Kolumne, ORE

Original-Research: PORR AG - von Montega AG Einstufung von Montega AG zu PORR AG Unternehmen: PORR AG ISIN: AT0000609607 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Kaufen seit: 20.06.2024 Kursziel: 20,00 EUR Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Patrick Speck (CESGA) Wohnbau und Sparkurs der Bundesregierung lasten zwar auf dem Sentiment, aber wohl kaum auf PORR Im Zuge der Gesamtmarktschwäche hat auch die Aktie der PORR zuletzt wieder einen Rücksetzer erlitten.

20.06.2024 - 17:36:30

Original-Research: PORR AG (von Montega AG): Kaufen


Original-Research: PORR AG - von Montega AG

Einstufung von Montega AG zu PORR AG

Unternehmen: PORR AG
ISIN: AT0000609607

Anlass der Studie: Update
Empfehlung: Kaufen
seit: 20.06.2024
Kursziel: 20,00 EUR
Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten
Letzte Ratingänderung: -
Analyst: Patrick Speck (CESGA)

Wohnbau und Sparkurs der Bundesregierung lasten zwar auf dem Sentiment,
aber wohl kaum auf PORR
 
Im Zuge der Gesamtmarktschwäche hat auch die Aktie der PORR zuletzt wieder
einen Rücksetzer erlitten. Die jüngsten Negativ-Meldungen für das
Bau-Sentiment erachten wir hingegen nicht als ernsthafte Gefahr für die
Geschäftsentwicklung des Konzerns.
 
Wohnungsbaudaten und Sparkurs drücken die Stimmung: Nach jüngsten Zahlen
von Statistik Austria und dem Statistischen Bundesamt sanken in 2023 die
Wohnungsbaugenehmigungen in Österreich und Deutschland gleichermaßen um 27%
yoy. Dieser Negativtrend setzte sich hierzulande im Zeitraum Januar-April
trotz der schwachen Vorjahresbasis mit -21% yoy ungebrochen fort und
bedeutet nun 24 Monate in Folge mit rückläufigen Genehmigungszahlen. Zudem
belasteten Medienberichte, wonach die deutsche Bundesregierung in ihrem
Haushaltsentwurf für 2025 eine signifikante Kürzung der Investitionen in
die Verkehrsinfrastruktur plane, das Sentiment. So sollen bspw. die Mittel
der Autobahn GmbH gegenüber bisherigen Planungen um ca. 20% auf 4,9 Mrd.
EUR sinken und auch für die Folgejahre im Milliardenbereich reduziert
werden.
 
Wohn- und Straßenbau in DE von untergeordneter Bedeutung für den
Gesamtkonzern: Zwar schüren die weiterhin schwachen
Wohnungsbaugenehmigungen sowie die geplanten Sparmaßnahmen des
Bundesverkehrsministeriums die Krisenstimmung im Bau, doch halten wir die
Auswirkungen auf einen diversifizierten Player wie PORR für äußerst gering.
So machte in 2023 der Wohnbau insgesamt lediglich 11% der Umsatzerlöse des
Konzerns aus (dav. AT ca. 7%; DE ca. 1%). Der Straßen- (ca. 3%) und
Brückenbau (ca. 1%) in DE beinhaltet zwar regelmäßig namhafte Großprojekte,
ist für den Gesamterfolg des Unternehmens aber ebenfalls nur ein Baustein
von sehr vielen. Vielmehr erzielt PORR das Gros der hiesigen Erlöse im
übrigen Hoch- und Tiefbau (insg. ca. 11%), wozu bspw. unverzichtbare
Energiewende-Projekte wie der Bau der Elbquerung SuedLink (ElbX) zum
Transfer von Windstrom aus dem Norden in den Süden zählen.
 
Bauen ist nicht optional, sondern strukturell notwendig: Ohnehin sind die
Sparpläne der Ampel-Regierung in Anbetracht der häufig bereits maroden
Verkehrsinfrastruktur u.E. wenig nachhaltig. So ermittelten führende
Wirtschaftsforschungsinstitute jüngst allein für Deutschland einen
öffentlichen Investitionsbedarf i.H.v. rund 600 Mrd. EUR in den kommenden
10 Jahren, davon rund 127 Mrd. EUR für Fernstraßen, Schienennetz und den
ÖPNV. Letztlich dürfte der Sparkurs den Investitionsstau in diesem Bereich
somit nur noch weiter verschärfen, auf Dauer aber kaum trag- bzw.
mehrheitsfähig sein. Welche Folgen ansonsten drohen, zeigt sich u.E.
exemplarisch an der Salzbachtalbrücke bei Wiesbaden. Die in die Jahre
gekommene vierspurige Autobahnbrücke der A66 musste nach einer Havarie in
2021 wegen akuter Einsturzgefahr gesperrt und gesprengt werden, was
erhebliche Verkehrsbehinderungen in der Region nach sich zog. Seither ist
PORR als Teil einer ARGE mit der Errichtung des rund 220 Mio. EUR teuren
und technisch anspruchsvollen Ersatzneubaus betraut. Der südliche
Brückenzug wurde planmäßig im Dezember 2023 eröffnet, der nördliche Teil
soll bis Sommer 2025 fertiggestellt werden.
 
Fazit: Wir halten die Meldungen zu Budgetkürzungen wie auch die weiter
rückläufigen Wohnbaugenehmigungen angesichts der geringen Abhängigkeit
PORRs von einzelnen Bausparten für weitgehend unbedenklich für den
Investment Case. Ohnehin sehen wir vor dem Hintergrund des geschilderten
Investitionsbedarfs sowie eines Orderbuchs per 31.3. von >8,4 Mrd. EUR
(dav. ca. 60% Tief- und ca. 8% Wohnbau) auf Jahre hinaus keinen
Auftragsmangel für den nach wir vor günstig bewerteten Bauspezialisten.
Aufgrund dessen bekräftigen wir das Rating 'Kaufen' und das Kursziel von
20,00 EUR.
 
 
 
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sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
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Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
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