Paradoxer Arbeitsmarkt: Jobverluste und Fachkräftemangel zwei Seiteneiner Medaille / Brossardt: "Zügige Maßnahmen zur Standort- undFachkräftesicherung notwendig"München - Die vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.
03.06.2025 - 16:18:08ibw - Informationszentrale der Bayerischen Wirtschaft e.V. / Paradoxer ...
V. hat aufeinem "Vorsprung Bayern"-Kongress die paradoxe Lage am Arbeitsmarkt diskutiert."Aufgrund der Konjunktur- und Strukturkrise ist die Wertschöpfung in derbayerischen Industrie im letzten Jahr um 5,5 Prozent zurückgegangen, es wurdenmassiv Stellen abgebaut. Allein von Januar bis Mai kamen saisonbedingt rund17.000 neue Arbeitslose hinzu. Trotz Rezession, Produktionsrückgängen undsteigender Arbeitslosigkeit haben die Unternehmen in vielen Branchen aber nachwie vor mit einem Mangel an Arbeits- und Fachkräften zu kämpfen", sagte vbwHauptgeschäftsführer Bertram Brossardt. Als Beispiel nannte er Zahlen aus demMINT-Frühjahrsbericht des Instituts der deutschen Wirtschaft: "Demnach fehlen inDeutschland derzeit rund 164.000 Arbeitskräfte in dennaturwissenschaftlich-technischen Berufen. Diese Lücke ist größer ist als nochvor zehn Jahren - und damals hat die Wirtschaft in Deutschland wahrlichgebrummt", sagte Brossardt.
Um das Spannungsfeld zwischen struktureller Arbeitslosigkeit undFachkräftemangel aufzulösen, fordert die vbw, mehr zur Standortsicherung zu tun."Unsere Strukturprobleme sind hausgemacht. Der Koalitionsvertrag enthält einBündel an Maßnahmen zur Sicherung des Wirtschaftsstandorts und setztWachstumsimpulse, die sich auch auf den Arbeitsmarkt positiv auswirken werden.Die degressive Sonderabschreibung für Ausrüstungsinvestitionen brauchen wirbeispielsweise eher gestern als heute, ebenso die Maßnahmen zurStrompreissenkung, zum Bürokratieabbau und zur Staatsmodernisierung ", sagteBrossardt. Für zu wenig ambitioniert hält die vbw die derzeitigen Pläne zurReform der Sozialversicherungssysteme . "Wir setzen jetzt darauf, dass die imKoalitionsvertrag angekündigte Kommission zur Sozialstaatsreform rascheingesetzt wird und Ergebnisse liefert. Die Sozialversicherungsbeiträge dürfennicht ins Unermessliche steigen. Das ist Teil des versprochenenPolitikwechsels", erklärte Brossardt.
Außerdem fordert die vbw ein Maßnahmenpaket zur Arbeitskräftesicherung . Dazugehört, die breite Bildungsoffensive in Bayern mit aller Kraft fortsetzen, dieBeschäftigungschancen über Qualifizierungsmaßnahmen sowie beruflicheWeiterbildung zu erhöhen und die Erwerbsbeteiligung vor allem von Frauenauszuweiten. Brossardt: "Wir müssen auch eine noch stärkere PartizipationÄlterer am Arbeitsmarkt erreichen und ergänzend auf qualifizierte Fach- undArbeitskräfte aus dem Ausland setzen. Generell ist es das Gebot der Stunde,nicht genutzte Arbeitszeitpotenziale zu heben . Teilzeitkräfte müssen motiviertwerden, in Richtung Vollzeit aufzustocken. Darüber hinaus muss die Politik aberauch die Jahresarbeitszeit in den Blick nehmen. Wir haben im internationalenVergleich die kürzesten Jahresarbeitszeiten, was die Arbeitskosten deutlicherhöht."
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