Original-Research: Cantourage Group SE - von Montega AG 15.07.2025 / 13:14 CET / CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group.
15.07.2025 - 13:14:25Original-Research: Cantourage Group SE (von Montega AG): Kaufen
Original-Research: Cantourage Group SE - von Montega AG 15.07.2025 / 13:14 CET/CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group. Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw. Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. --------------------------------------------------------------------------- Einstufung von Montega AG zu Cantourage Group SE Unternehmen: Cantourage Group SE ISIN: DE000A3DSV01 Anlass der Studie: Update Empfehlung: Kaufen seit: 15.07.2025 Kursziel: 13,00 EUR Kursziel auf Sicht von: 12 Monaten Letzte Ratingänderung: - Analyst: Tim Kruse, CFA Vorläufige Q2 zeigen erneut starke Performance - GMK fordert Anpassung des MedCanG im Bereich Telemedizin Cantourage hat jüngst vorläufige Umsatzzahlen für das zweite Quartal veröffentlicht, die erneut einen Rekord in der Unternehmensentwicklung markieren und unsere Erwartungen leicht übertroffen haben. Zudem wurde mitgeteilt, dass der aktuelle CEO Philip Schetter aus persönlichen Gründen bis auf weiteres verhindert ist. [Abbildung] Nach ersten Angaben erzielte das Unternehmen im zweiten Quartal einen Umsatz von 27,9 Mio. EUR. Das entspricht einem Wachstum von 158% im Vergleich zum Vorjahr und 9% gegenüber dem ersten Quartal. Unsere Prognose von 27 Mio. EUR (MONe) wurde damit erneut übertroffen. Die letzten beiden Monate dürften im Durchschnitt leicht unter den sehr starken Umsätzen aus März und April gelegen haben. Wir gehen aber davon aus, dass dies eher auf Engpässe in der Versorgung mit Roherzeugnissen als auf eine schwächere Nachfrage zurückzuführen ist. GMK fordert Anpassung des MedCanG im Bereich Telemedizin: Die Nachfrage nach Medizinalcannabis bleibt weiterhin hoch. Plattformen wie Dr. Ansay, CanDoc oder GreenMedical ermöglichen Patientinnen und Patienten den Zugang über sogenannte asynchrone Verschreibungsmodelle, bei denen nach Ausfüllen eines Fragebogens häufig direkt ein Rezept ausgestellt wird und die Ware erhältlich ist. Die Gesundheitsministerkonferenz (GMK) hat sich im Juni dafür ausgesprochen, das Medizinal-Cannabis-Gesetz (MedCanG) aus Gründen des Gesundheitsschutzes anzupassen. Künftig soll Cannabis nur noch nach einer persönlichen Erstkonsultation und auf medizinischer Grundlage verschrieben werden dürfen. Hilfsweise könnte die Anwendung von Medizinial-Cannabis in Form von Cannabisblüten zurück ins Betäubungsmittelgesetz überführt werden. Darüber hinaus sollen gewinnorientierte Telemedizin-Plattformen, die keinen Versorgungsfokus haben, stärker reguliert werden. Ob und wann die Bundesregierung entsprechende Regelungen umsetzt, ist offen. Dabei ist zu berücksichtigen, dass viele der aktuell genutzten Telemedizin- und Verschreibungsmodelle grenzüberschreitend innerhalb der EU agieren und auf der Dienstleistungsfreiheit basieren. Eine verpflichtende Präsenzkonsultation könnte als Einschränkung dieser Freiheit gewertet werden. Zwar ist ein Eingriff aus Gründen des Gesundheitsschutzes grundsätzlich zulässig, müsste jedoch verhältnismäßig und diskriminierungsfrei ausgestaltet sein. Aus unserer Sicht ist eine allgemeine Pflicht zur physischen Vorstellung beim Arzt daher rechtlich schwer durchsetzbar. Im Gegensatz zu den genannten Plattformen erfolgt die Verschreibung bei der Cantourage-eigenen Telemedizinlösung Telecan erst nach einem individuellen Gespräch mit einem Arzt. Zudem dürfte die aktuell vergleichsweise