Oetker-Gruppe erzielt Wachstum in allen Geschäftsbereichen / Ordentliches Gesamtergebnis unter herausfordernden Bedingungen (FOTO)Bielefeld -Trotz der angespannten geopolitischen Lage und damit verbundenenMarktverwerfungen ist es der Oetker-Gruppe 2023 gelungen, ihre Umsätze um 6,2Prozent auf über 6,9 Mrd.
18.06.2024 - 11:17:19OETKER-GRUPPE / Oetker-Gruppe erzielt Wachstum in allen ...
Oetker-Gruppe erzielt Wachstum in allen Geschäftsbereichen /Ordentliches Gesamtergebnis unter herausfordernden Bedingungen (FOTO)Bielefeld (ots) -
Trotz der angespannten geopolitischen Lage und damit verbundenenMarktverwerfungen ist es der Oetker-Gruppe 2023 gelungen, ihre Umsätze um 6,2Prozent auf über 6,9 Mrd. Euro zu steigern. Für das laufende Geschäftsjahrprognostiziert die Gruppe erneut ein moderates Wachstum.
"Die globalen Rahmenbedingungen des Jahres 2023 waren auch für dieOetker-Gruppe alles andere als einfach. Auf die bereits bestehendenMarktveränderungen durch die Nachwehen der Corona-Pandemie und den seit 2022andauernden Krieg in der Ukraine folgte im Oktober 2023 die Eskalation desNahost-Konflikts, die weitere Stellvertreterauseinandersetzungen nach sich zogund damit die ohnehin fragilen weltweiten Lieferketten weiter unter Drucksetzte. Dass die Weltmärkte darauf volatil reagierten, liegt auf der Hand.Zusätzlich verunsicherten die Klimakrise, die unklare Sicherstellung derEnergieversorgung sowie die weitere Inflation mit merklichen Kostensteigerungendie Menschen, die in vielen Ländern mit Konsumzurückhaltung reagierten",kommentiert Dr. Albert Christmann, persönlich haftender Gesellschafter der Dr.August Oetker KG, die heute veröffentlichten Kennzahlen des Jahresabschlusses2023. "Gleichzeitig freue ich mich, dass es uns vor diesem Hintergrund gelungenist, unsere Umsätze organisch um 6,3 Prozent zu steigern. Für das laufendeGeschäftsjahr erwarten wir erneut steigende Umsatzerlöse."
DAS GESCHÄFTSJAHR 2023 IM DETAIL:
Umsätze der Oetker-Gruppe
Die Oetker-Gruppe erzielte 2023 insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von über 6,9Mrd. Euro; dies entspricht einer organischen Steigerung um 6,3 Prozentgegenüber dem Vorjahr. Die konsumgüterorientierten GeschäftsbereicheNahrungsmittel sowie Bier und alkoholfreie Getränke leisteten weiterhin dengrößten Beitrag zum Umsatzwachstum der Oetker-Gruppe. Dr. Oetker Nahrungsmittelund die Conditorei Coppenrath & Wiese steigerten zusammen ihre Umsatzerlöse um4,6 Prozent. Besonders erfreulich verliefen das Pizza- und dasProfessional-Geschäft. Die Radeberger Gruppe konnte mit einer Umsatzsteigerungvon 8,3 Prozent ihr Geschäftsjahr auf Planniveau abschließen. ImMarkenportfolio überzeugten erneut die nationalen Spezialitäten sowie dieregionalen Premiummarken mit einem erfreulichen Wachstum gegenüber dem Vorjahr.Der Geschäftsbereich Weitere Interessen setzte seinen Wachstumskurs im Jahr2023 fort und erzielte erneut eine deutliche Umsatzsteigerung. Wachstumstreiberwar wiederum das Unternehmen flaschenpost, das sich erfolgreich vomGetränkesofortlieferanten zum Online-Supermarkt transformierte und imBerichtsjahr den durchschnittlichen Bestellwert weiter steigern konnte. Auchder IT-Premiumanbieter OEDIV Oetker Daten- und Informationsverarbeitung und dieHotelsparte verzeichneten Umsatzsteigerungen, wobei die Umsätze im Brenner'sPark-Hotel aufgrund von Sanierungs- und Modernisierungsarbeiten erwartungsgemäßunter dem Vorjahr lagen.
