Original-Research: SBF AG - von GBC AG 29.10.2025 / 10:30 CET / CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group.
29.10.2025 - 10:30:25Original-Research: SBF AG (von GBC AG): Kaufen
Original-Research: SBF AG - von GBC AG
29.10.2025 / 10:30 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group.
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Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.
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Einstufung von GBC AG zu SBF AG
Unternehmen: SBF AG
ISIN: DE000A2AAE22
Anlass der Studie: Researchstudie (Note)
Empfehlung: Kaufen
Kursziel: 12,00 EUR
Letzte Ratingänderung:
Analyst: Marcel Goldmann, Cosmin Filker
GESCHÄFTSENTWICKLUNG 1. HJ 2025
Am 8. Oktober 2025 hat der SBF-Konzern seine Halbjahreszahlen für das
aktuelle Geschäftsjahr bekannt gegeben. Hiernach war das erste Halbjahr v.a.
durch ein schwieriges Marktumfeld (schwache Industriekonjunktur etc.),
Verzögerungen bei Abrufaufträgen und Sondereffekten geprägt. So hat die
SBF-Gruppe, insbesondere aufgrund kurzfristiger Verzögerungen bei
Abrufaufträgen durch (Rail-)Kunden einen leichten Umsatzrückgang auf 21,92
Mio. EUR (1. HJ 2024: 22,93 Mio. EUR) verzeichnet. Entgegengesetzt hierzu konnte
jedoch dank eingeleiteter Restrukturierungsmaßnahmen und
Effizienzsteigerungen eine Verbesserung des EBITDA auf 0,44 Mio. EUR (1. HJ
2024: 0,10 Mio. EUR) erzielt werden.
In Bezug auf die operative Ergebnisentwicklung ist zudem zu berücksichtigen,
dass das Konzern-EBITDA durch eine Einzelwertberichtigung auf eine
Kundenforderung infolge der Eröffnung eines Insolvenzverfahrens in Höhe von
0,40 Mio. EUR signifikant belastet wurde. Korrigiert um diesen Sondereffekt
betrug das bereinigte EBITDA 0,84 Mio. EUR, was einer bereinigten EBITDA-Marge
von 3,8% (EBITDA-Marge 1. HJ 2024: 0,40%) entsprechen würde.
In Bezug auf die Erlöszusammensetzung entfiel der überwiegende Teil der
Umsatzerlöse (Rail-Umsatzanteil 1. HJ 2025: 50,2%) auf den
Kerngeschäftsbereich "Schienenfahrzeuge". Im Bahntechnik-Segment konnte SBF
trotz erheblicher kurzfristiger kundenseitiger Terminverschiebungen dank
einer allgemein hohen Produktionsauslastung einen deutlichen Umsatzanstieg
um rund 22,0% auf 11,0 Mio. EUR (1. HJ 2024: 9,0 Mio. EUR) erzielen, wobei sich
diese Terminverschiebungen v.a. im zweiten Halbjahr bemerkbar machen
sollten. Eine teilweise Kompensation durch neue Aufträge konnte bereits
erreicht werden.
Aufgrund des außergewöhnlich hohen Auftragsbestands (Rail-Auftragsbestand
GBCe: >90,0 Mio. EUR) und den vertraglich gesicherten Projektlaufzeiten
rechnet SBF auch für die nachfolgenden Monate und Jahre mit einer guten
Produktionsauslastung in seiner Bahntechniksparte. Ergebnisseitig sollte das
Schienenfahrzeugsegment mit einem geschätzten bereinigten EBITDA (korrigiert
um einzelwertberichtigte Kundenforderung von 0,40 Mio. EUR) von 1,51 Mio. EUR
(bzw. Adj. EBITDA-Marge GBCe von: 13,7%) den "Löwenanteil" des operativen
Konzernergebnis ausgemacht haben.
Entgegengesetzt hierzu entwickelte sich das Segment "Öffentliche und
Industrielle Beleuchtung", das in den ersten sechs Monaten des aktuellen
Geschäftsjahres einen deutlichen Umsatzrückgang auf 4,50 Mio. EUR (1. HJ 2024:
6,0 Mio. EUR) hinnehmen musste. Hauptursächlich hierfür war die gedämpfte
inländische Industriekonjunktur und der allgemein schwächere
Auftragseingang. Laut Unternehmensangaben sollen die
Beschleunigungsmaßnahmen der Politik und Wirtschaft und insbesondere die
staatlichen Investitionsprogramme (Sondervermögen für Investitionen in
Verkehr, kommunale Infrastruktur & Verteidigung) künftig für eine sukzessive
Verbesserung sorgen.
