Kolumne, ORE

Original-Research: Bertrandt AG - von Montega AG 19.05.2025 / 16:40 CET / CEST Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service der EQS Group.

19.05.2025 - 16:40:21

Original-Research: Bertrandt AG (von Montega AG): Kaufen

Original-Research: Bertrandt AG - von Montega AG

19.05.2025 / 16:40 CET/CEST
Veröffentlichung einer Research, übermittelt durch EQS News - ein Service
der EQS Group.
Für den Inhalt der Mitteilung bzw. Research ist alleine der Herausgeber bzw.
Ersteller der Studie verantwortlich. Diese Meldung ist keine Anlageberatung
oder Aufforderung zum Abschluss bestimmter Börsengeschäfte.

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Einstufung von Montega AG zu Bertrandt AG

     Unternehmen:               Bertrandt AG
     ISIN:                      DE0005232805

     Anlass der Studie:         Update
     Empfehlung:                Kaufen
     seit:                      19.05.2025
     Kursziel:                  27,00 EUR (zuvor: 31,00 EUR)
     Kursziel auf Sicht von:    12 Monaten
     Letzte Ratingänderung:     -
     Analyst:                   Bastian Brach

Q2: Projektverschiebungen führen zu Reduktion der Guidance - langfristige
Aussichten intakt

Bertrandt hat vergangene Woche Q2-Zahlen veröffentlicht, die aufgrund von
anhaltenden Projektverschiebungen der OEMs deutlich hinter dem Vorjahr
zurückblieben und auch gegenüber dem Auftaktquartal rückläufig waren. Die
weiterhin hohe geopolitische Unsicherheit dürfte auch im zweiten Halbjahr zu
Verschiebungen führen, weshalb der Vorstand zuletzt die Guidance korrigieren
musste.

[Tabelle]

Gegenwind durch wirtschaftspolitische Spannungen nochmals verstärkt: Im
zweiten Quartal 2024/25 musste Bertrandt einen deutlichen Umsatzrückgang von
21,5% im Vergleich zum Vorjahr auf 249,7 Mio. EUR hinnehmen. Die
Stabilisierung der Erlöse in Q1 24/25 ggü. dem Vorquartal konnte damit nicht
bestätigt werden. Hauptgründe für die rückläufige Entwicklung waren
anhaltende Projektverschiebungen seitens der OEMs, die sich unter anderem
infolge der neu erhobenen US-Zölle auf Autos und Autoteile i.H.v. 25% Ende
März sowie weiteren Diskussionen rund um den sogenannten 'Liberation Day'
Anfang April nochmals verzögert haben dürften. Wir gehen daher davon aus,
dass das laufende Q3 besonders von den geopolitischen Spannungen belastet
sein wird und frühestens im Schlussquartal eine Erholung einsetzen könnte.
Der Vorstand reagierte auf die Entwicklungen und reduzierte die Guidance auf
der Top Line. Statt eines moderaten Rückgangs (10%) gegenüber dem Vorjahr
gerechnet. Aufgrund der genannten Projektverschiebungen, die bis mindestens
ins dritte Quartal anhalten dürften, erwarten wir ebenfalls einen prozentual
zweistelligen Rückgang von 13,0%, was für H2 ein Minus im hohen einstelligen
Bereich impliziert.

Geringe Auslastung bedingt negative Ergebnisentwicklung: Auf der Bottom Line
führten die fehlenden Projektabrufe zu einem EBIT von -12,2 Mio. EUR (Q2
2023/24: 8,5 Mio. EUR). Trotz bereits eingeleiteter Gegenmaßnahmen blieb die
Auslastung weiterhin unter Druck, was die aktuelle Herausforderung für
Entwicklungsdienstleister in einem von eingeschränkter Visibilität geprägten
Marktumfeld unterstreicht. Fortschritte konnte Bertrandt jedoch im Rahmen
des
F³-Programms mit einer weiteren Reduktion des Personalbestands vermelden,
was sich in den kommenden Quartalen auf der Kostenseite bemerkbar machen
sollte. Gleichwohl dürfte die schwächer als erwartete Erlösentwicklung auch
im zweiten Halbjahr die Margen belasten, weshalb wir unsere EBIT-Prognose
reduzieren und für H2 nur noch ein positives operatives Ergebnis im
einstelligen Mio.-EUR-Bereich erwarten. Dabei dürfte Q3 nochmals ein
negatives EBIT aufweisen, während wir im Schlussquartal eine Rückkehr in den
positiven Bereich erwarten.