Der in Deutschland erzielte Umsatz der Oetker-Gruppe erhöhte sich um 7,1Prozent auf 3,9 Mrd. Euro. Der Anteil des außerhalb Deutschlands erzieltenUmsatzes lag gegenüber dem Vorjahr nahezu unverändert bei 43,5 Prozent desGesamtumsatzes.
Investitionen
Die Investitionen der Oetker-Gruppe (ohne Erstkonsolidierungen) in Höhe von 303Mio. Euro lagen um 31 Prozent über dem Niveau des Vorjahres (231 Mio. Euro).Besonders hoch war der Anstieg in der Nahrungsmittelsparte (+ 46 Mio. Euro).Daneben verzeichnete der Geschäftsbereich Weitere Interessen eine deutlicheErhöhung um 19 Mio. Euro, während die Investitionen in der Biersparte moderatgestiegen waren. Dr. Oetker Nahrungsmittel investierte wie geplant im Rahmeneines langfristig angelegten Investitionsprogramms in die ZukunftsbereicheInnovationen, Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Ebenso entfiel ein großerTeil der Investitionen auf den Kapazitätsausbau in den internationalenPizzawerken.
Mitarbeiter
Für die Oetker-Gruppe waren im Jahr 2023 insgesamt 19.140 Mitarbeiter (Vorjahr:19.210) in Deutschland und 9.873 Mitarbeiter (Vorjahr: 10.189) im Auslandtätig. Damit ist die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl derBeschäftigten mit weltweit 29.013 im Berichtsjahr weitestgehend stabilgeblieben.
Geschäftsverlauf der einzelnen Geschäftsbereiche
Geschäftsbereich Nahrungsmittel erzielt moderates Wachstum
Der Geschäftsbereich Nahrungsmittel setzt sich aus den Unternehmen Dr. Oetkerund Conditorei Coppenrath & Wiese zusammen. Im Geschäftsjahr 2023erwirtschaftete er insgesamt Umsatzerlöse in Höhe von über 4,1 Mrd. Euro. Dabeisetzte sich der inflationäre Kostenauftrieb auf der Beschaffungsseite in Teilenfort. Alle Landesgesellschaften von Dr. Oetker und die Conditorei Coppenrath &Wiese waren hiervon stark betroffen. Bereits im Vorjahr hatte die Gruppe einlangfristiges Effizienz- und Wachstumsprogramm initiiert, mit dem siestrukturell und nachhaltig Kosten einsparen und zugleich gezielt inInnovationen investieren will. Im Fokus stehen dabei in erster Linie Maßnahmenzur Verschlankung von Prozessen und die Reduzierung nicht geschäftskritischerKosten. Durch die schrittweise Umsetzung verschiedener Maßnahmen wurdenweltweit jährliche Einsparungen in dreistelliger Millionenhöhe realisiert, wases ermöglichte, nicht alle Kostensteigerungen in Preiserhöhungen an die Kundenweiter-geben zu müssen.
Dr. Oetker steigerte im Vergleich zum Vorjahr seine Umsatzerlöse um 4,4Prozent. Gleichwohl wuchsen die Absätze vor allem bei Dekorations-artikeln inder Kategorie Kuchen und Dessert nicht im gewünschten Umfang. Die Ursachenlagen im Wesentlichen in der inflationsbedingten Konsumzurückhaltung derVerbraucher bei dieser Produktgruppe. Dies hat insbesondere bei Wilton, demMarktführer für Tortendekoration in den USA, sowie im Geschäft mit denBackspezialartikeln der sogenannten Specialty-Retail-Unternehmen zuUmsatzeinbußen geführt. Insgesamt konnten allerdings die Umsatzerlöse derKategorie Kuchen und Dessert gegenüber dem Vorjahr zulegen.
In der Kategorie Pizza stiegen die Umsatzerlöse deutlich über dasVorjahresniveau. Neben erfolgreichen Innovationen, wie den Mini-Pizzen My PizzaSlice in den skandinavischen Ländern, haben auch gezieltePromotions-Aktivitäten zu den Absatzmengen beigetragen. Des Weiteren hat Dr.Oetker Konsumenten aus dem Out-of-Home-Sektor hinzugewonnen: Im Rahmen derDowntrading-Umschichtungen der Verbraucher ist die qualitativ hochwertigeTiefkühlpizza inzwischen eine gute Alternative zum Restaurantbesuch oder zuLieferdiensten.
