OpenAI-Studie, Stunde

OpenAI-Studie: Eine Stunde täglich durch KI gespart

09.12.2025 - 01:31:11

Eine neue Studie belegt, dass Mitarbeiter durch KI bis zu 80 Minuten täglich sparen, während viele Firmen noch keinen finanziellen Mehrwert erkennen. Gleichzeitig wachsen die Herausforderungen durch Sichtbarkeitsverlust und Infrastruktur.

Künstliche Intelligenz ist kein Hype mehr, sondern Alltag: Eine neue Untersuchung von OpenAI zeigt, dass Mitarbeiter in Unternehmen durchschnittlich 40 bis 60 Minuten pro Tag einsparen – Tendenz steigend. Während die einen KI längst als Produktivitätsmotor nutzen, kämpfen andere noch mit der Frage: Wo bleibt der messbare Gewinn?

Die Frage ist nicht mehr, ob KI funktioniert. Sondern: Wer profitiert wirklich davon?

Eine Stunde gewonnen – aber wo?

Am Montag veröffentlichte OpenAI die bislang umfangreichste Studie zur Nutzung von KI in Unternehmen. 9.000 Beschäftigte aus knapp 100 Firmen wurden befragt. Das Ergebnis: Im Schnitt sparen Angestellte 40 bis 60 Minuten täglich. Bei intensiven Nutzern – etwa in der Softwareentwicklung oder Datenanalyse – sind es sogar bis zu 80 Minuten.

Doch die Zeitersparnis ist nur ein Teil der Geschichte. Interessanter ist die Art und Weise, wie KI genutzt wird. Die Studie zeigt einen dramatischen Wandel: Während 2024 noch vor allem einfache Anfragen gestellt wurden, setzen Unternehmen heute auf strukturierte Werkzeuge wie „Custom GPTs” oder „Projects”. Die Nutzung solcher Features ist im Jahresverlauf um das 19-Fache gestiegen.

Anzeige

Passend zum Thema Unternehmens-Compliance und KI-Nutzung: Seit dem 1. August 2024 gelten neue EU-Regeln zur KI, die Kennzeichnungspflichten, Risikoklassifizierung und umfangreiche Dokumentationspflichten vorschreiben. Für viele Firmen sind das neue To‑dos – und wer sie übersieht, riskiert Sanktionen. Unser kostenloser Umsetzungsleitfaden erklärt praxisnah, wie Sie Ihre Systeme klassifizieren, notwendige Dokumente anlegen und kurzfristige Prioritäten setzen. EU-KI-Verordnung kompakt herunterladen

ChatGPT Enterprise wird nicht mehr sporadisch genutzt, sondern ist fest im Arbeitsalltag verankert. Die wöchentlichen Interaktionen stiegen im Jahresvergleich um das Achtfache. Besonders bemerkenswert: Auch fachfremde Mitarbeiter greifen zunehmend zu KI-Tools. Die Zahl der Programmierfragen von Nicht-Technikern stieg um 36 Prozent – ein Zeichen dafür, dass die technologische Barriere schwindet.

Das neue Sichtbarkeitsproblem

Während sich Unternehmen intern effizienter aufstellen, droht ihnen von außen eine neue Gefahr: die Unsichtbarkeit. Denn wer heute bei ChatGPT, Gemini oder Claude nicht auftaucht, wird von Kunden schlicht nicht gefunden.

Der Digitalmarketing-Experte Greg Viner warnt vor einer „Sichtbarkeitslücke”. Am Montag stellte er sein AI Visibility Program vor – ein Beratungsangebot für Unternehmen, die für KI-Systeme optimiert werden wollen. Viner beobachtet: Firmen mit strukturierten, für Sprachmodelle aufbereiteten Inhalten werden empfohlen. Alle anderen verschwinden aus dem Blickfeld potenzieller Kunden.

„Das ist vergleichbar mit dem Übergang von Google Maps’ Sieben-Pack auf das Drei-Pack”, erklärt Viner. Wer damals nicht unter den ersten drei Treffern war, existierte faktisch nicht mehr. Heute gilt das für KI-gestützte Suchanfragen. Nur wer seine Inhalte für große Sprachmodelle aufbereitet, bleibt sichtbar.

Die Infrastruktur zieht nach

Die rasante Verbreitung von KI stellt auch die IT-Infrastruktur vor neue Herausforderungen. Die großen Cloud-Anbieter rüsten auf.

Google Cloud gab heute die allgemeine Verfügbarkeit seines Application Design Centers bekannt. Die Plattform integriert Gemini Cloud Assist und ermöglicht es Entwicklern, Cloud-Architekturen in natürlicher Sprache zu beschreiben. Die KI generiert daraus automatisch konforme Vorlagen – ein Zeitsparer für die ersten Schritte des Cloud-Engineerings.

Microsoft zog am Montag nach und kündigte erweiterte Governance-Funktionen für Copilot Pages & Notebooks an. IT-Administratoren können nun den Lebenszyklus KI-generierter Inhalte steuern und Datengrenzen präziser definieren. Ein längst überfälliger Schritt für Unternehmen, die aus Sicherheitsbedenken zögerten, KI flächendeckend einzusetzen.

Das Produktivitätsparadoxon

Doch bei aller Euphorie bleibt ein Widerspruch: Während Einzelpersonen von enormen Zeitersparnissen berichten, fragen sich viele Unternehmen: Wo bleibt der finanzielle Gegenwert?

Eine Analyse von HyzenPro vom Wochenende zeichnet ein ernüchterndes Bild. Bis zu 95 Prozent der Organisationen sehen bislang keinen messbaren Return on Investment. Der Grund: „Workslop” – KI-generierte Inhalte geringer Qualität, die im Nachgang aufwendig überarbeitet werden müssen.

Gleichzeitig geben laut OpenAI 75 Prozent der Befragten an, dass KI die Qualität ihrer Arbeit verbessert hat. Ein Widerspruch? Oder ein Zeichen dafür, dass zwischen individuellem Nutzen und betriebswirtschaftlichem Erfolg noch eine Lücke klafft?

2026: Das Jahr der autonomen Agenten

Der nächste Evolutionsschritt steht bereits vor der Tür. 2026 soll das Jahr der „Agentic AI” werden – Systeme, die komplexe, mehrstufige Aufgaben selbstständig erledigen.

Microsoft hat bereits die Weichen gestellt. Ab dem 1. Juli 2026 steigen die Preise für Microsoft 365 – ausdrücklich begründet mit dem erweitertem KI-Funktionsumfang. Die Botschaft ist klar: KI wird nicht länger als Add-on verkauft, sondern als zentraler Bestandteil der Software.

Die Hype-Phase ist vorbei. Jetzt beginnt die Phase der Optimierung. Unternehmen messen den Erfolg nicht mehr an der Neuartigkeit der Technologie, sondern an gesparten Minuten und gewonnener Sichtbarkeit. Wer jetzt nicht mitzieht, riskiert mehr als nur verlorene Zeit – er riskiert, übersehen zu werden.

Anzeige

PS: Viele Entscheidungsträger unterschätzen die Fristen und Kennzeichnungspflichten der EU-KI-Regelungen – jetzt handeln kann teure Nachbesserungen verhindern. Unser gratis E‑Book fasst die wichtigsten Pflichten, Übergangsfristen und die ersten praktischen Schritte für Entwickler und Compliance-Teams kompakt zusammen, sodass Sie sofort mit einem Check beginnen können. Jetzt kostenlosen KI-Verordnungs-Leitfaden anfordern

@ boerse-global.de