OSE Immunotherapeutics Aktie: Strategische Neuausrichtung

OSE Immunotherapeutics hat diese Woche zwei wichtige Signale an den Markt gesendet. Während eine geänderte Partnerschaft mit AbbVie für kurzfristigen Druck sorgte, präsentierte das Biotech-Unternehmen einen detaillierten Strategieplan bis 2028. Die zentrale Frage: Kann die eigene Pipeline die neuen finanziellen Belastungen ausgleichen?

Die Aktie reagierte zunächst negativ auf die Nachricht vom 8. Dezember, wonach OSE die finanzielle Verantwortung für die Phase-1-Studie des Kandidaten ABBV-230 übernimmt. Eine erwartete Meilensteinzahlung von AbbVie entfällt dadurch. Dies führte zu einem Kursrückgang von 4,25 Prozent. Nur einen Tag später versuchte das Unternehmen mit der Vorstellung seiner Strategie für 2026 bis 2028, das Vertrauen zurückzugewinnen.

Fokus auf die eigene Pipeline

Der neue Plan konzentriert sich auf vier Werthebel, mit dem Ziel, spätphasige Programme zu beschleunigen und gleichzeitig die finanzielle Disziplin zu wahren. Im Zentrum stehen zwei Hauptprojekte:
* Tedopi®: Die pivotale Phase-3-Studie bei Lungenkrebs schreitet planmäßig voran. Eine wichtige Zwischenanalyse zur Sinnhaftigkeit der Studie ist für das dritte Quartal 2026 geplant.
* Lusvertikimab: Für diesen Antikörper in Phase 2 verfolgt OSE einen Präzisionsmedizin-Ansatz. Anfang 2026 will das Unternehmen ein bis zwei seltene Indikationen mit hohem ungedecktem Bedarf bekannt geben. Vorläufige Daten aus einer Studie bei Colitis ulcerosa zeigen vielversprechende Ergebnisse.

Finanzielle Herausforderungen und Ausblick

Die geänderte AbbVie-Vereinbarung bedeutet für OSE erhöhte Entwicklungskosten und verschiebt potenzielle Einnahmen weiter in die Zukunft. Das Unternehmen hatte diese Meilensteinzahlung bereits im September aus seinen Cash-Prognosen gestrichen. Zum 30. Juni 2025 verfügte OSE über eine Liquidität von 41,6 Millionen Euro, die laut Plan die Geschäftstätigkeit bis Anfang des vierten Quartals 2026 finanzieren soll.

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Der Markt honorierte die strategische Klarheit: Nach anfänglichen Verlusten erholte sich die Aktie und legte am Donnerstag um rund 5,8 Prozent zu. Die nächsten konkreten Meilensteine sind die Bekanntgabe der Indikationen für Lusvertikimab Anfang 2026 und die Zwischenanalyse der Tedopi®-Studie im dritten Quartal 2026.

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