Das Professional-Geschäft hat im Jahr 2023 seinen Erholungs- und Wachstumskursnach dem Ende der Pandemie fortgesetzt. Die Umsätze legten im Vergleich zumVorjahr erheblich zu, wobei auch hier ein Teil der Umsatzsteigerungennotgedrungen preisbedingt war. Wachstumsimpulse resultierten aber insbesondereaus dem erfolgreichen Angebot von Perfettissima-Pizzen sowie dem deutlichüberplanmäßigen Geschäft mit Schnellrestaurantketten in Indien. DieUmsatzentwicklung in den weiteren Sortimenten lag ebenfalls deutlich über demVorjahresniveau. Einen besonderen Anteil hatte Vitalis Müsli, das im deutschenMarkt durch Innovationen, neue Listungen und eine erweiterte Distribution, aberauch über alle Länder hinweg zulegen konnte. Teilweise kompensierende Effekteresultierten aus der ernte- und wetterbedingt schwächeren Einmachsaison, diesich entsprechend im Verkauf von Einkochprodukten widerspiegelte.
Regional zeigte sich ein differenziertes Bild: Die Region Deutschland erzielteein moderates Wachstum. Neben Preiserhöhungen, die seit Mitte des Jahres 2022zur teilweisen Kompensation des Kostenauftriebs auf der Beschaffungsseite nichtvermeidbar waren, wirkten sich insbesondere die gestiegenen Absatzmengen imPizzabereich positiv auf den Umsatzverlauf aus. Hingegen blieb die KategorieKuchen und Dessert aufgrund der beschriebenen Kaufzurückhaltung der Konsumentenund von Auslistungen hinter den Erwartungen zurück, obwohl im Vergleich zumVorjahr die Umsätze auch hier moderat gesteigert werden konnten. Zudem trug dieAkquisition des auf Tiefkühl-Mini-Pizzen und -Snacks spezialisiertenHerstellers Galileo in den letzten Monaten des Jahres ebenfalls positiv zumUmsatzwachstum bei.Die Umsätze der Region Amerika waren durch das herausfordernde Geschäft vonWilton mit Backdekoren belastet. Die Geschäftsentwicklung in der Region 3A(Afrika/Asien/Australien) lag in Landeswährung erfreulich über Vorjahr, nichtaber in der Berichtswährung Euro, da alle Länder der Region negativeWechselkursentwicklungen, vor allem durch die Abwertung des ägyptischen Pfundsund des südafrikanischen Rands gegenüber dem Euro, zu verzeichnen hatten. Dasorganische Wachstum wurde in erster Linie in Indien aufgrund der erfreulichenEntwicklung im Professional-Geschäft sowie in Tunesien und Ägypten erzielt.
Die Conditorei Coppenrath & Wiese erzielte im Jahr 2023 einen Umsatzanstieg um5,8 Prozent. Dieses Wachstum resultierte in Teilen aus Preiserhöhungen, dieauch hier als Reaktion auf Kostensteigerungen trotz signifikanter internerEffizienzzuwächse nicht völlig zu vermeiden waren. Das Markengeschäft inDeutschland konnte sich insbesondere in den strategischen Segmenten Blechkuchenund Brötchen behaupten. Daneben ist das Handelsmarkengeschäft in Deutschlandweitergewachsen. Auch im wichtigen Exportmarkt Großbritannien haben sich dieUmsätze positiv entwickelt, trotz des noch immer ungünstigen Wechselkurses desbritischen Pfunds zum Euro.
Die Investitionen im Geschäftsbereich Nahrungsmittel lagen im Jahr 2023 mit 171Mio. Euro um 46 Mio. Euro über dem Niveau des Vorjahres (125 Mio. Euro). Mitdem hohen Investitionsniveau schaffen die Unternehmen nicht nur die Basis fürdas Wachstum in den kommenden Jahren, sondern investieren ebenso massiv inNachhaltigkeitsprojekte gemäß ihrer Sustainability Charter sowie in diezukunftsfähige, datengetriebene Digitalisierung aller Unternehmensprozesse. Einwichtiger Teil der Investitionen bei Dr. Oetker entfiel zudem auf den Ausbauvon Kapazitäten in den internationalen Pizzawerken. Die Conditorei Coppenrath &Wiese hat im abgelaufenen Geschäftsjahr in Projekte für nachhaltigeEnergielösungen investiert, nachdem in den Vorjahren die Investitionenmaßgeblich in den Ausbau der Fertigungs- und Lagerkapazitäten geflossen waren,um Grundlagen für das mittel- und langfristige Wachstum zu legen.
