Kolumne, ORE

Original-Research: SBF AG - von Montega AG Einstufung von Montega AG zu SBF AG Unternehmen: SBF AG ISIN: DE000A2AAE22 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Kaufen seit: 07.12.2023 Kursziel: 9,50 Euro (zuvor: 8,50 Euro) Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Miguel Lago Mascato Neuaufstellung soll SBF nach zwei schwierigen Jahren wieder auf die richtige Bahn bringen - Guidance für 2024 veröffentlicht Die SBF AG hat vergangene Woche ihre Guidance für das Jahr 2024 verkündet.

07.12.2023 - 16:46:46

Original-Research: SBF AG (von Montega AG): Kaufen


Original-Research: SBF AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu SBF AG

Unternehmen: SBF AG
ISIN: DE000A2AAE22

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 07.12.2023
Kursziel: 9,50 Euro (zuvor: 8,50 Euro)
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Miguel Lago Mascato

Neuaufstellung soll SBF nach zwei schwierigen Jahren wieder auf die
richtige Bahn bringen - Guidance für 2024 veröffentlicht
 
Die SBF AG hat vergangene Woche ihre Guidance für das Jahr 2024 verkündet.
Neben einem organischen Umsatzwachstum in allen Geschäftsbereichen soll die
erstmalige Konsolidierung der zuletzt erworbenen AMS Elektronik & Software
GmbH (vgl. Comment vom 02.08.2023) einen erheblichen Umsatzbeitrag
generieren. So erwartet der Vorstand für 2024 einen Umsatz von über 50 Mio.
Euro und eine EBITDA-Marge von über 5%.
 
Segment "Schienenfahrzeuge" dürfte zu zweistelligen EBITDA-Margen
zurückkehren: Im noch laufenden Geschäftsjahr leidet das Stammsegment
umsatzseitig unter auslaufenden Serienverträgen, die durch verschobene
Neuaufträge nicht vollständig ersetzt werden können. Die operative Marge
ist hingegen aufgrund des strategischen Lageraufbaus zu hohen
Einkaufspreisen beeinträchtigt, die nur schrittweise an die Kunden
weitergegeben werden können. Diese Effekte führen im aktuellen Jahr u.E. zu
einem Umsatzrückgang im mittleren einstelligen Bereich auf rund 20 Mio.
Euro sowie einer rückläufigen EBITDA-Marge (MONe: 5,0%; -6,4 PP yoy). Für
2024 rechnen wir aufgrund von anlaufenden Serienprojekten und eines -
begünstigt durch strukturelle Investitionen in den Bahnausbau - sehr
starken Orderbuchs i.H.v. rund 40 Mio. Euro mit einer leichten Erholung der
Erlöse auf 21,0 Mio. Euro. Eine Kombination aus Preiserhöhungen auf
Kundenseite sowie geringeren Beschaffungspreisen sollte zudem die
Bruttomarge verbessern, sodass die EBITDA-Marge als Resultat wieder in den
niedrigen zweistelligen Bereich zurückkehren dürfte. Hierbei sollte auch
die Übernahme der AMS unterstützend wirken, da ein Einkaufsvolumen von
bestückten Leiterplatten i.H.v. ca. 3 Mio. Euro schrittweise von
Drittanbietern auf die AMS übertragen wird, wodurch sich zusätzliche
Effizienzgewinne ergeben sollten.
 
Umstrukturierung im Geschäftsfeld "Öffentliche und Industrielle
Beleuchtung": Die Top Line-Entwicklung der 2020 erworbenen LUNUX Lighting
bleibt wohl auch in 2023 hinter den Erwartungen zurück. Vor allem die
Konjunkturschwäche belastet den Umsatz aktuell deutlich. Stellvertretend
hierfür lag der HCOB Einkaufsmanagerindex der deutschen Industrie bis zum
November im Durchschnitt bei nur 42,5 Punkten, was den tiefsten Stand seit
der Wirtschafts- und Finanzkrise 2008 markiert. Als Resultat dürfte der
Segmentumsatz in 2023 bei einer negativen EBITDA-Marge leicht zurückgehen,
welche durch die Unterauslastung der Produktion beeinträchtigt ist.
Zukünftig dürfte in diesem Bereich die Anpassung der Kostenstruktur an die
geringer als erwartete Erlösbasis im Vordergrund stehen, sodass wir im
kommenden Jahr die Rückkehr in die Profitabilität erwarten. Wenngleich der
Vorstand von einer Erholung der wirtschaftlichen Lage in 2024 ausgeht,
positionieren wir uns aufgrund der geplanten Umstrukturierungen und der
weiterhin schwachen Stimmung in der Industrie mit einer Top Line-Erwartung
von 16,1 Mio. Euro sowie einem leicht positiven EBITDA (MONe: 0,2 Mio.
Euro) etwas vorsichtiger. Ein Aufhellen der konjunkturellen Lage sowie eine
zeitnah durchgeführte Restrukturierung bieten positives
Überraschungspotenzial für unsere Schätzungen.
 
