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Optimismus der börsennotierten Unternehmen in Deutschland sinkt (FOTO)Frankfurt am Main - SAFE-Index zur Manager-Stimmung zeigt Unsicherheit undgetrübte ErwartungenNach drei Monaten mit deutlichem Anstieg ist der SAFE-Index zur Manager-Stimmung(https: / / safe-frankfurt.de / de / forschung / safe-index.html) von +1,09 auf +0,61gefallen.

09.04.2025 - 10:03:18

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Optimismus der börsennotierten Unternehmen in Deutschland sinkt (FOTO)Frankfurt am Main (ots) - SAFE-Index zur Manager-Stimmung zeigt Unsicherheit undgetrübte Erwartungen

Nach drei Monaten mit deutlichem Anstieg ist der SAFE-Index zur Manager-Stimmung(https://safe-frankfurt.de/de/forschung/safe-index.html) von +1,09 auf +0,61gefallen. Er liegt zwar immer noch über dem Wert von Februar (-0,01), zeigtaber, dass der Optimismus vom Jahresbeginn schwindet. Gründe sind die schwacheNachfrage und hohe Unsicherheit über die wirtschaftlichen Entwicklungen.

"Die Unsicherheit in Bezug auf die US-Handelspolitik, einschließlich der Zölle,hat zu vorsichtigeren Aussagen von Unternehmensverantwortlichen geführt", sagtFlorian Heider (https://safe-frankfurt.de/de/ueber-safe/organisation/vorstand/florian-heider.html) , Wissenschaftlicher Direktor des Leibniz-Instituts fürFinanzmarktforschung SAFE, "Das spiegelt der Sentiment Index durch die Mäßigungdes Optimismus wider und ist wahrscheinlich eine Folge der wachsenden Vorsichtunter den Führungskräften." Besonders auffällig ist der Rückgang bei denAnalystenkonferenzen, die von +2,49 auf +1,97 sanken. Bei Finanzberichten warder Rückgang geringer, von -0,79 auf -1,03. Analystenkonferenzen enthalten inder Regel mehr zukunftsorientierte Informationen als Finanzberichte, die eherrückblickend sind. Der stärkere Rückgang des Optimismus der Manager:innen aufden Analystenkonferenzen deutet also darauf hin, dass sich insbesondere dieErwartungen für 2025 abgeschwächt haben.

Die derzeitige Unklarheit zeigt sich auch in den Aussagen der Führungskräfte.Eine Führungskraft erklärt: "[...] unser geografischer Fußabdruck, der sehrstark auf wachstumsstarke Regionen und solche Regionen ausgerichtet ist, diederzeit nicht so stark von Handelsbarrieren betroffen sind, insbesondere durchdie neue Handelspolitik der [US-]Regierung." Der Vorstandsvorsitzende einesanderen Unternehmens hingegen kommentiert: "Wir sind mit einer schwachenNachfrage in Europa, steigenden Handelsbarrieren, schwierigen industriellenRahmenbedingungen auf unserem Heimatmarkt und einem harten Preiswettbewerb,insbesondere in China, konfrontiert."

Die Aussichten haben sich aufgrund negativer Einflüsse, schwächerer Nachfragenach Produkten und Dienstleistungen und großer Unsicherheit (z.B. in Bezug aufHandelsschranken) eingetrübt. Eine detailliertere Analyse zu Handelsspannungenund Zolltaktiken gibt es im SAFE Finance Blog (https://safe-frankfurt.de/de/aktuelles/safe-finance-blog/details/trade-tensions-and-tariff-tactics-insights-from-publicly-listed-german-companies.html) .

Veränderung des Tonfalls spiegelt externen Druck wider

Es gibt eine klare Verschiebung hin zu einer vorsichtigeren Sprache,insbesondere in Bezug auf die negativen Auswirkungen eines "schwachen Marktes","rückläufiger Verkäufe" und "Handelsschranken". Die Erwähnung eines "starkenMarktes" ist deutlich zurückgegangen, während Begriffe, die die Unsicherheitwiderspiegeln - wie "unbeständiges Umfeld" - zugenommen haben. Darüber hinaushat der Begriff "Dynamik" deutlich an Häufigkeit verloren, was den Optimismus,den die Manager:innen börsennotierter deutscher Unternehmen zu Beginn des Jahreszum Ausdruck brachten, verringert. Einer von ihnen stellt fest: "Es isteindeutig volatil und operativ sehr anspruchsvoll, aber dieses Umfeld bietetauch Chancen für uns." Ein anderer erklärt: "Es ist sehr gut, in der heutigenWelt und in einem volatileren Umfeld, in dem man jeden Morgen aufwacht und neueNachrichten erfährt, eine starke Bilanz zu haben."

Alexander Hillert (https://safe-frankfurt.de/de/forschung/forschungsteam/details/showauthor/553-hillert.html) , Professor für Data Science und Finance bei SAFE,sagt: "Unsere Textanalyse zeigt, dass sich die Unternehmen jetzt weniger aufWachstumsnarrative konzentrieren und sich mehr mit externen Risiken befassen."Im Vergleich zum März tauchen optimistische Formulierungen wie 'starke Leistung'oder 'gutes Momentum' weniger häufig auf, was eine vorsichtigere undrisikobewusstere Kommunikationsstrategie widerspiegelt." Dies steht im Einklangmit Aussagen wie: "In Anbetracht all der Unsicherheiten, die wir in Bezug aufdie Handelsschranken haben, ist [der internationale Handel] sicherlich unterDruck", so ein anderer Manager. In der Zwischenzeit versuchen andereUnternehmen, ihre Bereitschaft zu unterstreichen: "Wir haben im Laufe der Jahreunsere Lieferketten in Erwartung potenzieller Handelsbarrieren lokalisiert"*,erklärte eine Führungskraft aus dem medizinischen Bereich und verwies auf dieVorteile einer lokalen Präsenz auf dem US-Markt.

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung

Der SAFE-Index zur Manager-Stimmung (SAFE Manager Sentiment Index) misstmonatlich, wie optimistisch oder pessimistisch sich Führungskräftebörsennotierter Unternehmen in Deutschland äußern. Entwickelt von AlexanderHillert und seinem Team am Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE,basiert der Index auf einer automatisierten Textanalyse, die positive undnegative Aussagen in Geschäftsberichten und Analystenkonferenzen auswertet. DerIndex bietet wertvolle Einblicke in die Investitionsbereitschaft sowie möglicheTrends bei Aktienrenditen.

Die weiteren geplanten Veröffentlichungstermine im ersten Halbjahr 2025 sind:

- Dienstag, 13. Mai- Mittwoch, 11. Juni

*Die Originalaussagen sind auf Englisch und in (https://safe-frankfurt.de/news-latest/all-news/news-view/possible-us-tariffs-do-not-unsettle-dax-companies.html)der englischen Mitteilung zu finden.

Pressekontakt:

Laura ThomaleLeitung KommunikationTelefon: +49 69 79830051E-Mail: mailto:thomale@safe-frankfurt.de

Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/178184/6009324OTS: Leibniz-Institut für Finanzmarktforschung SAFE

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