Die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl der Beschäftigten imGeschäftsbereich Nahrungsmittel betrug 16.510.
Der Geschäftsbereich Bier und alkoholfreie Getränke (Radeberger Gruppe)erreicht Umsatzplus im Rahmen der Erwartungen
Die Umsatzerlöse der Radeberger Gruppe beliefen sich im Geschäftsjahr 2023 aufüber 2 Mrd. Euro und konnten im Rahmen der Erwartungen um 8,3 Prozent gegenüberdem Vorjahr gesteigert werden. Angesichts der herausfordernden wirtschaftlichenRahmenbedingungen ist diese Entwicklung umso erfreulicher, wobei derGeschäftsverlauf innerhalb der einzelnen Unternehmensbereiche im Jahr 2023unterschiedlich ausgeprägt war.
Die Bierbranche war weiterhin durch das hohe Niveau der Preise für Energie,Roh-, Hilfs- und Betriebsstoffe sowie Personaldienstleistungen belastet.Darüber hinaus führten höhere Tarifabschlüsse sowie die Anhebung desMindestlohns zu weiteren Kostenbelastungen für die Radeberger Gruppe. Um dementgegenzuwirken, wurden unternehmensweit Preiserhöhungen sowie Effizienz- undKostenmaßnahmen umgesetzt. Darunter fällt auch die im Vorjahr beschlosseneSchließung des Brauereistandorts Frankfurt am Main zum Ende des drittenQuartals 2023; Produktions- und Abfüllmengen der Binding-Brauerei wurden aufandere Brauereistandorte der Radeberger Gruppe verlagert. Da im Jahr 2023 dieletzten Corona-bedingt geliehenen Absätze aus dem Handel wieder in dieGastronomie zurückgeflossen sind, konnte der Out-of-Home-Kanal im erstenHalbjahr noch spürbare Zuwächse verzeichnen. Im zweiten Halbjahr belastetensowohl die schlechte Wetterlage in den für die Branche wichtigen Sommermonatenals auch im weiteren Jahresverlauf eine inflationsbedingt zunehmend spürbareKonsumzurückhaltung die Geschäftsentwicklung im Handel und imOut-of-Home-Bereich.
Im Brauereigeschäft führten vor allem die Entwicklung im zweiten Halbjahr 2023sowie eine bewusste Sortimentsbereinigung zu einem leichten Absatzverlustgegenüber dem Vorjahr. Zur Kompensation der signifikant gestiegenenBeschaffungs- und Transportkosten wurde die ab Dezember 2022 geltendePreiserhöhung im Jahr 2023 erfolgreich umgesetzt.
Nach den Corona-bedingten Rekordjahren musste die GetränkefachmarktketteGetränke Hoffmann einen Teil der Absätze erwartungsgemäß wieder an denOut-of-Home-Kanal abgeben. Im Jahr 2023 führten insbesondere die höherenEinstandspreise sowie gestiegene Personalkosten zu einer merklichenErgebnisbelastung. Bei den auf die Belieferung der Gastronomie spezialisiertenDrinkPort-Betrieben wirkten sich die insgesamt erfreuliche Absatzentwicklung imAußer-Haus-Konsum und die in den Vorjahren umgesetzten Maßnahmen zurVerbesserung der Kostenstruktur deutlich positiv auf die Ergebnisentwicklungdes Unternehmensbereiches aus.Die Streckenlogistik, die die Radeberger Gruppe gemeinsam mit der Brauerei C. &A. Veltins über das Joint Venture Deutsche Getränke Logistik (DGL) betreibt,konnte ihre Kostenstrukturen optimieren und notwendige Preiserhöhungenumsetzen. Dies führte in der Summe zu einer Steigerung des Ergebnisses im Jahr2023.
Die H. Leiter GmbH, Komplettdienstleister für Leergutlogistik, war im Jahr 2023wieder eine entscheidende Stütze für die Absicherung der Lieferfähigkeit derRadeberger Gruppe.
