Open-Source-Office-Software, Sparmodell

Open-Source-Office-Software: Vom Sparmodell zur Wirtschaftsmacht

25.11.2025 - 20:29:11

Die Bewertung von Open-Source-Bürosoftware hat sich grundlegend gewandelt. Was gestern noch als günstige Alternative zu Microsoft 365 galt, wird heute als kritische Infrastruktur mit enormem wirtschaftlichem Wert betrachtet. Eine Welle neuer Entwicklungen macht deutlich: LibreOffice, Nextcloud und Co. sind bereit für den Unternehmenseinsatz.

Die Linux Foundation startete gestern eine bahnbrechende Sicherheitsinitiative, während eine aktuelle Analyse die führenden Plattformen direkt vergleicht. Das Ergebnis? Ein Sektor, der rasant reift und dabei Europas Forderungen nach digitaler Souveränität und Resilienz erfüllt.

Canonical, der Herausgeber von Ubuntu, veröffentlichte gestern eine strategische Analyse mit beeindruckenden Zahlen. Eine Harvard-Studie beziffert den volkswirtschaftlichen Wert von Open-Source-Software auf umgerechnet 8,3 Billionen Euro.

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Doch der wahre Durchbruch liegt woanders: 83 Prozent aller Unternehmen betrachten Open Source heute als kritisch für ihre zukünftige Wertschöpfung. Das geht aus dem “State of Global Open Source 2025”-Report der Linux Foundation hervor, der Ende Oktober erschien.

„Wer nicht darauf aufbaut, zahlt woanders dafür”, erklärte das Canonical-Team in seiner Analyse. Die Botschaft ist klar: Open-Source-Einführung ist keine Sparmaßnahme mehr, sondern eine wirtschaftsstrategische Entscheidung. CIOs bewerten Lösungen wie LibreOffice und Nextcloud zunehmend nicht mehr unter Kostenaspekten, sondern als langfristige Vermögenswerte.

ORCA: Die Sicherheitswende

Das größte Hindernis für den Unternehmenseinsatz – Sicherheitsbedenken – könnte nun Geschichte sein. Gestern gründete die Linux Foundation die Open Robust Compartmentalization Alliance (ORCA).

Die Initiative standardisiert „Compartmentalization”, eine Technik zur Isolation von Softwarekomponenten. Konkret: Selbst wenn ein Modul kompromittiert wird, bleibt das Gesamtsystem geschützt. Für Office-Suiten, die sensible Daten über Textverarbeitung, Tabellenkalkulation und Cloud-Speicher hinweg verarbeiten, ist das revolutionär.

„Automatisierte und KI-gesteuerte Angriffe nehmen zu. Softwaresicherheit kann sich nicht mehr nur auf nachträgliches Patchen verlassen”, erklärte Mike Dolan, Senior Vice President der Linux Foundation, bei der Ankündigung.

Was bedeutet das für Nextcloud und OnlyOffice? Die Plattformen können künftig Sicherheitsgarantien bieten, die proprietäre Konkurrenten wie Microsoft in den Schatten stellen könnten – und dabei die strengen EU-Vorgaben des Cyber Resilience Act erfüllen.

Direktvergleich: Nextcloud gegen OnlyOffice

Welche Lösung passt für welchen Anwendungsfall? Eine heute veröffentlichte ZDNET-Analyse vergleicht die beiden Schwergewichte direkt:

Nextcloud Office (oft angetrieben durch Collabora Online) brilliert als kompletter digitaler Arbeitsplatz. Die Plattform integriert Dateispeicher, Chat und Projektmanagement nahtlos mit Dokumentenbearbeitung. Ideal für Organisationen, die ein geschlossenes Ökosystem suchen.

OnlyOffice punktet mit überlegener Kompatibilität zu Microsoft-Formaten. Wer DOCX- und XLSX-Dateien formatgetreu bearbeiten muss, findet hier die bessere Lösung.

Interessant: Viele Unternehmen setzen mittlerweile auf Hybrid-Ansätze. Nextcloud dient als Kollaborations-Hub, während OnlyOffice als Dokumenten-Engine integriert wird. Das Beste aus beiden Welten?

Am 20. November veröffentlichte Nextcloud noch Wartungsupdates für Nextcloud Hub 25 Autumn (Version 32.0.2) mit Stabilitäts- und Sicherheitsverbesserungen. OnlyOffice erweiterte parallel die Unterstützung für Identity-Management-Protokolle.

Der politische Rückenwind

Diese Entwicklungen fallen nicht zufällig in eine Zeit verschärfter EU-Regulierung. Europäische Regierungen drängen massiv auf digitale Souveränität – sprich: Unabhängigkeit von US-Cloud-Anbietern.

Lettland etablierte bereits 2023 Vorschriften, die Open-Source-Lösungen für bestimmte öffentliche Systeme vorschreiben. Ende 2025 beschleunigt sich die Umsetzung solcher Policies EU-weit. ORCA liefert nun den technischen Rahmen für staatliche Sicherheitsstandards, während Canonicals Wirtschaftsdaten die finanzielle Rechtfertigung bieten.

Was kommt 2026?

Der Unterschied zwischen proprietärer und offener Bürosoftware verschwindet technisch zunehmend – während er philosophisch schärfer wird. Mit der aktiven ORCA-Initiative dürften in den kommenden Monaten „sicherheitsgehärtete” Open-Source-Office-Versionen auf den Markt kommen.

Für IT-Entscheider senden die Entwicklungen der letzten 72 Stunden ein eindeutiges Signal: Open Source ist bereit für den Unternehmenskern. Die Tools sind nicht nur wirtschaftlich auf Billionen-Niveau validiert, sondern werden jetzt durch Industrie-Standard-Sicherheitsarchitekturen gestärkt, mit denen sich auch proprietäre Anbieter auseinandersetzen müssen.

Kann Microsoft da mithalten? Die nächsten Monate werden es zeigen.

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