PayPal+, Attacke

PayPal+: Attacke auf Apple Pay und Revolut

20.11.2025 - 10:21:12

Fast 30 Millionen Briten können ab sofort ein völlig neues Treueprogramm nutzen – und PayPal investiert dafür umgerechnet rund 175 Millionen Euro. Mit PayPal+ startet der Zahlungsriese seine bisher größte Offensive, um vom reinen Online-Dienst zum alltäglichen Begleiter zu werden. Das Besondere: Erstmals gibt es eine eigene Debitkarte, die zehnmal mehr Punkte bringt als jede andere Zahlmethode.

Die am 12. November vorgestellte Strategie verbindet erstmals Online-Shopping und stationären Handel in einem einzigen Bonussystem. Kunden sammeln bei nahezu jeder Transaktion Punkte – egal ob beim Einkauf im Supermarkt oder beim Bezahlen im Netz. „Das ist der Beginn eines aufregenden neuen Kapitels”, erklärt Diego Scotti, Chef der PayPal-Kundensparte. „Mit PayPal+ haben wir die Spielregeln für Treueprogramme neu geschrieben.”

Der Zeitpunkt kommt nicht von ungefähr: Knapp zwei Jahre nach der Brexit-bedingten Umstrukturierung seiner britischen Aktivitäten geht PayPal nun in die Offensive gegen Apple Pay, Revolut und Klarna. Diese Wettbewerber haben zuletzt massiv Marktanteile gewonnen. Die Antwort aus dem kalifornischen San José: ein kostenloses Programm ohne Einlösungslimits, das sich nahtlos in den Alltag einfügt.

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Das Herzstück der neuen Strategie ist ein dreistufiges Bonussystem, das sich an der Nutzungsintensität orientiert. Wer sich kostenlos über die PayPal-App anmeldet, steigt in die Blue-Stufe ein und verdient bei jedem Einkauf Punkte – unabhängig davon, ob mit PayPal-Guthaben, verknüpften Karten oder über den „Später bezahlen”-Service bezahlt wird.

Die Umrechnung ist transparent: Je 1.000 Punkte entsprechen 10 Euro, die bei Millionen Händlern weltweit eingelöst werden können. Besonders clever: Nutzer können ihre PayPal+-Punkte zusätzlich zu bestehenden Händler-Rabatten sammeln. Wer also etwa bei einem Online-Shop bereits Treuepunkte erhält, bekommt die PayPal-Belohnung obendrauf.

Mit steigender Punktzahl klettern Kunden in die Gold- oder Black-Stufe auf. Dort winken bis zu 50 Prozent Zusatzwert beim Einlösen der Punkte sowie exklusive Extras. PayPal hat bereits eine Partnerschaft mit Live Nation UK geschlossen: Mitglieder erhalten Frühzugriff auf Festival-Tickets und VIP-Erlebnisse. Weitere Markenkooperationen sind angekündigt.

Die Debitkarte als Turbo-Boost

Das eigentliche Novum ist die physische PayPal-Debitkarte – ein radikaler Schritt für ein Unternehmen, das bisher fast ausschließlich digital agierte. Die Karte ist direkt mit dem PayPal-Wallet verbunden und funktioniert weltweit überall dort, wo Mastercard akzeptiert wird. Transaktionsgebühren fallen nicht an.

Der entscheidende Vorteil: Wer mit der Debitkarte zahlt, sammelt zehn Punkte pro zehn Euro Umsatz – zehnmal mehr als bei jeder anderen Zahlungsweise über PayPal. Diese Multiplikation macht die Karte zum zentralen Werkzeug für ambitionierte Punktesammler. Die kostenlose Karte lässt sich per App bestellen und sofort in die digitale Geldbörse des Smartphones integrieren.

Kein Zufall, dass PayPal ausgerechnet in Großbritannien startet: Dort wickeln Verbraucher die Mehrheit ihrer Zahlungen mit Debitkarten ab. Der Schritt zielt darauf ab, PayPal von einem simplen Online-Bezahldienst in ein unverzichtbares Alltagswerkzeug zu verwandeln. Wer morgens Kaffee kauft, mittags tankt und abends online shoppt, soll künftig überall PayPal nutzen – und dabei kontinuierlich belohnt werden.

Kredite und Ratenzahlung jetzt auch im Laden

PayPal dehnt seine Finanzdienstleistungen ebenfalls auf den stationären Handel aus. PayPal Credit, bisher nur online verfügbar, kann künftig auch im Geschäft genutzt werden – sowohl per physischer als auch per virtueller Karte. Auch diese Einkäufe sammeln PayPal+-Punkte, sodass Zahlungsflexibilität und Belohnung Hand in Hand gehen.

Der beliebte „Pay in 3″-Service für zinsloses Ratenzahlen bleibt weiterhin für Online-Käufe bestehen und wird ebenfalls ins Punktesystem integriert. Diese Verknüpfung aller Zahlungswege – Guthaben, Debit, Kredit und Ratenkauf – unter einem einzigen Treueprogramm unterstreicht den Anspruch: PayPal will die zentrale Schaltstelle für sämtliche Transaktionen werden, egal ob digital oder analog.

Angriff auf die Konkurrenz

Die 175-Millionen-Euro-Offensive ist eine direkte Kampfansage an die wachsende Konkurrenz. Während Apple Pay durch seine nahtlose iPhone-Integration punktet und Revolut mit Banking-Features lockt, setzt PayPal auf einen umfassenden Belohnungsmechanismus als Unterscheidungsmerkmal.

Um die neue Strategie prominent zu platzieren, verkündete PayPal am 19. November eine mehrjährige Partnerschaft mit dem FC Liverpool – die erste Kooperation mit einem Premier-League-Klub überhaupt. Als offizieller Digital-Payment-Partner wird PayPal+ in die Fan-Erfahrung integriert: Anhänger sammeln Punkte bei Käufen am Spieltag und anderen Transaktionen. Diese hochkarätige Zusammenarbeit zeigt, wie PayPal sein neues System in die Leidenschaften und Routinen der Verbraucher einweben will.

Für deutsche Nutzer bleibt die Frage: Wann kommt PayPal+ nach Europa? Das Unternehmen hat eine weltweite Ausrollung angekündigt, ohne konkrete Zeitpläne zu nennen. Der britische Markt dient als Testfeld – sein Erfolg wird Tempo und Umfang der internationalen Expansion bestimmen.

Die Rechnung ist simpel: Wer ein Programm ohne Gebühren, stapelbare Boni und beschleunigte Punktesammlung durch eine eigene Debitkarte bietet, könnte neue Standards setzen. Während die Grenzen zwischen Online-Shopping und Ladengeschäft weiter verschwimmen, positioniert sich PayPal als Komplettlösung für beide Welten. Bleibt abzuwarten, ob Apple, Revolut und Co. nachziehen müssen – oder ob deutsche Verbraucher bald ähnliche Programme erwarten dürfen.

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