Das Markenportfolio der Radeberger Gruppe entwickelte sich im abgelaufenenBerichtsjahr in der Summe besser als der allgemeine Markttrend. Allerdingskonnte sich die Radeberger Gruppe der rückläufigen Absatzentwicklung desGesamtmarktes nicht völlig entziehen. So verzeichneten die nationalen Markeninsgesamt einen moderaten Absatzrückgang im Vergleich zum Vorjahr. Dabeientwickelte sich der Absatz der alkoholfreien Varianten Radeberger Alkoholfreiund Jever Fun positiv.
Bei den nationalen Spezialitäten hat die Marke Allgäuer Büble Bier ihrenerfolgreichen Wachstumstrend fortsetzen können. Auch die junge Marke OberdorferHelles überzeugte mit einem erfreulichen Wachstum gegenüber dem Jahr 2022. DasSegment der regionalen Premiummarken war durch die positive Entwicklung derstärksten Marke des Segments, Ur-Krostitzer, sowie der Marke Freibergergeprägt. Beide Marken erreichten im abgelaufenen Geschäftsjahr deutlicheAbsatzsteigerungen. Die alkoholfreien Getränke konnten sich im Kerngeschäft gutentwickeln. Durch eine bewusste Sortimentsstraffung verzeichnete das Segment inder Summe jedoch einen moderaten Absatzrückgang.
Die Investitionen der Radeberger Gruppe summierten sich auf 71 Mio. Euro undlagen damit um 9,9 Prozent über dem Vorjahreswert von 65 Mio. Euro. EinGroßteil der technischen Investitionen betraf den Standort Radeberg. ZurKapazitätserweiterung investierte auch der Standort Freiberg in zusätzlicheTanks und erhöhte damit sein Drucktankvolumen. Darüber hinaus gab es weiterestandortspezifische Veränderungen zur Optimierung von Produktions- undLogistikprozessen sowie notwendige Investitionen in den Leergutpool derWachstumsmarken. Im Vertrieb investierte die Gruppe zielgerichtet in dieBereiche Gastronomie und Eventgeschäft sowie in den weiteren Ausbau derCommerce-Cloud. Die Modernisierung von Filialen bei Getränke Hoffmann bildeteden Schwerpunkt der Investitionen im vertikalen Geschäft.
Im Jahr 2023 lag die in Vollzeitäquivalenten angegebene Anzahl derBeschäftigten mit 6.385 über dem Niveau des Vorjahres (6.122).
Der Geschäftsbereich Weitere Interessen wächst weiter
Der Geschäftsbereich Weitere Interessen umfasst den Online-Supermarktflaschenpost sowie weitere Unternehmen für Beschaffungs- undLogistikdienstleistungen, den IT-Dienstleister OEDIV, die Hotels Brenner'sPark-Hotel in Baden-Baden und Hôtel du Cap-Eden-Roc in Antibes, Frankreich,sowie Oetker Digital.
Im Hinblick auf die verschiedenen Märkte haben sich die Unternehmenunterschiedlich entwickelt. Der Geschäftsbereich erzielte im Geschäftsjahr 2023einen Umsatzanstieg um 9,8 Prozent auf 754 Mio. Euro. Ursächlich hierfür warenin erster Linie die Entwicklung bei flaschenpost und OEDIV sowieUmsatzsteigerungen des Hôtel du Cap-Eden-Roc in Antibes. Die Investitionen imGeschäftsbereich Weitere Interessen betrugen insgesamt 61 Mio. Euro imBerichtsjahr gegenüber 41 Mio. Euro im Jahr zuvor. Der Anstieg um 47,3 Prozentwar maßgeblich getrieben durch höhere Ausgaben in der Hotelsparte.
Die Zahl der Beschäftigten auf Basis von Vollzeitäquivalenten reduzierte sichvon 6.353 im Jahr 2022 auf 6.118, hauptsächlich durch effizientere Prozesse undden in der Folge geringeren Personalbedarf bei flaschenpost.
