Outlook, Classic

Outlook Classic: Microsoft forciert umstrittenen Client-Wechsel

04.10.2025 - 18:51:01

Countdown läuft: 2029 ist Schluss

Microsoft beschleunigt den Abschied vom bewährten Outlook Classic – doch der Nachfolger sorgt für massiven Ärger bei den Nutzern. Was bedeutet das für Millionen von Anwendern?

Die neue Outlook-Version für Windows kämpft mit erheblichen Problemen, während Microsoft den Übergang vom klassischen Desktop-Client vorantreibt. Diese Woche erreichte die Situation einen neuen Höhepunkt: Ein schwerwiegender Fehler verhindert, dass Outlook Classic überhaupt noch startet.

Der Bug, der beim Anmelden an Microsoft Exchange auftritt, blockiert den Zugriff auf Postfächer komplett. Microsofts Empfehlung? Nutzer sollen auf die Web-Version ausweichen oder zum neuen Outlook wechseln – genau jenem Client, den viele vehement ablehnen.
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Microsoft hat den Fahrplan für das Ende von Outlook Classic präzisiert. Während kommerzielle Kunden noch bis mindestens 2029 Support erhalten, beginnt bereits im April 2026 die „Opt-out-Phase“. Das neue Outlook wird dann zum Standard für Microsoft 365-Nutzer, auch wenn ein Zurückwechseln noch möglich bleibt.

Das finale Aus kommt im zweiten Quartal 2029. Dann enden sämtliche Updates – einschließlich kritischer Sicherheitspatches.

„Heißer Müll“: Nutzer rebellieren gegen neuen Client

Die Kritik am Nachfolger ist vernichtend. IT-Administratoren und langjährige Nutzer bezeichnen die neue App als „hot garbage“ und beklagen fundamentale Mängel.

Das Hauptproblem: Der webbasierte Client verbraucht mehr Ressourcen, reagiert träger und fühlt sich weniger responsiv an als die native Architektur des Klassikers. Hinzu kommen fehlende Kernfunktionen:

  • Eingeschränkte Offline-Nutzung: Berufstätige beklagen Probleme beim Arbeiten ohne Internetverbindung
  • Keine PST-Dateien: Import und Export lokaler Datendateien ist unmöglich – ein K.o.-Kriterium für viele
  • Weniger Anpassungsmöglichkeiten: Die gewohnten Ribbon- und Nachrichtenlisten-Optionen fehlen
  • Inkompatible Add-Ins: Geschäftskritische COM-Erweiterungen funktionieren nicht
  • Probleme mit mehreren Konten: Nutzer können Accounts nicht mehr wie gewohnt verwalten oder sortieren

Microsoft verteidigt Modernisierungskurs

Der Konzern rechtfertigt den Wechsel als notwendige Modernisierung. Die „agile Codebasis“ erlaube schnellere Updates und Sicherheitspatches im Vergleich zur jahrzehntealten Classic-Architektur.

Als Vorteile bewirbt Microsoft neue Features wie E-Mail-Pins, verbesserte Suchfunktion und tiefere Integration in Microsoft 365-Dienste wie Teams und To Do. Außerdem soll der Übergang schrittweise erfolgen, um Nutzern Anpassungszeit zu geben.

Seit Oktober 2025 automatisiert Microsoft bereits Teile der Migration. Konten und Einstellungen von Microsoft-gehosteten Postfächern werden im Hintergrund übertragen – wobei IT-Administratoren dies per Registry oder Gruppenrichtlinien deaktivieren können.

Branchentrend: Weg von lokaler Software

Diese Zwangsmigration spiegelt einen Industrietrend wider: Große Software-Anbieter drängen Nutzer von lokalen Anwendungen zu webzentrierten, abonnement-basierten Systemen. Ziel ist ein einheitliches Erlebnis über alle Plattformen hinweg – Windows, Mac, Web.
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Doch dieser Ansatz verärgert Power-User und Geschäftskunden, die komplexe Arbeitsabläufe um die umfangreichen Classic-Features aufgebaut haben. Der Widerstand gegen das neue Outlook erinnert an ähnliche Proteste bei anderen großen Software-Umstellungen.

Steiniger Weg bis 2029

Für den Rest von 2025 und 2026 dürfen sich Nutzer auf noch aggressivere Werbung für das neue Outlook einstellen. Microsoft 365 Business Standard und Premium-Kunden stehen dabei an vorderster Front – ihre Migration begann bereits Anfang 2025.

Der Erfolg des Übergangs hängt davon ab, ob Microsoft schnell genug auf Nutzerfeedback reagiert und die vermissten Funktionen nachliefert. Solange das neue Outlook nicht die gleiche Funktionsvielfalt bietet wie der Klassiker, werden Widerstand und Frustration anhalten.

Millionen von Anwendern stehen vor einer Zeit des Umbruchs – ob sie wollen oder nicht.

@ boerse-global.de