Oxford Lane Capital Aktie: Massiver Abschlag

Die Aktie von Oxford Lane Capital steht aktuell unter Druck, doch fundamental tut sich eine gewaltige Lücke auf. Während der Kurs im gestrigen Handel weiter nachgab, notiert das Papier inzwischen weit unter seinem inneren Wert. Angesichts einer enormen Dividendenrendite stellt sich für Anleger die Frage: Bietet dieser Bewertungsabschlag eine seltene Einstiegsgelegenheit oder ist die Skepsis des Marktes berechtigt?

Bewertung weit unter Buchwert

Das Verhältnis zwischen dem Börsenkurs und dem tatsächlichen Portfoliowert (Net Asset Value, NAV) hat sich extrem auseinanderentwickelt. Zum Stichtag 30. September 2025 wies das Unternehmen einen NAV von 19,19 US-Dollar je Aktie aus.

Mit einem Schlusskurs von 14,59 US-Dollar handelte das Papier gestern rund 24 Prozent unter diesem Buchwert. Marktbeobachter werten einen solchen „Discount to Book“ oft als Sicherheitspuffer. Gleichzeitig spiegelt dieser Abschlag jedoch die anhaltende Unsicherheit gegenüber dem Markt für Collateralized Loan Obligations (CLO) im aktuellen Zinsumfeld wider.

Dividende durch Gewinne gedeckt

Für Einkommensinvestoren bleibt die Ausschüttungspolitik das zentrale Argument. Mit einer bereits erklärten monatlichen Dividende von 0,40 US-Dollar für die Monate Januar bis März 2026 beläuft sich die annualisierte Rendite auf beachtliche 32,9 Prozent.

Entscheidend ist hierbei die Deckung der Ausschüttung durch operative Einnahmen. Das bereinigte Nettoanlageeinkommen (Core NII) lag im abgelaufenen Quartal bei 1,24 US-Dollar je Aktie und übertraf damit die Ausschüttungssumme von 1,20 US-Dollar knapp. Dieser Puffer ist zwar schmal, sichert die Zahlung jedoch vorerst ab. Einschränkend muss erwähnt werden, dass das GAAP-Ergebnis durch realisierte und unrealisierte Verluste auf 0,84 US-Dollar gedrückt wurde.

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Analysten sehen Potenzial

Trotz des schwachen Chartbilds – der Kurs fiel zuletzt unter die 50-Tage-Linie – bleiben professionelle Marktbeobachter optimistisch. Das aktuelle Konsens-Kursziel liegt bei 18,00 US-Dollar, was vom derzeitigen Niveau aus einem Kurspotenzial von gut 23 Prozent entspricht. Die vorherrschende Einstufung als „Strong Buy“ deutet darauf hin, dass Analysten den jüngsten Abverkauf im Verhältnis zur Ertragskraft des Portfolios als überzogen bewerten.

Für die weitere Kursentwicklung ist nun entscheidend, ob das Management den Substanzverzehr stoppen kann. Der NAV fiel im Vergleich zum Vorquartal von 20,60 auf 19,19 US-Dollar. Gelingt es dem Unternehmen, den Buchwert durch Reinvestitionen zu stabilisieren, dürfte sich der derzeitige massive Bewertungsabschlag verringern.

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