Österreichs Immobilienmarkt: Preise steigen wieder deutlich
19.11.2025 - 20:29:12Nach zwei Jahren Korrektur dreht der österreichische Immobilienmarkt im Herbst 2025 wieder nach oben. Sinkende Zinsen und schwindendes Neubauangebot treiben die Preise – besonders in Wien.
Die Zahlen sprechen eine klare Sprache: Im ersten Halbjahr 2025 verteuerten sich Häuser und Wohnungen um durchschnittlich 2,8 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit endet die Korrekturphase von 2023 und 2024. Verantwortlich für den Aufschwung sind vor allem zwei Faktoren: Die Europäische Zentralbank senkt die Leitzinsen schrittweise, und die strenge KIM-Verordnung für Kreditvergaben ist ausgelaufen. Wohnbaukredite werden damit wieder erschwinglicher.
In der Bundeshauptstadt zeigt sich der Trend besonders deutlich. Im dritten Quartal 2025 kletterten die mittleren Verkaufspreise für Eigentumswohnungen um 6,4 Prozent auf durchschnittlich 6.316 Euro pro Quadratmeter. Auch die Verkaufszahlen belegen die neue Dynamik: Für 2025 rechnen Experten mit über 10.000 verkauften Wohnungen – ein Plus von 30 Prozent.
Eine Analyse von ImmoScout24 für das erste Halbjahr zeigt: Bei einem Preisanstieg von einem Prozent legte die Nachfrage um beachtliche 23 Prozent zu. OTTO Immobilien meldet sogar einen Anstieg des Transaktionsvolumens um 45 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum.
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Günstigere Kredite bringen Schwung
Die verbesserten Finanzierungsbedingungen wirken als Katalysator. Nach Zinserhöhungen bis September 2023 änderte die EZB ihren Kurs und senkte die Leitzinsen seit 2024 schrittweise. Bauzinsen für zehnjährige Darlehen pendeln sich bis Jahresende zwischen 3 und 3,5 Prozent ein.
Zusätzlichen Schub brachte das Auslaufen der KIM-Verordnung Mitte 2025. Die strengen Vorgaben zu Eigenkapital und Schuldendienstquote hatten seit August 2022 den Kreditzugang erschwert. Banken können nun flexibler agieren – besonders junge Käufer und Familien profitieren davon.
Neubauten werden knapp
Während die Nachfrage anzieht, schrumpft das Angebot dramatisch. Die Baubranche erholt sich nur langsam von der Krise der Vorjahre. Die Wirtschaftskammer Österreich prognostiziert für 2025 nur noch 24.600 fertiggestellte Wohnungen – ein Einbruch gegenüber 46.000 Einheiten im Rekordjahr 2022.
Die wichtigsten Kennzahlen:
* 2022: 46.000 Neubauwohnungen fertiggestellt
* 2025: nur noch 24.600 Einheiten erwartet
* 2026: Stabilisierung bei rund 27.000 Wohnungen pro Jahr
Diese Verknappung treibt die Preise zusätzlich an. Hohe Bau- und Finanzierungskosten der vergangenen Jahre rächen sich jetzt: Die Nachfrage übersteigt das schwindende Angebot deutlich.
Fundamentaler Wandel am Markt
Die aktuelle Erholung beendet eine außergewöhnliche Phase, geprägt durch Pandemie, Inflation und Zinswende. Doch das neue Gleichgewicht unterscheidet sich grundlegend von früheren Boom-Phasen: Die Ära der Nullzinsen ist vorbei, die Baukosten bleiben hoch.
Laut Oesterreichischer Nationalbank treibt nicht nur das gesunkene Zinsniveau die Nachfrage, sondern auch das Wachstum der Realeinkommen. Die Preisentwicklung ist dabei weniger nachfrage-, sondern stark angebotsgetrieben durch den Einbruch der Bautätigkeit.
Ausblick: Preisdruck bleibt bestehen
Für 2026 erwarten Experten eine Fortsetzung des Trends. Die Nachfrage dürfte robust bleiben, während das Neubauangebot begrenzt ist. Bei nur noch 27.000 prognostizierten Fertigstellungen pro Jahr wird der Preisdruck in gefragten Lagen anhalten.
Für Käufer schließt sich damit das Zeitfenster für moderate Preise. Verkäufer und Projektentwickler können nach unsicheren Vorjahren wieder verlässlicher kalkulieren. Der Fokus dürfte sich verstärkt auf Sanierungen und Bestandsaufwertung richten, um der Neubau-Knappheit zu begegnen.
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