ONLYOFFICE stellt Cloud-Dienst ein: Gratis-Office-Alternativen im Umbruch
08.12.2025 - 15:20:12Die Landschaft der kostenlosen Microsoft-Office-Alternativen gerät Ende 2025 in Bewegung. Mit steigenden Abo-Preisen für digitale Dienste wird der Kampf um Nutzer schärfer – und führt zu drastischen Entscheidungen: ONLYOFFICE zieht den Stecker bei einem beliebten Cloud-Service, während Google seine Gratisangebote aufwertet. Was bedeutet das für Nutzer, die Microsoft 365 den Rücken kehren wollen?
Die vergangenen Tage zeigen eine klare Spaltung: Auf der einen Seite stehen Cloud-Dienste mit komfortabler Zusammenarbeit, auf der anderen traditionelle Desktop-Programme mit voller Datenkontrolle. Doch die Balance verschiebt sich – und nicht immer zum Vorteil der Anwender.
Der härteste Schlag kommt von ONLYOFFICE selbst. Am vergangenen Freitag kündigte der Open-Source-Anbieter an, seinen “Workspace Cloud”-Dienst einzustellen. Ein radikaler Strategiewechsel, der Tausende Organisationen und Freiberufler vor vollendete Tatsachen stellt.
Die Fristen sind knapp bemessen: Bereits am 15. Dezember – also kommende Woche – können keine neuen Abos mehr abgeschlossen werden. Komplett abgeschaltet wird der Dienst am 12. Januar 2026. Damit bleiben bestehenden Nutzern gerade einmal fünf Wochen für die Migration ihrer Daten.
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ONLYOFFICE drängt seine Cloud-Nutzer zur neueren Plattform “DocSpace”, die auf ein raumbasiertes Kollaborationsmodell setzt statt auf klassische Ordnerstrukturen. Eine technische Modernisierung, die aber für viele Anwender einen kompletten Workflow-Umbau bedeutet.
Bemerkenswert ist das Timing: Erst Anfang Dezember hatte ONLYOFFICE die Desktop Editors 9.2 mit lokalen KI-Agenten und Makro-Aufzeichnung veröffentlicht. Die zeitliche Nähe legt nahe, dass das Unternehmen bewusst auf eine Doppelstrategie setzt – Cloud-Nutzer zur neuen Infrastruktur treiben, Desktop-Anwender mit KI-Features bei der Stange halten.
Google Drive: Bessere Vorschau für Office-Dateien
Google nutzt die Gelegenheit und poliert sein kostenloses Angebot auf. Ebenfalls am Freitag kündigte der Konzern eine modernisierte Benutzeroberfläche für die Vorschau fremder Dateiformate in Google Drive an.
Konkret betrifft das Microsoft-Office-Dateien (Word, Excel, PowerPoint) und PDFs. Die wichtigsten Neuerungen:
- Seitenleiste für PDFs mit Inhaltsverzeichnis und Miniaturansichten
- Überarbeitete Symbolleiste für schnelleren Zugriff auf “Öffnen mit”-Optionen
- Transkript-Suche für gespeicherte Videodateien
Die Verbesserungen mögen technisch wirken, verfolgen aber ein klares Ziel: Nutzer sollen im Browser bleiben. Wer Microsoft-Office-Dateien erhält, soll diese direkt in Google Drive betrachten können – ohne zum Desktop-Programm zu wechseln. Die kostenlose Alternative soll sich weniger wie ein Kompromiss anfühlen.
Parallel stellte Google an demselben Tag Workspace Studio vor, eine Plattform zum Erstellen von KI-Agenten ohne Programmierung. Zunächst für Unternehmenskunden gedacht, setzen solche Features neue Maßstäbe. Kostenlose Nutzer erwarten zunehmend ähnliche Automatisierung – der Druck auf Anbieter wächst.
LibreOffice: Der stabile Gegenpol
Während sich Cloud-Anbieter neu aufstellen, setzt die Desktop-Community auf Kontinuität. LibreOffice, die bekannteste Offline-Alternative zu Microsoft Office, verfolgt einen anderen Kurs.
Anfang Dezember erschien LibreOffice 26.2 Alpha 1. Im Fokus stehen Stabilität und verbesserte Kompatibilität mit Microsoft-Formaten (DOCX, XLSX) – ein Muss für jeden, der von kostenpflichtigen Abos wegwill.
Die abrupte Abschaltung von ONLYOFFICE Workspace Cloud heizt in Datenschutz-Foren eine alte Debatte neu an: Wie riskant ist die Abhängigkeit von Cloud-Diensten für kritische Dokumente? LibreOffice bietet hier einen klaren Vorteil – vollständige Kontrolle über eigene Daten, keine Abhängigkeit von Serverentscheidungen.
Was “kostenlos” heute bedeutet
Die Entwicklungen Anfang Dezember 2025 zeichnen ein komplexes Bild für preisbewusste Nutzer:
KI wird Standard: ONLYOFFICE 9.2 bringt KI-Agenten, Google baut sein KI-Studio aus. “Kostenlos” heißt nicht mehr “simpel”. Automatisierung und generative Textfunktionen werden zum Mindeststandard – auch jenseits von Microsoft.
Cloud-Dienste sind fragil: Die Abschaltung von Workspace Cloud zeigt die Kehrseite kostenloser Cloud-Angebote. Geschäftsbedingungen ändern sich oft schnell. Wer seine Daten auslagert, muss jederzeit zur Migration bereit sein.
Browser gegen Desktop: Googles Verbesserungen verwischen die Grenze zwischen “Dateispeicher” und “Produktivitätsanwendung”. Die webbasierte Dateianzeige kommt Desktop-Standards immer näher.
Wie geht es weiter?
Für ONLYOFFICE-Nutzer läuft die Zeit: Bis Mitte Dezember müssen sie sich entscheiden – Migration zu DocSpace oder Wechsel zu einem anderen Anbieter. Die Daten sollten dabei dringend gesichert werden.
Mittelfristig deutet alles auf einen KI-Wettlauf hin. 2026 dürften kostenlose Office-Pakete nicht mehr nur bei Dateiformaten konkurrieren, sondern bei generativen Fähigkeiten. Doch der 5. Dezember hat gezeigt: Wer auf Cloud-Gratisdienste setzt, braucht einen Plan B. Die nächste Abschaltung kommt bestimmt.
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