Online-Betrug, Fake-Shops

Online-Betrug: KI macht Fake-Shops gefährlich professionell

15.09.2025 - 10:01:02

Künstliche Intelligenz revolutioniert Online-Betrug mit täuschend echten Fake-Shops. Sicherheitsfirmen verzeichnen deutlichen Anstieg der Betrugsfälle und warnen vor neuen Methoden wie Phish 'n' Ships.

Cyberkriminelle setzen künstliche Intelligenz ein, um täuschend echte Online-Shops zu erstellen – und bringen Verbraucher um Millionen. Die neuen Betrugsmaschen sind so raffiniert, dass selbst erfahrene Internet-Nutzer darauf hereinfallen.

Die Bedrohung hat eine neue Dimension erreicht. Während frühere Fake-Shop-Betreiber noch auf schlecht gestaltete Websites angewiesen waren, erschaffen Betrüger heute mit KI-Hilfe professionelle Online-Auftritte. Einzigartige Produktbeschreibungen, gestohlene Markenlogos und manipulierte Suchergebnisse lassen die gefälschten Shops authentisch wirken.

Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut dem Cybersicherheitsunternehmen Ravelin verzeichneten 66 Prozent aller Online-Händler einen Anstieg der Betrugsfälle im Vergleich zum Vorjahr. Sicherheitsfirmen melden während der Hauptsaison des Online-Shoppings sogar eine Verdopplung gefälschter Websites.

Millionenschwere Schäden durch „Phish ’n‘ Ships“

Eine besonders perfide Masche haben Sicherheitsexperten „Phish ’n‘ Ships“ getauft. Kriminelle hackten über 1.000 legitime Websites und platzierten dort gefälschte Produktanzeigen, die Käufer zu mehr als 121 Fake-Shops weiterleiteten. Der Schaden: mehrere zehn Millionen Euro.

Das Better Business Bureau warnt vor einem aktuellen Fall aus Missouri: Betrüger imitierten ein etabliertes Schwermaschinenhändler-Unternehmen so perfekt, dass Kunden über 200.000 Euro für nie gelieferte Maschinen überwiesen. Die Faustregel der Verbraucherschützer: Angebote, die zu schön sind, um wahr zu sein, sind meist tatsächlich falsch.

KI-Revolution bei Online-Betrug

McAfee Labs entdeckte allein vor großen Shopping-Events über 36.000 gefälschte Amazon-Websites – viele davon KI-optimiert. Die Technologie ermöglicht es Kriminellen nicht nur, überzeugende Werbekampagnen zu schreiben, sondern auch Deepfake-Videos mit scheinbaren Promi-Empfehlungen zu produzieren.

„KI-gestützte Methoden erlauben es Angreifern, überzeugende E-Mails und Kopien legitimer Websites zu erstellen“, warnen Cybersicherheits-Experten. Die Technologie schafft einen nie da gewesenen Automatisierungsgrad – Kriminelle können riesige Fake-Shop-Netzwerke mit minimalem Aufwand verwalten.

Doch die Medaille hat zwei Seiten: Auch die Sicherheitsbranche setzt KI ein. Moderne Systeme analysieren Transaktionsmuster und Nutzerverhalten in Echtzeit, um betrügerische Käufe zu blockieren.
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Behörden greifen durch

Die US-Handelskommission FTC machte ernst und verhängte die erste Strafe nach dem INFORM Consumers Act: Der Online-Marktplatz Temu muss 1,8 Millionen Euro zahlen und strengere Transparenzregeln für Dritthändler einführen.

Verbraucherschützer raten zu einfachen Schutzmaßnahlen: Unbekannte Verkäufer sollten mit Suchbegriffen wie „Betrug“ oder „Beschwerde“ recherchiert werden. Kreditkarten bieten besseren Schutz als andere Zahlmethoden. Zwar zeigt das Schloss-Symbol in der Adressleiste eine verschlüsselte Verbindung an – doch auch Betrüger wissen mittlerweile, wie sie ihre Seiten absichern.
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Wettrüsten um die Zukunft des Online-Handels

Das Katz-und-Maus-Spiel zwischen Kriminellen und Sicherheitsexperten wird sich verschärfen. Experten erwarten noch personalisiertere und schwerer erkennbare Betrugsmaschen. Ein gemeinsamer Bericht von PwC und Forter identifiziert Fernzugriff-Attacken und ausgeklügelte Rücksendungsbetrügereien als kommende Hauptbedrohungen.

Für Verbraucher gilt mehr denn je: Gesunde Skepsis ist der beste Schutz. Wer unaufgeforderte Social-Media-Anzeigen mit Markenware zu Schleuderpreisen sieht, sollte skeptisch werden. Vor jedem Kauf bei unbekannten Anbietern empfiehlt sich die Überprüfung durch unabhängige Bewertungen und die Suche nach glaubwürdigen Kontaktdaten.

Das alte Prinzip „Käufer, pass auf!“ war noch nie so aktuell wie im Zeitalter der KI-gestützten Online-Betrügereien.

@ boerse-global.de