Österreichs Pensionsreform: Experten fordern mutigere Schritte
27.10.2025 - 14:43:02Österreichs Pensionssystem steht durch den demografischen Wandel vor großen Herausforderungen. Die Regierung erhöht das Antrittsalter und führt eine Teilpension ein, um das System zu stabilisieren.
Die demografische Zeitbombe tickt: Österreichs Pensionssystem steht vor einem dramatischen Wandel. Während die Bundesregierung bereits Reformen eingeleitet hat, warnen Experten vor einer untragbaren Finanzierungslücke.
Demografischer Wandel bringt System an die Grenzen
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Auf eine Person im Pensionsalter kommen derzeit noch drei Erwerbstätige. Bis 2040 wird sich dieses Verhältnis auf zwei zu eins verschlechtern. Die Generation der Babyboomer erreicht nun das Pensionsalter – und bringt das umlagefinanzierte System ins Wanken.
Der staatliche Zuschuss deckt bereits jetzt ein Viertel der Pensionsausgaben. Ohne Reform droht dieser Anteil untragbar zu steigen.
Korridorpension wird teurer – neue Teilpension kommt
Die Regierung reagiert mit einem der größten Reformpakete der letzten 20 Jahre:
- Korridorpension: Antrittsalter steigt ab 2026 von 62 auf 63 Jahre
- Versicherungsjahre: Mindestanforderung erhöht sich von 40 auf 42 Jahre
- Neue Teilpension: Ab 63 Jahren möglich bei gleichzeitigem Weiterarbeiten
- Budgetentlastung: Bis 2030 soll das System eine Milliarde Euro sparen
Das Ziel? Menschen länger im Erwerbsleben halten.
Wirtschaft fordert radikale Schritte – Gewerkschaft warnt
Die Spaltung ist deutlich sichtbar. Die Junge Industrie will das Pensionsalter automatisch an die steigende Lebenserwartung koppeln – so wie in anderen EU-Ländern längst üblich.
Arbeiterkammer und ÖGB schlagen Alarm: Viele Menschen können aus gesundheitlichen Gründen nicht länger arbeiten. Sie fordern altersgerechte Arbeitsplätze statt höherem Pensionsalter.
Österreich leistet sich teuerstes System Europas
Im internationalen Vergleich ist Österreich ein Sonderfall: 90 Prozent der Pensionen stammen aus dem staatlichen System. Andere Länder setzen längst auf private und betriebliche Vorsorge.
WIFO-Expertin Christine Mayrhuber betont: “Wir müssen ältere Arbeitnehmer am Arbeitsmarkt halten. Das erfordert Investitionen in lebenslanges Lernen.”
Anzeige: Apropos lebenslanges Lernen: Mit einfachen, täglichen Routinen lassen sich Konzentration und Gedächtnis spürbar verbessern – auch im höheren Erwerbsalter. Ein kostenloser PDF-Report zeigt 7 Geheimnisse, 11 alltagstaugliche Übungen und einen Selbsttest, um mental fit zu bleiben und Demenz vorzubeugen. Jetzt den kostenlosen Ratgeber „Gehirntraining leicht gemacht“ herunterladen
Regelpensionsalter über 65 – das Tabu-Thema
Die heißeste Frage bleibt unbeantwortet: Kommt eine generelle Anhebung des Regelpensionsalters? Ökonomen sehen sie als unumgänglich, Politiker scheuen den unpopulären Schritt.
Ein “Nachhaltigkeitsmechanismus” soll das System überwachen. Sollten die Budgetziele verfehlt werden, müssen weitere Maßnahmen her.
Die kommenden Jahre entscheiden: Reichen die Reformen oder zwingt der demografische Druck zu einer fundamentalen Neuausrichtung des Generationenvertrags?