Integration der AMS dürfte 2024 im Fokus stehen: Mit der Akquisition der
AMS, die ab dem 01. Januar erstmalig konsolidiert wird, verstärkt sich SBF
entlang der eigenen Upstream-Wertschöpfungskette. Der Spezialist auf dem
Gebiet der Bearbeitung und Bestückung von Leiterplatten wird schrittweise
in die Konzernstruktur integriert, angefangen mit den zentralen
Unternehmensfunktionen (H1 2024) und anschließend dem ERP-System (2025).
Vor allem im Einkauf sieht SBF ein hohes Optimierungspotenzial, welches
sich sukzessive in einer Verbesserung der Materialkostenquote widerspiegeln
sollte. Zugleich würden die Zusatzaufträge der SBF (MONe: 2-3 Mio. Euro
jährlich) zu einer verbesserten Auslastung der Produktion und damit
einhergehend positiven Skaleneffekten führen. Wir erwarten im ersten Jahr
der Konsolidierung einen Umsatzbeitrag i.H.v. 15,0 Mio. Euro bei einer
EBITDA-Marge unterhalb des Konzernniveaus (5,0%), welche durch
Einmaleffekte bei der Integration deutlich belastet sein dürfte. In den
Folgejahren bestehen durch Synergieeffekte und die Professionalisierung von
Einkauf, Vertrieb und Lagerhaltung u.E. jedoch deutliche
Aufwärtspotenziale.
 
Stetige Umsatz- und Ergebnissteigerung in den kommenden Jahren avisiert:
Nach dem Übergangsjahr 2023 dürfte das kommende Geschäftsjahr vor allem von
zwei Themen geprägt sein: Der Integration der AMS und der Restrukturierung
des Segments Öffentliche und industrielle Beleuchtungen. Für die SBF AG
gehen wir unter Berücksichtigung der Einzelsegment-Entwicklung von Umsätzen
i.H.v. 52,1 Mio. Euro bei einem EBITDA von 3,3 Mio. Euro (6,4%
EBITDA-Marge) aus. Dies würde ein deutliches Umsatzplus im Vergleich zu
diesem Jahr bedeuten (+51,5% yoy), welches v.a. durch die
Erstkonsolidierung der AMS und zu geringeren Teilen durch organisches Top
Line-Wachstum ermöglicht wird. Das Margenniveau sollte sich im
Jahresvergleich deutlich erholen (+5,7% PP yoy) und in etwa auf dem des
Jahres 2022 liegen. Unsere angepassten Prognosen enthalten nun die Beiträge
der AMS, spiegeln zugleich jedoch eine vorsichtigere Margenentwicklung der
beiden anderen Segmente wider. Zudem berücksichtigen wir das gestiegene
Zinsniveau und erhöhen die Fremdkapitalzinsen im DCF-Modell auf 6,0%.
 
Über das kommende Jahr hinaus dürfte der Bereich Schienenfahrzeuge
weiterhin von den strukturellen Wachstumstreibern der Bahn-Modernisierung
profitieren. Als Resultat der Skaleneffekte gepaart mit einer
Normalisierung der Beschaffungspreise dürfte die EBITDA-Marge mittelfristig
wieder an die historischen Werte anknüpfen ( EBITDA-Marge 2019-2021:
22,3%). Nach Umsetzung der geplanten Einsparmaßnahmen sollte auch im
Segment Öffentliche und Industrielle Beleuchtung die Rückkehr auf den
Wachstumspfad wieder in den Vordergrund treten. Wenngleich eine
Verbesserung der gesamtwirtschaftlichen Lage für Rückenwind sorgen könnte,
bleiben wir aufgrund der bisher enttäuschenden Entwicklung mit unseren
Schätzungen konservativ positioniert. Für das durch die Akquisition der AMS
neu entstehende Segment Sensortechnik und Elektromechanik sehen wir bei
erfolgreicher Integration ab dem Jahr 2025 das Potenzial, die Ergebnismarge
aufgrund von Synergie- und Skaleneffekten deutlich zu steigern und
mittelfristig auf das Niveau des Segments Schienenfahrzeuge zu heben.
 
Fazit: SBF hat nach einer insgesamt schwachen Phase 2022/2023 die Weichen
für die Zukunft gestellt. Durch die geplante Restrukturierung der LUNUX
Lighting sowie die Akquisition der AMS ist eine deutliche Erholung der
Ergebnismarge bei signifikant steigenden Umsätzen in Sicht. Insgesamt
bedient der Konzern Märkte, die dank der zunehmenden Urbanisierung und dem
stärkeren Umweltbewusstsein in der Gesellschaft über langfristig attraktive
Wachstumsperspektiven verfügen. Wir haben unsere Schätzungen hinsichtlich
der zu erwartenden Beiträge des Targets angepasst, woraus ein erhöhtes
Kursziel von 9,50 Euro (zuvor: 8,50 Euro) resultiert. Folglich bestätigen
wir unsere Kaufempfehlung.
 
 
 
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