-Alternative
Der PayPal-Ausfall beschleunigt einen bereits laufenden Wandel: Weg von amerikanischer Abhängigkeit, hin zu europäischen Lösungen. Just zu diesem Zeitpunkt hatten deutsche Banken ihren eigenen Bezahldienst Giropay eingestellt, um die pan-europäische Alternative Wero zu unterstützen.
„Der Vorfall zeigt die Bedeutung widerstandsfähiger Zahlungssysteme“, kommentierte das Bundesfinanzministerium knapp. Zwischen den Zeilen: Europa muss digitale Souveränität zurückgewinnen.
Wero, getragen von einem Konsortium europäischer Großbanken, könnte vom PayPal-Vertrauensverlust profitieren. Händler und Verbraucher überdenken ihre Abhängigkeit von einer einzelnen US-Plattform.
Regulatoren verschärfen den Druck
Die Konsequenzen sind absehbar: Schärfere Kontrollen für PayPal und andere Zahlungsriesen. Die EU-Zahlungsdiensterichtlinie PSD2 bekommt neuen Schwung – mit strengeren Sicherheitsauflagen und Transparenzpflichten.
Für PayPal ist der August-Ausfall mehr als ein peinlicher Betriebsunfall. Er offenbart das systemische Risiko, wenn ein Akteur zu dominant wird. Deutsche Verbraucher und Unternehmen haben eine teure Lektion gelernt: Digitale Vielfalt ist Sicherheit.
Das Unternehmen mag die technischen Probleme gelöst haben – das beschädigte Vertrauen wird schwerer zu reparieren sein.