ORF startet Advent-Marathon mit Silvia Schneider und Armin Assinger

Silvia Schneider und Armin Assinger haben gestern Abend die Weihnachtszeit im österreichischen Fernsehen eröffnet. Mit „Weihnachten in Österreich” entführte das Moderatoren-Duo die Zuschauer zur Primetime in ORF 2 ins verschneite Salzkammergut. Die Region Bad Goisern-Gosau-Abtenau bildete den malerischen Rahmen für eine Reise durch österreichische Traditionen und Handwerkskunst.

Nach dem Katschberg im Vorjahr wählte der ORF diesmal die UNESCO-Welterberegion Hallstatt-Dachstein als Kulisse. Schneider und Assinger meldeten sich aus dem Gosautal und zeigten: Das Salzkammergut bietet mehr als Skipisten – hier lebt das Brauchtum.

Ein Highlight war der Besuch bei der Federkielstickerei der Familie Klieber. Das traditionelle Handwerk wirkt in Zeiten der Massenproduktion wie ein Gegenentwurf zur Schnelllebigkeit. Mit welcher Geduld und Präzision hier gearbeitet wird, fesselte die Zuschauer.

Kulinarisch wurde es bei den „gebackenen Mäusen” – einer regionalen Mehlspeise, die auf keinem Adventmarkt fehlen darf. Johanna Schmaranzer von den Goldhauben- und Trachtenfrauen Gosau verriet die Geheimnisse der süßen Tradition. Statt nur zu moderieren, probierten Schneider und Assinger selbst – authentischer geht es kaum.

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Zwischen Nikolaus und Krampus

Doch der Advent im Salzkammergut hat auch wilde Seiten. Bei Maskenschnitzer Rene Thomas Reschreiter in Russbach wurde deutlich, wie viel Arbeit in einer einzigen Krampusmaske steckt. Die Begegnung mit Nikolaus und Krampus fing die österreichische Dezember-Ambivalenz perfekt ein: Vorfreude und schauriger Respekt zugleich.

Traudi Glas vom Kripperlverein Bad Goisern sprach über den Krippenbau – in Oberösterreich als immaterielles Kulturerbe geschützt. Diese Einblicke zeigen: Tradition ist hier keine Museumskultur, sondern gelebte Gegenwart.

Neun Bundesländer, eine Sendung

Obwohl das Salzkammergut im Fokus stand, reiste die Sendung durch ganz Österreich. Geschickt eingewobene Einspieler dokumentierten die Vielfalt der heimischen Adventbräuche:

• Burgenland: Wein-Weihe – Segen und Wein vereint
• Tirol: Gießerei Grassmayr und die Entstehung einer Christkindl-Glocke
• Kärnten: Heiligenbluter Sternsinger vor Großglockner-Kulisse
• Steiermark: „Advent auf der Pürgg” – die Krippe der Steiermark
• Salzburg: Mystische Perchtenläufe
• Niederösterreich: Waldviertler Strohsterne
• Vorarlberg: Wintersonnenwende-Feiern
• Wien: Stimmungsvolle Weihnachtsmärkte

Diese Collage verdeutlichte: Österreichische Tradition lebt und entwickelt sich weiter.

Warum die Sendung funktioniert

Der Erfolg von „Weihnachten in Österreich” ist kein Zufall. In hektischen Zeiten bedient das Format eine wachsende Sehnsucht nach Regionalität und Entschleunigung. Medienanalysten sprechen vom Trend zum „Slow TV” – das Publikum sucht Geborgenheit statt Action.

Die Kombination Schneider-Assinger erweist sich als Glücksgriff. Sie bringt als Designerin die ästhetische Komponente mit, er als Ex-Skistar die volksnahe Bodenständigkeit. Ihre Chemie wirkt echt – sie agieren als neugierige Gäste, nicht als distanzierte Beobachter.

Für die gezeigten Regionen ist der Wert dieser Primetime-Präsentation enorm. Das Salzkammergut wurde als Winterdestination positioniert, die Kultur und Herzenswärme vereint.

Der Advent-Marathon nimmt Fahrt auf

Mit dieser Ausstrahlung startete der ORF seinen Weihnachts-Programmschwerpunkt. In den kommenden Wochen folgen weitere Formate rund um Tradition und Charity. Besonders im Fokus: die Aktion „Licht ins Dunkel” am Heiligen Abend.

Wer die 90 Minuten verpasst hat, findet die Sendung in der ORF-TVthek. Die Inspiration für selbstgebackene Mäuse nach Gosauer Art gibt’s dort gratis dazu.

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