Capital Markets Day zeigt zukünftige Potenziale: Ungeachtet der aktuellen
Herausforderungen bleiben die langfristigen Aussichten für Bertrandt u.E.
positiv. In den kommenden Quartalen stehen eine Reihe von relevanten
Projektentscheidungen an, die in der Vergangenheit verzögert wurden, jedoch
für die zukünftige Modellentwicklung der OEMs entscheidend sind. Diese
Annahme bestätigt auch der Verband der Automobilindustrie, der vor wenigen
Monaten die Prognose für die F&E-Ausgaben der deutschen Automobilindustrie
in den kommenden Jahren nochmals angehoben hat. Zudem hat Bertrandt auf dem
Capital Markets Day vergangene Woche bekräftigt, den Umsatzanteil außerhalb
des Automotive-Bereichs signifikant steigern zu wollen, wobei insbesondere
der Bereich Luftfahrt erhebliches Potenzial bietet, sobald Airbus die
Entwicklung einer neuen Plattform als Nachfolger der A320-Familie ankündigt.
Dies würde erhebliche Kapazitäten erfordern, die auch an externe
Entwicklungsdienstleister vergeben werden dürften. Bertrandt erscheint uns
in diesem Fall aufgrund der bestehenden Beziehungen in den Sektor bestens
positioniert, um davon zu profitieren.

Gleichzeitig stellt Bertrandt kostenseitig die Weichen für die Zukunft. Dies
umfasst einerseits die Verlagerung von Arbeitsplätzen in
Best-Cost-Countries, in denen die Kapazitäten trotz rückläufiger Top Line
weiter aufgebaut werden, und andererseits Effizienzgewinne in der
Gesamtorganisation. Dies umfasst u.a. KI-Anwendungen im Bereich
Angebotserstellung und Cross-Selling, welche die effektive Arbeitszeit
signifikant reduzieren können.

Fazit: Das zweite Quartal unterstreicht die anhaltenden Herausforderungen
für Bertrandt im aktuellen Marktumfeld: Projektverschiebungen aufgrund einer
geringen Visibilität resultieren in einer geringen Auslastung und belasteten
sowohl Umsatz als auch Ergebnis deutlich. Trotz konsequenter
Kostensenkungsmaßnahmen erwarten wir auch im dritten Quartal nochmals ein
negatives EBIT, bevor im Schlussquartal eine leichte Erholung einsetzen
dürfte. Langfristig bleiben die strukturellen Wachstumstreiber intakt, wie
zuletzt auch auf dem Capital Markets Day verdeutlicht wurde. Vor dem
Hintergrund der schwächeren kurzfristigen Ergebnisdynamik insbesondere im
laufenden Jahr senken wir unser Kursziel von 31,00 EUR auf 27,00 EUR,
bestätigen aber angesichts des attraktiven langfristigen Potenzials unsere
Kaufempfehlung.



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bestimmter Börsengeschäfte. Bitte lesen Sie unseren RISIKOHINWEIS /
HAFTUNGSAUSSCHLUSS unter http://www.montega.de +++

Über Montega:

Die Montega AG ist eines der führenden bankenunabhängigen Researchhäuser
mit klarem Fokus auf den deutschen Mittelstand. Das Coverage-Universum
umfasst Titel aus dem MDAX, TecDAX, SDAX sowie ausgewählte Nebenwerte und
wird durch erfolgreiches Stock-Picking stetig erweitert. Montega versteht
sich als ausgelagerter Researchanbieter für institutionelle Investoren und
fokussiert sich auf die Erstellung von Research-Publikationen sowie die
Veranstaltung von Roadshows, Fieldtrips und Konferenzen. Zu den Kunden
zählen langfristig orientierte Value-Investoren, Vermögensverwalter und
Family Offices primär aus Deutschland, der Schweiz und Luxemburg. Die
Analysten von Montega zeichnen sich dabei durch exzellente Kontakte zum
Top-Management, profunde Marktkenntnisse und langjährige Erfahrung in der
Analyse von deutschen Small- und MidCap-Unternehmen aus.

Die vollständige Analyse können Sie hier downloaden:
http://www.more-ir.de/d/32670.pdf

Kontakt für Rückfragen:
Montega AG - Equity Research
Tel.: +49 (0)40 41111 37-80
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2140820 19.05.2025 CET/CEST

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