Zudem sollte die Bündelung und Verlagerung der Lunux Lighting-Produktion an
den Budweis-Standort und der damit verbundene schrittweise Hochlauf der
Produktionskapazitäten (im Q2 2025) auch für temporäre Umsatzeinbußen in
diesem Segment gesorgt haben, da rund um die "Relocation" teilweise nur
eingeschränkte Fertigungskapazitäten zur Abarbeitung von Aufträgen zur
Verfügung standen.
Die Produktion der Lunux Lighting-Beleuchtungsprodukte am Standort in
Budweis ist nach der Verlagerung im Laufe des zweiten Quartals zu deutlich
geringeren Miet- und Personalkosten (erwartete jährliche Kosteneinsparungen:
ca. 1,7 Mio. EUR) vollständig in Betrieb genommen wurden. Damit wurde laut
Unternehmensangaben die Basis für eine nachhaltige profitable
Geschäftsentwicklung gelegt. Nach einer derzeit noch defizitären Ertragslage
in diesem Geschäftsbereich (Segment-EBITDA GBCe: -0,74 Mio. EUR) erwartet das
SBF-Management mittelfristig ein ausgeglichenes Ergebnis.
Auch in Anbetracht der angestoßenen staatlichen Ausgabenprogramme wurden
bereits Maßnahmen zur Stärkung des Auftragseingangs in diesem Geschäftsfeld
eingeleitet. So wurden vertriebsstrategische Optimierungen über
Produktzertifizierungen für Projekte der Deutschen Bahn und mit Kommunen
vorgenommen. Zudem soll zukünftig eine verstärkte Kooperation mit OEM-Kunden
(z.B. Leuchtenherstellern) erfolgen und damit ein weiterer Vertriebskanal
etabliert werden.
Im neuen Segment "Sensortechnologie und Elektromechanik" wurde mit einem
erwirtschafteten Umsatz von 7,0 Mio. EUR (1. HJ 2024: 7,0 Mio. EUR) eine solide
Geschäftsentwicklung erzielt. Damit hat dieser Geschäftsbereich unserer
Einschätzung nach von einer robusten Nachfrage aus verschiedenen Branchen
(u.a. Gebäudetechnik, Industrieelektronik und Medizintechnik) profitiert.
Laut Unternehmensangaben zeigen die durchgeführten Maßnahmen zur
Ertragssteigerung bereits positive Effekte. Basierend auf dem
aussichtsreichen Auftragsbestand bis Ende 2025 rechnet die Gesellschaft mit
einer weiteren positiven Fortentwicklung des Geschäftsbereichs. In
Anbetracht dessen sollte dieses Segment bereits im ersten Halbjahr des
aktuellen Geschäftsjahres ein geschätztes EBITDA in Höhe von 0,45 Mio. EUR
(GBCe) zum Konzern-EBITDA beigesteuert haben.
In Bezug auf die Auftragslage hat der SBF-Konzern zum Ende des ersten
Halbjahres einen enormen Auftragsbestand von über 100,0 Mio. EUR verzeichnet,
der unserer Einschätzung nach größtenteils (Rail-Anteil GBCe: über 90,0%)
auf das margenstarke Kernsegment "Schienenfahrzeuge" bzw.
Bahntechnik-Hauptgeschäft entfällt.
PROGNOSEN UND BEWERTUNG
Im Rahmen der Veröffentlichung seiner Halbjahreszahlen hat der SBF-Konzern
ebenfalls seine bisherige Unternehmensguidance für das aktuelle
Geschäftsjahr 2025 bestätigt. Hiernach rechnet das SBF-Management für die
laufende Geschäftsperiode weiterhin mit Umsatzerlösen in einer Bandbreite
von 43,0 Mio. EUR bis 46,0 Mio. EUR (VJ: 47,20 Mio. EUR) und einem EBITDA im
Bereich von 1,50 Mio. EUR bis 2,50 Mio. EUR (VJ: 0,56 Mio. EUR). Auch für das
kommende Geschäftsjahr 2026 strebt SBF eine erneute deutliche
Profitabilitätsverbesserung an.
Vor dem Hintergrund des negativen Ergebniseffekts aus der eingetretenen
Einzelwertberichtigung einer Kundenforderung (Ergebnisbelastung: 0,40 Mio.
EUR) und den stärker als erwartet eingetretenen Umsatzeinbußen im Zuge des
Hochlaufs der Lunux Lighting-Produktionskapazitäten infolge der
Fertigungsverlagerung nach Budweis, haben wir unsere bisherigen Umsatz- und
Ergebnisschätzungen für das aktuelle Geschäftsjahr moderat nach unten
angepasst. Unsere bisherigen Prognosen für die Folgejahre 2026 und 2027
behalten wir weiterhin bei.
