Passkeys, Online-Sicherheit

Passkeys revolutionieren Online-Sicherheit: 15 Milliarden Konten bereits umgestellt

09.10.2025 - 21:59:02

Passkeys erreichen über 15 Milliarden kompatible Konten während KI-gestützte Sicherheitssysteme die Authentifizierung grundlegend verändern. Die Technologie verlagert die Sicherheitsverantwortung vom Nutzer auf intelligente Systeme.

Die Ära der Passwörter neigt sich dem Ende zu. Diese Woche unterstreichen Branchenführer und Cybersicherheitsexperten einen dramatischen Wandel: Weg von herkömmlichen Passwörtern, hin zu robusteren und nutzerfreundlicheren Authentifizierungsmethoden. Die rasante Verbreitung von Passkeys, kombiniert mit KI-gestützter Bedrohungserkennung, verändert die Online-Sicherheit grundlegend.

Die Zahlen belegen die Dringlichkeit dieses Wandels: Eine neue globale Mastercard-Umfrage zeigt, dass sich 76 Prozent der Menschen heute mehr Sorgen um Cybersicherheit machen als noch vor zwei Jahren. Sieben von zehn Befragten empfinden es als schwieriger, ihre Online-Informationen zu schützen als ihr eigenes Zuhause.

Passkeys erobern den Mainstream

Was einst ein Nischentechnologie war, ist heute Realität: Über 15 Milliarden Online-Konten sind mittlerweile mit Passkeys kompatibel – eine Verdopplung binnen eines Jahres. Die von der FIDO Alliance vorangetriebene Technologie ermöglicht es Nutzern, sich mit denselben biometrischen Daten oder PINs anzumelden, die sie zum Entsperren ihrer Geräte verwenden.

Die Vorteile sind beeindruckend: Google meldet bereits 800 Millionen Konten mit Passkey-Unterstützung, die über 2,5 Milliarden Anmeldungen ermöglicht haben. Die Erfolgsrate bei der Anmeldung ist viermal höher, die Geschwindigkeit doppelt so hoch wie bei herkömmlichen Passwörtern. Drei Viertel der Verbraucher kennen mittlerweile Passkeys und bewerten sie als sicherer und bequemer als Passwörter.

KI wird zum unsichtbaren Wächter

Während Passkeys die „Eingangstür“ sichern, arbeitet künstliche Intelligenz im Hintergrund als wachsamer Beschützer. KI-gestützte Sicherheitssysteme analysieren Verhaltenssmuster, Geräteeigenschaften und Standortdaten in Echtzeit, um das Risiko jedes Anmeldeversuchs zu bewerten.

Diese adaptive Authentifizierung ermöglicht dynamische Sicherheitsmaßnahmen: Erkennt die KI ungewöhnliches Verhalten – etwa eine Anmeldung von einem fremden Ort oder zu ungewöhnlicher Zeit –, werden zusätzliche Verifikationsschritte ausgelöst. Besonders wichtig wird dies im Kampf gegen KI-generierte Bedrohungen wie Deepfakes und hochentwickelte Phishing-Kampagnen.

Herausforderungen bleiben bestehen

Der Übergang zu fortschrittlicher Authentifizierung bringt auch Hürden mit sich. KI-generierte Betrugsmaschen, besonders über Textnachrichten und Messenger-Apps, bleiben eine erhebliche Bedrohung. Fast die Hälfte der US-Amerikaner wurde bereits Ziel solcher Betrügereien, wobei jüngere Generationen besonders gefährdet sind.

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Das Vertrauen der Verbraucher in KI bleibt problematisch: 60 Prozent sorgen sich 2025 um die Auswirkungen von KI auf Privatsphäre und Sicherheit ihrer digitalen Identitäten. Die Cybersicherheits-Community setzt deshalb verstärkt auf Aufklärung und Standardisierung.

Philosophiewandel in der digitalen Sicherheit

Die Kombination aus Passkeys und KI markiert mehr als nur ein technisches Upgrade – sie signalisiert einen fundamentalen Wandel in der Sicherheitsphilosophie. Jahrzehntelang lag die Sicherheitsverantwortung beim Nutzer, der Dutzende komplexe Passwörter erstellen und verwalten musste.

Das neue Paradigma verlagert diese Last auf die Technologie. Während 97 Prozent aller Geräte mittlerweile Passkey-fähig sind, wird die KI-gestützte adaptive Authentifizierung zum Standard für Identitätsverifikation und dynamische Zugangskontrollen.

Ausblick: Auf dem Weg zur passwortlosen Welt

Der Schwung in Richtung passwortlose Zukunft scheint unaufhaltbar. In diesem Jahr liegt der Fokus auf der Beschleunigung der Verbraucher- und Unternehmensadoption durch Aufklärung und nahtlose Integration. Passkey-Unterstützung wird voraussichtlich zum Standard in Banking, E-Commerce, Behörden und Gesundheitswesen.

Gleichzeitig wächst die Rolle der KI in der Cybersicherheit weiter. Künftige Entwicklungen werden vermutlich ausgefeiltere Verhaltensbiometrie umfassen – die Analyse von Tipprhythmus, Mausbewegungen und Navigationsmustern. Die Balance zwischen robuster Sicherheit und Datenschutz wird dabei eine der entscheidenden Herausforderungen der kommenden Jahre bleiben.

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