Seit dem Jahr 2021 vollzieht flaschenpost die konsequente Transformation vomGetränkesofortlieferdienst zum vollständigen Online-Supermarkt. Das Unternehmenverfügt inzwischen über 32 Standorte und bietet ein attraktivesSupermarkt-Sortiment an. Durch diese Transformation nutzt flaschenpost dieChancen des dynamischen Marktumfelds und partizipiert am Wachstum desOnline-Lebensmittelhandels. Allerdings belasteten die durch den Krieg in derUkraine deutlich gestiegenen Kosten für Material und Energie sowie fürTransporte und Personal auch den Online-Handel mit Lebensmitteln und Getränken.Trotz der Inflation und des leichten Einbruchs der Konsumgüternachfrage war dieKaufbereitschaft der Konsumenten in Bezug auf Lebensmittel im Vergleich zuanderen Kategorien nach wie vor positiv. So konnte flaschenpost dendurchschnittlichen Bestellwert weiter steigern. WesentlicheInvestitionsprojekte wurden im Jahr 2023 im Bereich des Fuhrparks zur weiterenElektrifizierung der Fahrzeugflotte sowie in der Lagerautomatisierungdurchgeführt.
Das Geschäftsjahr 2023 war für den IT-Premiumdienstleister OEDIV von einerstrategischen Weiterentwicklung geprägt. Der Fokus lag hierbei in erster Linieauf der Erweiterung des Geschäftsmodells um die SchwerpunktbereicheCloud-Technologien sowie Cyber Security und einem in der Konsequenz deutlichenPersonalaufbau. Durch die erfreuliche Entwicklung im Geschäft mit Drittkundenerzielte OEDIV 2023 entsprechende Umsatzzuwächse. Ebenso konnten dieLizenzumsätze im Vergleich zum Vorjahr gesteigert werden. Investitionen tätigteOEDIV in die Erweiterung und Ertüchtigung der Rechenzentren in Bielefeld. Zudemwurde neben technischen Ersatzinvestitionen die IT-Infrastruktur umtechnologisch modernste Großrechner erweitert.
Die beiden Hotels der Oetker-Gruppe, das Brenner`s Park Hotel und das Hôtel duCap-Eden-Roc, konnten zusammen ihre Umsätze erheblich gegenüber dem Vorjahrsteigern und somit das Geschäftsjahr besser als ursprünglich erwartetabschließen. Das resultiert vor allem aus der positiven Entwicklung des Hôteldu Cap-Eden-Roc, das mit einer hohen Belegung erfreute und in den Sommermonatendurchgehend ausgebucht war. Zusammen mit einer höheren Durchschnittsrate proNacht trugen so vor allem die Logiserlöse zu einem Umsatz und Ergebnis oberhalbdes Vorjahres bei. Im Brenner's Park-Hotel stand das Jahr 2023 im Zeichen desbevorstehenden Infrastrukturprojekts. Die umfangreichen Sanierungs- undModernisierungsarbeiten der Zimmer des Hauptgebäudes starteten im viertenQuartal 2023 und führten zu erheblich höheren Investitionsausgaben im Vergleichzum Vorjahr. Die Umsätze entwickelten sich weitgehend planmäßig, lagen jedochaufgrund der baulichen Einschränkungen und der reduzierteren Anzahl anverfügbaren Zimmern wesentlich unter dem Vorjahreswert.
Vermögens- und Finanzlage der Oetker-Gruppe
Die Konzernbilanzsumme zum 31. Dezember 2023 reduzierte sich gegenüber demVorjahresstichtag um 294 Mio. Euro auf 5.401 Mio. Euro. Der Rückgang auf derAktivseite resultierte in erster Linie aus der Abnahme liquider Mittel, unteranderem infolge von Investitionen, Akquisitionen und Darlehenstilgungen sowieaus Veränderungen im Anlagevermögen.
Das immaterielle Anlagevermögen ist gegenüber dem Vorjahr um 201 Mio. Euro auf617 Mio. Euro gesunken. Ursächlich hierfür sind vor allem die Abschreibungen inHöhe von 288 Mio. Euro, davon entfiel der überwiegende Teil planmäßig aufGeschäfts- und Firmenwerte sowie Markenrechte aus früheren Akquisitionen.
Der Buchwert des Sachanlagevermögens betrug zum Bilanzstichtag 1,65 Mrd. Euround lag damit 106 Mio. Euro über dem Wert des Vorjahres. Den Zugängen von 311Mio. Euro, davon waren 31 Mio. Euro akquisitionsbedingt, standen Abschreibungenvon 201 Mio. Euro im Geschäftsjahr 2023 gegenüber.