Für das aktuelle Geschäftsjahr erwarten wir nun Umsatzerlöse in Höhe von
44,26 Mio. EUR (zuvor: 47,31 Mio. EUR) und ein EBITDA in Höhe von 2,02 Mio. EUR
(zuvor: 2,51 Mio. EUR). Entsprechend rechnen wir mit einer deutlichen
operativen Margenerholung. Bereits im ersten Halbjahr konnte der SBF-Konzern
eine signifikante Rentabilitätsverbesserung gegenüber dem Vorjahreszeitraum
erzielen, die sich unserer Einschätzung nach auch im zweiten Halbjahr des
aktuellen Geschäftsjahres aufgrund einer erwarteten guten
Kapazitätsauslastung fortsetzen sollte.
Angesichts des außergewöhnlich hohen Auftragsbestands (zuletzt über 100,0
Mio. EUR, davon geschätzter Rail-Anteil: über 90,0%) und den
Wachstumsambitionen der Hauptkunden im Rail-Business (z.B. Stadler Rail mit
angepeilten Umsatzsprung auf über 5,0 Mrd. CHF in 2026 vs. erwartete Umsätze
von über 3,6 Mrd. CHF in 2025) und den zuletzt aufgetretenen terminlichen
Verschiebungen von Kundenaufträgen (erwartete Verlagerung der Kundenabrufe
in die künftige Geschäftsperiode), sollte es dem SBF-Konzern gelingen,
aufgrund der hierdurch erwarteten starken Produktionsauslastung im
Bahntechnik-Kernsegment ab dem kommenden Geschäftsjahr 2026 eine
Wachstumsserie zu starten.
Durch die erfolgreich abgeschlossene Verlagerung und Bündelung der Lunux
Lighting-Produktion am Standort in Budweis, was zu erheblichen erwarteten
Kosteneinsparungen (prognostizierte jährliche Kosteneinsparung: ca. 1,70
Mio. EUR) führen soll, und den eingeleiteten Maßnahmen zur Optimierung des
Produktangebots und des Vertriebs, verfügt dieses Segment nun über eine
deutlich verbesserte Basis für künftiges profitables Wachstum. Durch diese
Neuaufstellung und weitere Optimierung des Geschäftsmodells sollte dieser
Geschäftsbereich bereits mittelfristig den Break-Even erreichen können.
Auch die von der Bundesregierung geplante Investitionsoffensive (starke
Erhöhung des Kernhaushalts, 500 Mrd.-EUR-Sondervermögen Infrastruktur) zur
Modernisierung der inländischen Infrastruktur sollte das mittel- und
langfristige Wachstum der SBF-Gruppe zusätzlich befeuern können und für eine
deutlich höhere Wachstumsdynamik sorgen. Die AMS-Elektroniksparte sollte
zudem auch von den verstärkten Verteidigungsausgaben der Bundesregierung
profitieren können, da der Elektronikspezialist mit seinem Produktportfolio
zum Teil auch Kunden aus dem Verteidigungssektor bedient.
Die moderaten Anpassungen unserer Umsatz- und Ergebnisschätzungen für das
aktuellen Geschäftsjahr 2025 hatten keinen wesentlichen Einfluss auf unser
bisheriges Kursziel. Entsprechend bestätigen wir basierend auf unseren
ansonsten beibehaltenen Prognosen für die Geschäftsjahre 2026 und 2027 unser
bisheriges Kursziel in Höhe von 12,00 EUR. In Bezug auf das aktuelle
Kursniveau vergeben wir damit weiterhin das Rating "Kaufen" und sehen ein
deutliches Kurspotenzial in der SBF-Aktie.
Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=6bb7c52ddd8870bf2759d18ff7b6a449
Kontakt für Rückfragen:
GBC AG
Halderstraße 27
86150 Augsburg
0821 / 241133 0
research@gbc-ag.de
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Offenlegung möglicher Interessenskonflikte nach § 85 WpHG und Art. 20 MAR
Beim oben analysierten Unternehmen ist folgender möglicher
Interessenkonflikt gegeben: (5a, 7, 11); Einen Katalog möglicher
Interessenkonflikte finden Sie unter: http://www.gbc-ag.de/de/Offenlegung
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Datum und Zeitpunkt der Fertigstellung der Studie: 29.10.2025 (8:20 Uhr)
Datum und Zeitpunkt der ersten Weitergabe der Studie: 29.10.2025 (10:30 Uhr)
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Originalinhalt anzeigen:
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2220188 29.10.2025 CET/CEST