einfache legale Beschaffung von Medizinalcannabis auch dazu beitragen, den Schwarzmarkt zurückzudrängen. Zudem ist der Besitz und auch der Anbau im Freizeitgebrauch von Blüten gesetzeskonform, was die Überführung von Blüten als BTM wiederum schwierig machen sollte bzw. auch Änderungen im CanG nach sich ziehen würde. Sofern Richtlinien zum Jugendschutz und Suchtprävention eingehalten werden, werten wir den gesellschaftlichen Nutzen der aktuellen Regelung für überwiegend positiv. CEO derzeit verhindert, Gründer zum weiteren Vorstand bestellt: Zeitgleich mit den vorläufigen H1-Zahlen hat Cantourage bekannt gegeben, dass CEO Philip Schetter seine Aufgaben aus persönlichen Gründen vorübergehend nicht ausüben kann. Eine vollständige Rückkehr ist jedoch eingeplant. Da Schetter bislang als Alleinvorstand fungierte, wurde Gründer Patrick Hoffmann kurzfristig zum Vorstand bestellt. Hoffmann ist als stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender dem Unternehmen seit Jahren eng verbunden und war auch vor seiner aktuellen Bestellung in viele operative Prozesse eingebunden. Zudem wurde auf der jüngsten Hauptversammlung der ehemalige CFO Bernd Fischer in den Aufsichtsrat gewählt, was in der aktuellen Situation zusätzlich Stabilität verleiht. Insgesamt sehen wir das Unternehmen auch in dieser Übergangsphase organisatorisch gut aufgestellt, wenngleich wir die Abwesenheit von Philip Schetter bedauern. Fazit: Die operative Entwicklung von Cantourage bleibt von hoher Dynamik geprägt. Auch wenn wir die Forderungen der GMK in Teilen nachvollziehen können, halten wir den gesellschaftlichen Nutzen der aktuellen Regelung für überwiegend positiv - sofern Jugendschutz und Suchtprävention gewährleistet sind. Eine verpflichtende physische Erstkonsultation halten wir sowohl rechtlich als auch mit Blick auf die Gleichbehandlung ausländischer Anbieter für problematisch. Trotz der vorübergehenden Abwesenheit des CEO sehen wir das Unternehmen organisatorisch und strategisch gut aufgestellt. Auch im Falle einer strikteren Regulierung in Deutschland - die wir aktuell für wenig wahrscheinlich halten - verfügt das Unternehmen über ausreichend Wachstumsperspektiven. Dazu zählen das sich positiv entwickelnde Geschäft in Großbritannien und Polen, die soliden Umsätze im Bereich Dronabinol sowie das inhärente Marktwachstum im Segment medizinisches Cannabis, auch unter verschärften regulatorischen Rahmenbedingungen. Vor diesem Hintergrund erscheint uns das derzeit im Kurs implizierte Szenario weiterhin unrealistisch. Mit einem EV/EBITDA von 6,2x für das laufende Jahr sehen wir Aktie weiterhin attraktiv bewertet und bekräftigen die Kaufempfehlung mit einem unveränderten Kursziel von 13,00 EUR. +++ Diese Meldung ist keine Anlageberatung oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS / HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++ Über Montega: Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus. Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden: https://eqs-cockpit.com/c/fncls.ssp?u=686a92d21d3bbd252a02a62a8f1eb1cf Kontakt für Rückfragen: Montega AG - Equity Research Tel.: +49 (0)40 41111 37-80 Web: www.montega.de E-Mail: research@montega.de LinkedIn: https://www.linkedin.com/company/montega-ag --------------------------------------------------------------------------- Die EQS Distributionsservices umfassen gesetzliche Meldepflichten, Corporate News/Finanznachrichten und Pressemitteilungen. Medienarchiv unter https://eqs-news.com --------------------------------------------------------------------------- 2170002 15.07.2025 CET/CEST