Österreichs Wohnbau: Zinswende verpufft, Neubau im freien Fall
10.12.2025 - 07:21:11Der österreichische Wohnbaumarkt steckt trotz deutlich gesunkener Zinsen in der Krise. Während Käufer wieder leichter an Kredite kommen, bricht die Bautätigkeit ein – mit dramatischen Folgen für 2026 und 2027.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Das erhoffte Comeback des Wohnbaus bleibt aus. Zwar senkte die EZB den Leitzins bis Juni auf 2,0 Prozent und die umstrittene KIM-Verordnung lief Ende Juni aus. Doch der erwartete Boom? Fehlanzeige. Stattdessen warnen Branchenexperten vor einem historischen Tiefstand bei den Fertigstellungen.
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Die Ironie der aktuellen Lage: Noch nie seit Jahren war Wohneigentum so gut finanzierbar wie jetzt. Die strengen Eigenkapitalvorgaben der KIM-Verordnung sind Geschichte, Kreditzinsen liegen wieder auf verträglichem Niveau. Dennoch zögern viele potenzielle Käufer. Die psychologischen Narben der Inflationsjahre sitzen tief, die Preise bleiben hoch.
Derweil stottert der Motor auf der anderen Seite gefährlich. Die Baubewilligungen – wichtigster Frühindikator für künftige Wohnungen – liegen weit unter den Rekordwerten der späten 2010er Jahre. Viele Bauträger hatten ihre Projekte 2023 und 2024 gestoppt oder gestrichen. Diese Lücke schlägt jetzt voll durch.
Der Fachverband der Stein- und keramischen Industrie bringt es auf den Punkt: Der Neubau verharrt auf „tiefem Niveau”. Für 2026 und 2027 droht eine gefährlich dünne Projektpipeline.
Gewerkschaft schlägt Alarm
Josef Muchitsch, Bundesvorsitzender der Gewerkschaft Bau-Holz, schlug Anfang Dezember deutliche Töne an. Seine Forderung: „Rot-Weiß-Rot Bauen” – öffentliche und private Auftraggeber müssen heimische Betriebe stärken.
Muchitsch warnt eindringlich: Leistbares Wohnen sei entscheidend für den sozialen Frieden. Die Wohnbauoffensive der Regierung zeige zwar Wirkung, reiche aber bei weitem nicht aus, um den Einbruch im gewerblichen Wohnbau zu kompensieren.
Markt im Krisenmodus
Besonders brisant: In den Ballungszentren verschärft sich die Lage weiter. Eine Ende Oktober veröffentlichte Studie zeigt, dass die Leistbarkeit in Wien trotz Zinswende schwindet. Da weniger Eigentumswohnungen auf den Markt kommen, weichen Suchende auf Miete aus – und treiben dort die Preise nach oben.
Der Markt spaltet sich zunehmend:
- Bestandsimmobilien: Preise stabilisieren sich, in weniger gefragten Lagen sogar leichte Rückgänge
- Neubau: Hohe Gestehungskosten durch Löhne, Material und ESG-Auflagen verhindern Preissenkungen – und damit den Absatz
Hoffnung auf Verzögerungseffekt
Für 2026 setzen Experten auf die Zeitverzögerung der Geldpolitik. Üblicherweise dauert es 12 bis 18 Monate, bis Zinssenkungen im Bausektor ankommen. Ab Frühjahr könnten wieder mehr Spatenstiche erfolgen – sofern sich die Baukosten stabilisieren.
Doch selbst im besten Fall: Bis diese Wohnungen bezugsfertig sind, vergehen weitere ein bis zwei Jahre. Für Wohnungssuchende bedeutet das eine bittere Realität: Das Angebot bleibt 2026 knapp, der Druck auf die Mieten hoch.
Die vermeintliche Trendwende entpuppt sich als Trugschluss. Während die Finanzierung wieder greifbar wird, fehlen schlicht die Wohnungen. Eine Lösung dieser Gleichung? Derzeit nicht in Sicht.
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