Österreichs Wirtschaft: Mini-Wachstum statt Aufschwung
29.10.2025 - 03:25:01Österreichs Wirtschaft zeigt gemischte Signale mit stagnierendem Wachstum von 0,3-0,4% für 2025. Während die Rezession endet, belasten hohe Inflation und steigende Arbeitslosigkeit die Erholung.
Die österreichische Wirtschaft sendet gemischte Signale. Während der Tourismus erste Erholungszeichen zeigt, kämpfen Industrie und Bauwirtschaft weiter mit schwacher Nachfrage. Die heute veröffentlichten September-Daten von Statistik Austria bestätigen: Das Ende der Rezession ist erreicht, doch ein echter Aufschwung lässt auf sich warten.
Industrie und Bau bleiben Problemzonen
Die Industrieproduktion schrumpft weiter. Im September verzeichnete sie erneut einen Rückgang zum Vorjahr – Folge der schwachen internationalen Nachfrage und hoher Energiekosten. Energieintensive Branchen leiden besonders unter dem Wettbewerbsdruck.
Die Bauwirtschaft steckt ebenfalls in der Krise. Hohe Zinsen und gestiegene Materialkosten bremsen Investitionen aus. Eine echte Trendwende hängt maßgeblich von der Konjunktur wichtiger Handelspartner wie Deutschland ab.
Inflation erweist sich als Dauerproblem
4,0 Prozent betrug die Inflationsrate im September – deutlich über dem Eurozone-Durchschnitt. Treiber sind vor allem teure Dienstleistungen und Energie. Das Auslaufen der Strompreisbremse zu Jahresbeginn verstärkt den Preisdruck.
Das WIFO korrigierte seine Jahresprognose auf 3,5 Prozent nach oben. Die hartnäckige Teuerung schmälert die Kaufkraft und dämpft den für die Erholung wichtigen Konsum. Experten sehen in hohen Lohnabschlüssen einen zusätzlichen Inflationstreiber.
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Arbeitsmarkt unter Druck
Auch der bisher robuste Arbeitsmarkt zeigt Risse. Die Arbeitslosenquote stieg auf 7,0 Prozent – ein Plus von 0,4 Prozentpunkten zum Vorjahr. Rund 375.000 Menschen sind arbeitslos gemeldet oder in Schulungen.
Besonders betroffen: Industrie, Warenerzeugung sowie Gesundheits- und Sozialwesen. Das IHS prognostiziert für das Gesamtjahr einen Anstieg auf 7,4 Prozent. AMS-Vorstand Johannes Kopf warnt: Die negative Entwicklung zieht sich durch alle Branchen und Bundesländer.
Mageres Wachstum statt Boom
WIFO und IHS erwarten für 2025 nur ein Mini-Wachstum von 0,3 bis 0,4 Prozent. WIFO-Direktor Gabriel Felbermayr spricht von einem drohenden “verlorenen Jahrzehnt”: Das reale BIP pro Kopf erreicht erst 2030 wieder das Vorkrisenniveau von 2019.
Die schwache Erholung stützt sich hauptsächlich auf den privaten Konsum. Außenhandel und Investitionen schwächeln weiter.
Vorsichtige Hoffnung für 2026
Für das kommende Jahr rechnen Experten mit beschleunigtem Wachstum von rund 1,1 Prozent. Sinkende Zinsen könnten Investitionen ankurbeln, eine belebte Weltkonjunktur den Export stärken.
Doch Risiken bleiben: Geopolitische Spannungen und US-Zollpolitik bedrohen die exportorientierte Wirtschaft. Ob gezielte Regierungsmaßnahmen wie die neue Digitalisierungs-Initiative ausreichen, wird sich zeigen. Der Weg zu robustem Wachstum bleibt steinig.