Die Beteiligungen an assoziierten Unternehmen sind um 16 Mio. Euro auf 389 Mio.Euro zum Bilanzstichtag gestiegen. Der Anstieg des Buchwerts resultierte inerster Linie aus der Equity-Bewertung der S. A. Damm, Barcelona (Spanien), undder Deutschen Getränke Logistik GmbH & Co. KG (DGL). Als weitere wesentlicheBeteiligung, die nach der At-Equity-Methode bilanziert wird, zählt die MoersFrischeprodukte GmbH & Co. KG.Während das Festkapital der Dr. August Oetker KG mit einem Buchwert von 1.125Mio. Euro unverändert geblieben ist, lagen die Rücklagen des Konzerns bei 1.246Mio. Euro zum Bilanzstichtag. Die Eigenkapitalquote lag wie im Vorjahr bei 40Prozent.
Der Anstieg der Rückstellungen um 64 Mio. Euro auf 1.395 Mio. zumGeschäftsjahresende resultierte in erster Linie aus Veränderungen bei densonstigen Rückstellungen. Insgesamt erhöhten sich die sonstigen Rückstellungenum 62 Mio. Euro auf 965 Mio. Euro. Die Pensionsrückstellungen betrugen zumBilanzstichtag 393 Mio. Euro und haben sich im Vergleich zum Vorjahr um 8 Mio.Euro reduziert, da die Verbräuche höher waren als die Effekte aus der Zuführungund Aufzinsung.
Ausblick auf das Geschäftsjahr 2024
Die Gruppenleitung der Oetker-Gruppe geht in ihrer Prognose für dasGeschäftsjahr 2024 davon aus, dass geopolitische Spannungen nicht eskalierenund die Engpässe in den Liefer- bzw. Versorgungsketten zurückgehen werden. Aufeinem stabilen Fundament aufbauend wird die Oetker-Gruppe den eingeschlagenenWachstumspfad auch künftig erfolgreich beschreiten. Für 2024 beruht dieUmsatzplanung in erster Linie auf organischem Wachstum, das um die ganzjährigeBerücksichtigung der Akquisitionen aus dem Vorjahr ergänzt wird. Insgesamtwerden die Umsatzerlöse erneut moderat steigen. Die KonsumgüterspartenNahrungsmittel sowie Bier und alkoholfreie Getränke rechnen mit ordentlichenUmsatzsteigerungen, die bei Dr. Oetker auf einer angenommenen Erholung derVerbrauchermengen basieren. Die Entwicklung bei Radeberger wird überwiegenddurch Preiseffekte bei stabiler Mengenentwicklung getrieben sein. DiePreisanpassungen bei den Produkten und Dienstleistungen der Oetker-Gruppekönnen die hohen Kosten auf der Beschaffungsseite, mit Folgeeffekten bei Löhnenund Gehältern, nur teilweise abfedern. Die verbleibende Lücke wird weiterhindurch ein striktes Kostenmanagement kompensiert, verbunden mit der Fortsetzungder Initiativen zur Kostensenkung und Effizienzverbesserung innerhalb derGruppenfirmen.
Das Investitionsbudget steigt auch 2024 und übertrifft die Ausgaben desvergangenen Jahres. Damit legt die Gruppe den Grundstein für künftigesWachstum. Das Investitionsbudget ist Teil eines groß angelegten Plans übermehrere Jahre, mit dessen Hilfe Innovationen sowie der Ausbau vonDigitalkompetenzen und Nachhaltigkeitsaktivitäten weiter vorangetrieben werden.
Anmerkungen:
Die im Konzernlagebericht und Konzernabschluss enthaltenen Prozentzahlenbeziehen sich auf die exakten Beträge, nicht auf die gerundeten Beträge.Aufgrund von Auf- bzw. Abrundung ist es möglich, dass sich einzelne Zahlen(EUR, % usw.) nicht genau zur angegebenen Summe aufaddieren lassen.
Diese Presseinformation sowie den aktuellen Geschäftsbericht können Sie ab dem18. Juni 2024 im Pressebereich der Oetker-Gruppe abrufen: www.oetker-gruppe.de
Pressekontakt:
Dr. August Oetker KGGroup CommunicationDr. Jörg SchillingerTel.: +49 (0) 521/155-2619E-Mail: mailto:joerg.schillinger@oetker.com
Dr. August Oetker KGCorporate CommunicationThierry KrauserTel.: +49 (0) 521/155-2349E-Mail: mailto:thierry.krauser@oetker.com
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